Detailansicht
Steinernes Zeichen des Imperiums
faschistische Denkmalarchitektur in Südtirol am Beispiel des Siegerdenkmals in Bozen
Marilena Pinzger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Lioba Theis
DOI
10.25365/thesis.16918
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29887.99702.296370-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das markanteste und – bis zum heutigen Tag – umstrittenste Projekt, welches im Rahmen der faschistischen Baupolitik der Zwischenkriegszeit in Südtirol umgesetzt wurde, ist sicherlich das im Jahr 1928 fertiggestellte Siegesdenkmal in Bozen, das an der Stelle eines sich im Bau befindlichen Denkmals für im Ersten Weltkrieg gefallene Kaiserjäger errichtet wurde. Im umfassenden Neubauprogramm, das der Stadt Bozen ein den Idealen des italienischen Fa-schismus entsprechendes Antlitz verleihen sollte, nahm die Konzeption des drei 1916 hinge-richteten italienischen Irredentisten gewidmeten Denkmals architektonisch, städtebaulich und ideologisch eine zentrale Position ein. Im Sinne einer symbolischen Inbesitznahme des Lan-des durch Architektur sollte mit dem Denkmal und der in direktem Bezug dazu stehenden Stadterweiterung Macht demonstriert, aber auch die faschistische Herrschaft legitimiert wer-den. Die Entwicklung des Entwurfs und die Einbettung des Denkmals in den historischen Kontext der Zwischenkriegszeit und die Kulturpolitik, Symbolik und Ästhetik des faschisti-schen Bauens, sowie die Analyse der symbolischen Kommunikation mittels des Denkmals sollen Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein und einige wichtige Motive – insbesondere das Triumphbogenmotiv und das Rutenbündel – die im Entwurf des Siegesdenkmals aufge-griffen wurden, näher untersucht werden und das Denkmal damit in einen kunsthistorischen Kontext eingebettet werden.
Weil es auch als Ausgangspunkt für die Errichtung einer den Grundsätzen des faschistischen Städtebaus entsprechenden ‹città nuova› gedacht war, sollte das Siegesdenkmal nicht nur als isoliertes Kunstwerk, sondern auch im Kontext seiner unmittelbaren Umgebung betrachtet und analysiert werden. Um die städtebauliche Funktion des Denkmals würdigen und einschät-zen zu können, sollen die Baumaßnahmen in der unmittelbaren Umgebung des Siegesdenk-mals in den Kontext der Stadtneugründungen im faschistischen Italien, aber auch der Städte-baupolitik in den afrikanischen Kolonien eingebunden werden. Gerade in der spezifischen Situation Südtirols als neue Provinz Italiens, in der das Verhältnis zwischen autochthoner Bevölkerung und italienischer Verwaltung durchaus auch koloniale Züge trug, sind beide Zu-sammenhänge von Belang und hatten einen bedeutenden Einfluss auf die Planung sowohl des Denkmals als auch der ‹zona monumentale›.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Siegesdenkmal Faschistische Architektur Südtirol Bozen
Autor*innen
Marilena Pinzger
Haupttitel (Deutsch)
Steinernes Zeichen des Imperiums
Hauptuntertitel (Deutsch)
faschistische Denkmalarchitektur in Südtirol am Beispiel des Siegerdenkmals in Bozen
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
140 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Lioba Theis
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.89 Kunstgeschichte: Sonstiges
AC Nummer
AC08821092
Utheses ID
15163
Studienkennzahl
UA | 315 | | |