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„Politikkohärenz im Interesse der Entwicklung“ als Bruch in der polit-ökonomischen Praxis der Europäischen Union?
Lukas Baar
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Johannes Jäger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.17296
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30327.45631.630862-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Konzept „Politikkohärenz im Interesse der Entwicklung“ (PCD) entstand vor allem als Reaktion auf die negativen Auswirkungen von EU-Maßnahmen auf entwicklungspolitische Bemühungen. Das deutlichste Beispiel war das Dumping von massiv subventionierten Agrargütern in Entwicklungsländern, welches verheerende Folgen für die lokalen Märkte und Anbieter hatte. Die EU hat dadurch mit ihrer Agrarpolitik die eigenen Bemühungen in der Entwicklungspolitik untergraben. Mit der Institutionalisierung und Weiterentwicklung von PCD sollten diese Inkohärenzen europäischer Politik vermieden werden, Synergien aller Politikbereiche genutzt und die entwicklungspolitischen Ziele somit effektiver erreicht werden. Diese Institutionalisierung von PCD hätte somit zu einer Änderung der polit-ökonomischen Praxis der EU führen sollen. Knapp 20 Jahre nach der Aufnahme des „Kohärenzartikels“ in den Vertrag von Maastricht möchte ich in meiner Arbeit untersuchen, ob ein solcher Bruch in der polit-ökonomischen Praxis der EU wirklich erkennbar ist. Schwerpunktmäßig widme ich mich dem internationalen Handel, da in diesem Bereich Inkohärenzen besonders deutlich auftreten und polit-ökonomische Interessen sehr stark sind. Den theoretischen Rahmen bilden der Kritische Realismus und Theorien Internationaler Politischer Ökonomie, wie der Neo-Gramscianismus. Nach einer Analyse von PCD wird untersucht, ob die PCD-Maßnahmen im Handelsbereich auch den Bedürfnissen und großen Problemen von Entwicklungsländern entsprechen. Nach der Feststellung von Unzulänglichkeiten der PCD-Handelsmaßnahmen wird versucht zu erklären, wie diese durch eine Analyse der polit-ökonomischen Logik der EU erklärt werden können. Es wird schließlich gezeigt, dass PCD nicht zu einem Bruch in der polit-ökonomischen Praxis der EU geführt hat, sondern dass die „Weiterentwicklung“ des PCD-Gedankens eher eine logische Entsprechung der neoliberal geprägten polit-ökonomischen Realität der EU ist.
Abstract
(Englisch)
The concept of „Policy Coherence for Development“ (PCD) emerged as a reaction to the negative consequences which EU-measures had on the achievement of their own development policy goals. The most visibly example was the dumping of massively subsidized agricultural products in developing countries, which had devastating effects on local markets and producers. Thus, the agricultural policy of the EU undermined their very own development policy. By institutionalising and advancing PCD those incoherences of european policy should have been avoided, synergies should have been sought and therefore, the development goals should have been achieved more efficiently. So this institutionalising of PCD should have led to a change in the politico-economic practice of the EU. Roughly 20 years after the inclusion of the „coherence-article“ in the treaty of Maastricht, I want to examine, whether such a change in the political practice of the EU has really occurred. My focus will be laid especially onto international trade, because in this field incoherences are very obvious and the political and economic interests are very strong. The theoretical frame of this paper are the Critical Realism and theories of International Political Economy, like Neo-Gramscianism. After an analysis of PCD I will examine, whether the PCD actions concerning international trade really reflect the needs and problems of developing countries. After the detection of severe weaknesses of the PCD-trade-measures I will try to show, how these weaknesses can be explained by the political economy of the EU. The conclusion is, that PCD did not lead to a real change of the political and economic praxis of the EU, but that its „advancement“ is logically corresponding to the neoliberal political economy of the EU.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Policy Coherence for Development (PCD) European Union (EU) international trade and finance critical realism International Political Economy (IPE) Neo-Gramscianism EU subsidies (tariff-) protection transnational companies (TNCs), neoliberalism, neoliberal transnational historical bloc, development policy
Schlagwörter
(Deutsch)
Politikkohärenz im Interesse der Entwicklung (PCD) Europäische Union (EU) internationaler Handel und Finanzwirtschaft Kritischer Realismus Internationale Politische Ökonomie (IPÖ) Neo-Gramscianismus EU-Subventionen (Zoll-) Protektion transnationale Unternehmen (TNCs) Neoliberalismus neoliberaler transnationaler historischer Block Entwicklungspolitik
Autor*innen
Lukas Baar
Haupttitel (Deutsch)
„Politikkohärenz im Interesse der Entwicklung“ als Bruch in der polit-ökonomischen Praxis der Europäischen Union?
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
VIII, 158 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johannes Jäger
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie ,
83 Volkswirtschaft > 83.30 Wirtschaftsentwicklung, Wirtschaftsstruktur: Allgemeines ,
83 Volkswirtschaft > 83.40 Außenwirtschaft: Allgemeines ,
83 Volkswirtschaft > 83.46 Entwicklungsökonomie ,
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union
AC Nummer
AC08895856
Utheses ID
15504
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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