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Die Rolle der Piraterie in der Gewaltökonomie Somalias
Bernhard Krisch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Otmar Höll
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.17066
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29510.26905.607362-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Absenz Somalias aus den internationalen Schlagzeilen sollte sich in den >Nuller-Jahren< durch die vermehrt auftretende Piraterie am Horn von Afrika drastisch ändern. Vor allem der Umstand dass größere Frachtschiffe angegriffen, gekapert und gekidnappt bzw. dass erhebliche Lösegelder für die Freilassung der Schiffe und der Crew bezahlt wurden und werden, lies die internationale Gemeinschaft auf den >failed state< Somalia blicken. Die Bedeutung der Handelsroute durch den Suez-Kanal und um das Horn von Afrika für den Handel zwischen Asien und Europa ist enorm. Die Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf die Piraterie und die >Gefährdung< dieser Handelsroute war die zunehmende Präsenz ausländischer Kriegsschiffe sowohl der USA, der NATO und der EU. Der enorme finanzielle, personelle und zeitliche Aufwand wurde mit der Begründung gerechtfertigt dass die Piraten den Seehandel zwischen Europa und Asien gefährden, sie zunehmend Verbindungen mit islamistischen Terroristen eingehen und nicht zuletzt, dass sie einen Beitrag zur Fortführung des nun schon seit mehr als 20 Jahren andauernden Konflikt und der Gewaltökonomie im Lande leisten würden. Die Forschungsfrage dieser Diplomarbeit war deshalb vor diesem Hintergrund ob diese Gründe einer wissenschaftlichen Analyse tatsächlich standhalten. Welche Rolle spielt die Piraterie und welche Verbindungen hat sie mit den wesentlichen Akteuren des Konfliktes und der Gewaltökonomie? Im Forschungsprozess ist, mit Hilfe der Theorien von Herfried Münkler, Mary Kaldor und Georg Elwert, aufgezeigt worden dass vor allem die jahrzehntelange Ausbeutung Somalias durch den Diktator Siyad Barre Voraussetzungen für die scheinbare Unauflösbarkeit des Konfliktes und der Gewaltökonomie schuf. Durch die Staatenlosigkeit entwickelte sich ein Selbstschutz der somalischen Fischer vor ausländischen Fischereien, der sich im Laufe der Jahre zu einer Art der Piraterie entwickelte, die durch ihre Spezialisierung auf >Kidnapping & Ransom< weltweit so gut wie einzigartig ist. In der Diplomarbeit konnte gezeigt werden, dass es zwar Verbindungen zwischen Piraten und Warlords gibt, die Anschuldigung dass sie einen wesentlichen Beitrag zur Fortführung des Konfliktes und der Gewaltökonomie leisten würden, wurde jedoch widerlegt. Verbindungen zwischen Terroristen und Piraten sind zwar prinzipiell möglich, derzeit gibt es jedoch keine Anzeichen dass solche Verbindungen eingegangen werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
piracy wareconomy Somalia
Schlagwörter
(Deutsch)
Piraterie Gewaltökonomie Somalia
Autor*innen
Bernhard Krisch
Haupttitel (Deutsch)
Die Rolle der Piraterie in der Gewaltökonomie Somalias
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
116 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Otmar Höll
Klassifikation
89 Politologie > 89.76 Friedensforschung, Konfliktforschung
AC Nummer
AC08888443
Utheses ID
15296
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
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