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An der Schnittstelle von Konsum und Sexualität
eine Diskursanalyse ostdeutscher Briefe an Beate Uhse im Jahr 1990
Judith Fritz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Franz Eder
DOI
10.25365/thesis.17271
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30049.76200.735764-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist eine konsum- und sexualitätsgeschichtliche Annäherung an die Phase der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Untersucht wurden Briefquellen, die in der ersten Jahreshälfte 1990 an die Firma und Person Beate Uhse/Rotermund geschickt wurden. Den Kontext bildet dabei die ostdeutsche Sexualitätsgeschichte sowie konsumhistorische Aspekten.
Der Fokus der Arbeit richtete sich darauf, Thematisierungsstrategien und Darstellungsweisen von Sexualität in den Briefen aufzuzeigen. Auf Basis theoretischer und methodologischer Grundlagen der kritischen Diskursanalyse nach Siegfried Jäger wurden formale, sprachliche und inhaltliche Aussagestrukturen, Darstellungslogiken und Kommunikationsstrategien erfasst. Die Analyseergebnisse wurden sodann im Kontext der empirischen Sexualforschung der 1980er und 1990er interpretiert. Erweitert wurde die historische Rahmung durch konsumhistorische Zusammenhänge, insbesondere durch DDR-spezifische Konsumstrategien und Produktkonnotationen, die sich in den Briefe abbildeten.
Zur Durchführung der quantitativ orientierten Makroanalyse kam eine Datenmaske zum Einsatz, mittels derer die Grundstruktur der Briefquellen erfasst wurde. Dieses Analyseinstrument, bestehend aus einer Bündelung formaler, inhaltlicher und sprachlichen Fragenstellungen zur Darstellung und Thematisierung von Sexualität, wurde für die Mikroanalyse entsprechend erweitert. Als Ergebnis der diskursanalytischen Arbeit kann festgehalten werden, dass die VerfasserInnen ihre Schreiben an Beate Uhse als befreiende Handlung über gefühlte Grenzen und nachhallende Restriktionen hinweg ansahen. Die Kontaktaufnahme zur Firmeninhaberin und der Aufbau einer kontinuierlichen Beziehung erwiesen sich dabei als zentrale Strategien. Beate Uhse/Rotermund erschien als eine Person, an die man sich vertraulich wenden konnte, die aufregende Erfahrungen versprach und Zugang zu einer neuen, westlichen Konsum-Welt bot. Sexuelle Fragen und Themen wurden mittels impliziter und expliziter Thematisierungsstrategien artikuliert. Die Darstellungsweisen ließen auf einen aufgeschlossenen und generell befürwortenden Umgang mit Sexualität und deren konsumierbaren Formen schließen. Den konsumtiven Möglichkeiten, denen die AutorInnen gegenüber standen, wurde ebenso viel Bedeutung beigemessen wie den sexuellen Neuheiten, die sich ihnen nun boten. Beate Uhse/Rotermund stand für beides.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Konsumgeschichte Sexualitätsgeschichte DDR Beate Uhse Diskursanalyse
Autor*innen
Judith Fritz
Haupttitel (Deutsch)
An der Schnittstelle von Konsum und Sexualität
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Diskursanalyse ostdeutscher Briefe an Beate Uhse im Jahr 1990
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
124 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Eder
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC08840680
Utheses ID
15480
Studienkennzahl
UA | 312 | | |