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Torgottheiten
Studien zum sakralen und magischen Schutz von griechischen Stadt- und Burgtoren unter Einbeziehung der benachbarten Kulturen
Michael Weißl
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Geisteswissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Friedrich Brein
DOI
10.25365/thesis.17605
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29506.47709.969654-3
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Gegenstand der Untersuchung sind, ausgehend von den archäologischen Denkmälern, die Darstellungen, Heiligtümer und Aspekte torschützender Gottheiten in Griechenland und Ionien. Außer prophylaktischen Götterbildern werden auch nichtfigürliche Darstellungen und Texte untersucht, die Durchgänge auf magische Weise schützen, und so die Funktion von ‘Torgöttern’ übernehmen können. Aus dem archäologischen Denkmälerbestand werden vor allem Götterbilder und Phylakteria an Stadt- und Festungstoren sowie an Hauseingängen herangezogen. Den zeitlichen Rahmen der Untersuchung bildet die griechische Geschichte von der mykenischen Epoche bis zum Hellenismus. Denkmäler und Quellen aus Griechenland und Ionien werden jedoch durch Beispiele aus Vorderasien, Ägypten und Italien ergänzt, wobei in einzelnen Faellen auch der zeitliche Rahmen gesprengt wird, um die Entwicklung und Verbreitung bestimmter Phaenomene aufzuzeigen.
Eine Zielsetzung der Untersuchung ist es zu klären, in welchen Fällen und auf welche Weise in der griechischen Kultur Eingänge unter Befolgung religiöser und magischer Regeln geschützt werden.
Weiters wird untersucht, ob griechische Torheiligtümer und Amulette einer typologischen Entwicklung unterworfen sind und ob sie durch Vorbilder in fremden Kulturen beeinflusst werden. Infolge solcher Vergleiche über die Grenzen von Epochen und Kulturräumen hinweg wird auch die Frage erörtert, ob augenscheinliche Ähnlichkeiten zwischen Torwächterfiguren und Amuletten in verschiedenen Regionen alleine auf kulturelle Kontakte zurückzufuehren sind oder ob das Entstehen solcher Analogien durch psychologische Voraussetzungen gefördert oder gar bedingt wird.
An griechischen Stadttoren läßt sich ein vielfältiges Nebeneinander von ithyphallischen Naturgottheiten, einfachen Amuletten, Heroengräbern und von berühmten Künstlern geschaffenen Statuen bzw. deren Nachbildungen beobachten. Die Vorbildwirkung monumentaler Toranlagen scheint die überregionale Verbreitung gewisser ikonographischer Schemata von Torgötterbildern bewirkt zu haben. An nicht-monumentalen Eingängen waren dagegen einfache Götterbilder, denen eine gewisse Altertümlichkeit oder Rustikalität beigemessen wurde, besonders populär.
Abstract
(Englisch)
The subject of this work is the study of deities and other superrational powers employed for the protection of gateways in Greece and Ionia, focusing on the archaeological record, but also using the written sources. The main focus of the study lies on the gates of cities and fortresses. The chronological frame of the study generally covers the Mycenian to the Hellenistic period, but occasionally it is extended to include earlier and later periods in order to discuss the development and the distribution of certain phenomena. The monuments and sources from Greece and Ionia are supplemented with examples from the Near East, Egypt and Italy. Not only the prophylactic representations of gods are discussed, but also non-figural images and texts which are meant to protect gateways magically and therefore adopt the function of 'gate deities'. Various practices to guaranty the security of Greek gateways are attested simultaneously, e.g. the depiction of ithyphallic nature deities and simple amulets, the inclusion of the tomb of a local hero or the erection of statues created by famous artists as well as their copies. An aim of the work is to analyse when and how gateways are protected using religious and magic means. Another aim is to study whether the Greek methods are subjugated to a typology development and whether they are influenced by practices attested in neighbouring cultures. As a consequence of the establishing of comparisons crossing chronological and cultural borders, the question is raised whether similarities between superrational gate-guarding methods in different cultural and/or chronological spheres can only be interpreted as the result of direct or indirect contacts or whether the evolution of analogous solutions is influenced or even necessitated by the general psychological set-up of human beings.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
ancient religion Greek religion gate deities gate shrines magical gateway protection Mycenian period Hellenistic period Greece sacral protection
Schlagwörter
(Deutsch)
griechische Religion Torgötter Torgottheiten magischer Schutz sakraler Schutz mykenische Periode hellenistische Periode Griechenland antike Religion
Autor*innen
Michael Weißl
Haupttitel (Deutsch)
Torgottheiten
Hauptuntertitel (Deutsch)
Studien zum sakralen und magischen Schutz von griechischen Stadt- und Burgtoren unter Einbeziehung der benachbarten Kulturen
Paralleltitel (Englisch)
Gate deities ; studies in the sacral and magical protection of Ancient Greek city and fortress gates with comparisons from neighbouring cultures
Publikationsjahr
1998
Umfangsangabe
VI, 299, 68 Bl. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Friedrich Brein ,
Jürgen Borchhardt
AC Nummer
AC02500648
Utheses ID
15778
Studienkennzahl
UA | 085 | 314 | |