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Wien im "fremden" Blick
die Rolle und Darstellung Wiens in der Literatur österreichischer AutorInnen mit Migrationshintergrund
Sophie Laura Weilandt
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wolfgang Müller-Funk
DOI
10.25365/thesis.17079
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29122.06791.175961-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Abstract
In zahlreichen literarischen Werken der Vergangenheit und der Gegenwart ist Wien der zentrale Schauplatz, ob als Handlungskulisse oder aber als detailliertes Stadtportrait. Die vorliegende Diplomarbeit fokussiert jene Texte, die als eine „Literatur aus und über Wien“ bisher weniger Aufmerksamkeit erhalten haben: Es handelt sich dabei um Migrationsliteratur, ein Sammelbegriff, der erst Ende der 1980er Jahre existiert und nicht ohne theoretische Schwierigkeiten zu handhaben ist. Diese Arbeit zählt jene Texte zur österreichischen Migrationsliteratur, die sowohl von in Österreich lebenden AutorInnen mit nichtdeutschsprachigem Migrationshintergrund stammen, als auch Migration zu ihrem Inhalt haben.
Für alle drei AutorInnen, deren ausgewählte Werke mit Wien-Bezug hier den Untersuchungsgegenstand bilden, war oder ist Wien die Wahlheimat. Mit Dimitré Dinev, Vladimir Vertlib und Alma Hadžibeganović wurde das Augenmerk auf AutorInnen mit osteuropäischem Migrationshintergrund gelegt, da sich die Stadt Wien durch ihre politische und geographische Position und damit auch die österreichische Literaturgeschichte zu einem Sammelbecken osteuropäischer Zuwanderung etabliert hat und dieser Tatsache auch das entsprechende Interesse zukommen muss. Die für die Analyse ausgewählten Texte der drei AutorInnen, darunter Prosawerke und Dramen, stellen sich als jeweils eigenständig und unterschiedlich dar und werfen damit ein breites Interpretationsspektrum auf.
Im Mittelpunkt der Literaturanalyse steht die Frage nach der Darstellung und Rolle Wiens aus der „stadteigenen Fremdperspektive“. Welche Charakterisierung die Stadt, das Leben und ihre BewohnerInnen durch die „fremde“ Erzähl- oder Figurenperspektive erhält und welche Bedeutungen dabei gestiftet werden, wird aufgezeigt. Die für die Literaturanalyse richtungsweisenden Überlegungen stellen die Theoreme „Stadtimago“ und „fremder Blick“ an ihren Anfang. Davon ausgehend wird einerseits an Identitäts- und Alteritätskonzepte und andererseits an Raumtheorien angeknüpft. Konstruktionen des Eigenen und des Fremden, die determinierenden Begriffe Exotismus, Hybridität und Mimikry sowie die identitätsstiftende Funktion der Sprache sind der Inhalt des ersten Theorieteils. Innerhalb der Raumkonzepte wird auf Homi Bhabhas Entwurf des „Dritten Raumes“, den Begriff des transnationalen Raum, Heimat und Fremde und den damit in Verbindung stehenden Erinnerungsorten, Peripherie, Zentrum und Grenzen eingegangen. Die kritische Imagologie, konstruktivistische Methoden und vor allem die „postcolonial studies“ bieten dabei die theoretische Grundlage.
Es ist nicht Ziel dieser Arbeit die Ergebnisse der kulturwissenschaftlichen Befragung der Texte in Vergleich mit Texten zu stellen, die der autochthonen Literatur zugeordnet werden. Genauso wenig kann von den erarbeiteten Erkenntnissen auf generelle Charakteristika der Migrationsliteratur geschlossen werden. Viel mehr werden durch die Auswahl der Werke und ihrer Analyse Beispiele aufgezeigt, die sich zwar in ihrem Gegenstand und ihrer Perspektivierung überschneiden, jedoch individuelle Antworten geben.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Migrationsliteratur
Autor*innen
Sophie Laura Weilandt
Haupttitel (Deutsch)
Wien im "fremden" Blick
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Rolle und Darstellung Wiens in der Literatur österreichischer AutorInnen mit Migrationshintergrund
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
189 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Müller-Funk
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.99 Literaturwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC08841355
Utheses ID
15308
Studienkennzahl
UA | 332 | | |