Detailansicht
Der Salier Heinrich IV.
Vater-Sohnkonflikte im Investiturstreit
Erich Czifer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Adelheid Krah
DOI
10.25365/thesis.16860
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29390.97264.681764-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Lässt man die Geschichte des ganzen Jahrhunderts von Konrad II. bis zum letzten Salier Revue passieren, so fällt vor allem der „Gang von Canossa“ jedem interessierten geschichtsbewussten Leser sofort ins Auge.
Diese Arbeit hat sich das Ziel gesetzt, die historischen Grundlagen der Auseinandersetzungen und die Beweggründe der wichtigsten Akteure aufzuzeigen. Viele Skriptoren der Quellen versuchten durch ihre Berichterstattung, die Charaktereigenschaften Heinrichs IV. zu manipulieren, um den Salier absetzen zu können. Um die Aussagekraft dieser Überlieferungstexte bewerten zu können, ist es notwendig, sich darüber bewusst zu werden, dass ihre Verfasser ein völlig anderes Weltbild hatten als der moderne Leser. Im Mittelpunkt einer Untersuchung dieser Jahrzehnte steht zweifellos die schwierige Persönlichkeit Heinrichs IV., des dritten Salier-herrschers. Die Regierungszeit Heinrichs IV. objektiv zu würdigen, ist ein komplexes Unterfangen, sich der Persönlichkeitsstruktur des Herrschers auch nur zu nähern, erscheint noch problematischer. Anhand neuerer Forschungsergebnisse sind die Anschuldigungen der Gegner anhand von Quellen leicht zu widerlegen.
Die Absetzung, Exkommunikation und Buße Heinrichs IV. war ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte. Der Bannstrahl des Papstes gab dem sächsischen Hochadel die religiös-moralische Rechtfertigung für den Widerstand gegen den König und fand im Jahre 1077 in der Wahl Rudolfs von Rheinfelden zum Gegenkönig sein Ende. Das gleichberechtigte neben- und miteinander Agieren von „regnum“ und „sacerdotium“ zerbrach im Konflikt zwischen Heinrich IV. und Gregor VII.
Die zweiten kriegerischen Auseinandersetzungen mit der Markgräfin Mathilde von Tuszien-Canossa waren in Oberitalien, die freilich anfänglich im Konflikt zwischen König und Papst Gregor VII. vermittelnd eingegriffen hatte. Als König Heinrich IV. nach der Bannauflösung anders als erwartet reagierte, leistete die Markgräfin Mathilde der Reformaprtei und Papst Gregor VII. militärische Unterstützung.
Interessant fand ich, mit welcher Umsicht sich die Markgräfin in der kriegerischen „Männerwelt“ behaupten konnte und Anerkennung auch bei ihren Gegnern fand.
Diese politischen Auseinandersetzungen veranlassten beide Söhne, König Konrad und den Thronfolger Heinrich V. dazu, die Fronten zu wechseln. Der jüngere Sohn Heinrich V. konnte mit Hilfe der Adelsopposition den Vater absetzen und die Thronfolge anzutreten. Ich hoffe, dass es mir einigermaßen gelungen ist, diesen diffizilen Fragestellungen, auf sehr komprimierten Raum, annähernd gerecht zu werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Heinrich IV. Heinrich V. Investiturstreit Vater-Sohnkonflikt Mathilde von Canossa Konrad Papst Gregor VII. Anno von Köln Kaiserwerth
Autor*innen
Erich Czifer
Haupttitel (Deutsch)
Der Salier Heinrich IV.
Hauptuntertitel (Deutsch)
Vater-Sohnkonflikte im Investiturstreit
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
VI, 113 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Adelheid Krah
Klassifikation
15 Geschichte > 15.31 Frühes Mittelalter
AC Nummer
AC08829733
Utheses ID
15114
Studienkennzahl
UA | 312 | | |