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Das Wasserkraftwerk Freudenau
eine Analyse bezüglich Kriterien der Nachhaltigkeit, basierend auf Experteninterviews
Christian Pichler
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Harald Wilfing
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.17423
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29116.95626.496365-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Täglich verbrauchen wir mehr endliche Ressourcen als uns die Erde zur Verfügung stellt. Daher ist es an der Zeit unsere Gewohnheiten anzupassen und auf fossile Brennstoffe wie Öl, Kohle oder Gas als Energielieferanten weitgehend zu verzichten. Da Atomenergie umstritten ist, gewinnen erneuerbare Energiequellen wie Wasser-, Windkraft, Biomasse oder Photovoltaik immer mehr an Bedeutung. Diese Formen der erneuerbaren Energiegewinnung spielen in Zukunft eine zentrale Rolle und müssen in den Regionen ausgebaut werden, in denen sie vorhanden sind und effizient genützt werden können. Auf Grund seiner vielen Berge und Flüsse ist Wasserkraft, speziell in Österreich, im Jahre 2011 die wichtigste erneuerbare Energiegewinnungsform – sie trägt zirka 60% zur gesamten heimischen Stromerzeugung bei (Verbund 2010a: 24). Gleichzeitig gilt sie als die wirtschaftlichste und wettbewerbsfähigste der erneuerbaren Energiequellen, aber ist sie auch ökologisch verträglich? Tatsächlich gibt es Unterschiede zwischen den Wasserkraftwerken in Österreich, gemäß ihrer Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialverträglichkeit. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird das Werk Freudenau als Beispiel für österreichische Laufwasserkraftwerke herangezogen und anhand von ökologischen, ökonomischen und sozialen Kategorien bewertet, nach welchen Aspekten es den Prinzipien der Nachhaltigkeit entspricht. Diese lauten: Nahrung in Form von Fischen, Biodiversität, Wasserversorgung, Kommunikation und Partizipation, elektrische Energie, Wasser als Transportmedium und die Wirtschaftlichkeit des Kraftwerkes. In dieser Arbeit wird auch das Konzept der Ökosystemdienstleistungen (ecosystem services) integriert, das die Auswahl der zu untersuchenden Kategorien maßgeblich erleichtert hat. Um die Analyse in Relation zu setzen, wurde ein Experteninterview-geführter Ansatz angewendet, dafür konnten Experten aus den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft für das Projekt gewonnen werden. Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich also mit drei zentralen Themen: Wasserkraft, Ecosystem services und Nachhaltigkeit. Zusammengefasst zeigt sie, dass das Laufkraftwerk Freudenau ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten der Nachhaltigkeit entspricht – die Hypothese des Theorieteils wird bestätigt. Bei den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kategorien versteht das Projekt Freudenau besonders zu überzeugen und zeigt, dass das Wasserkraftwerk Freudenau sowohl volks-, als auch betriebswirtschaftlich rentabel ist. Darüber hinaus erfüllt es gesellschaftliche Ansprüche wie Stromproduktion, Bevölkerungsbeteiligung, Sicherheit für die Schifffahrt und Wasserversorgung. Vom ökologischen Standpunkt ist das Laufkraftwerk Freudenau jedoch diskussionswürdig. Die Fischaufstiegshilfe stellt zwar eine gewisse Konnektivität zwischen Ober- und Unterwasser her, die vorliegende Analyse zeigt jedoch, dass das Umgehungsgerinne unbedingt modifiziert werden muss. Außerdem müssen die Geschwindigkeiten der Donauschiffe besser an ökologische Anforderungen angepasst werden - in diesem Punkt herrscht akuter Handlungsbedarf. Generell zeigt diese Diplomarbeit, dass man anhand schadensminimierender Begleitmaßnahmen wie der Fischaufstiegshilfe, der Grundwasserbewirtschaftung oder der Stauraumneugestaltung negative ökologische Auswirkungen beim Laufkraftwerk Freudenau minimieren konnte. Bei zukünftigen Wasserkraftwerksprojekten muss es Ziel sein, die angesprochenen Limitationen des Projektes Freudenau zu beseitigen und damit mögliche ökologische Schäden zu mindern. Daher ist es einerseits essentiell, aus Betriebserfahrungen bestehender Wasserkraftwerke zu lernen und andererseits die Funktionsfähigkeit eines derartigen Großprojektes durch regelmäßige Berichte laufend zu überprüfen und zu bewerten. Die vorliegende Arbeit zeigt auch, dass Wasserkraft derzeit als eine ökonomisch effiziente Form der erneuerbaren Energiegewinnung anzusehen ist, die darüber hinaus gesellschaftliche Nutzungsansprüche erfüllen kann. Die ökologischen Begleitmaßnahmen gehören jedoch weiter verbessert, um Wasserkraft als „Die Zukunftsträchtige Energieversorgung“ global zu etablieren.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Nachhaltigkeit Wasserkraft Ökosystemdienstleistungen
Autor*innen
Christian Pichler
Haupttitel (Deutsch)
Das Wasserkraftwerk Freudenau
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse bezüglich Kriterien der Nachhaltigkeit, basierend auf Experteninterviews
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
130 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Harald Wilfing
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC08897201
Utheses ID
15619
Studienkennzahl
UA | 444 | | |
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