Detailansicht
Gerechtigkeit im Globalen Flüchtlingsregime
Anna-Christina Kopinits
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Petra Dannecker
DOI
10.25365/thesis.17696
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29594.61814.803665-2
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit stellt die Frage nach Machtstrukturen im Globalen Flüchtlingsregime. Anhand einer historischen Analyse, einer Inhaltsanalyse und der Einbeziehung von Sekundärliteratur wurde auf ungleiche Machtstrukturen im Flüchtlingsschutz hingewiesen und diese, mit verschiedenen Theorieansätzen in der Globalen Gerechtigkeitsdebatte in Verbindung gebracht. Die völkerrechtlichen Grundlagen zum Flüchtlingsschutz basieren auf der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951, die vor dem Hintergrund der Vertreibungen während und nach dem Zweiten Weltkrieg von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde. In den letzten 60 Jahren haben sich das Ausmaß sowie die Art der Flüchtlingsbewegungen grundlegend verändert. Obwohl die damals geschaffenen Definitionen und rechtlichen Grundlagen heute nur mehr auf einen geringen Teil aller Menschen auf der Flucht anwendbar sind, wurden diese auf Globaler Ebene nie überarbeitet. Regionale Konventionen zeigen fortschrittlichere Ansichten und Regelungen zum Flüchtlingsschutz auf. Das Flüchtlingsregime und das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) sind von staatlichen Interessen geprägt, die beabsichtigen, Vertriebene von ihren Grenzen fernzuhalten. Der Großteil der Flüchtlinge weltweit verbleibt in ihren Herkunftsländern oder Nachbarstaaten. Durch die veraltete rechtliche Basis des Regimes einerseits und die gängige Praxis staatlicher Abschottungspolitik andererseits, bleibt Menschen auf der Flucht der Zugang zu ihren Rechten verwehrt. Die Arbeit des UNHCR hat sich von einer Organisation, die die Rechte von Flüchtlingen schützt, zu einer humanitären Organisation entwickelt. Während Menschen auf der Flucht heute davon abgehalten werden jemals eine Grenze zu erreichen, an der sie um Asyl ansuchen könnten, wurden sie früher bei der Umsetzung ihrer Rechte unterstützt. Stattdessen wird der Schwerpunkt des Flüchtlingsschutzes in die Sicherung der grundlegenden Lebensbedingungen in den Herkunftsregionen der Vertriebenen gelegt. Immer mehr Menschen befinden sich heute in PRSs, in langfristigen Vertreibungssituationen in Flüchtlingslagern. Ein System gerechterer globaler Verteilung sowohl der Lasten des Flüchtlingsschutzes als auch im Zugang zu Recht, wäre erstrebenswert.
Abstract
(Englisch)
The aim of this thesis is to detect power structures within the Global Refugee Regime. Different approaches towards Global Justice provide the theoretical background to further analysis of the historical development of the Regime, followed by a content analysis of the most influencial documents in global refugee protection. International Refugee Law goes back to the 1951 Refugee Convention, where basic rights and definitions were established by the United Nations. Forced displacement has changed a lot in extent and form over the last 60 years. Although Refugee Law was written to fit the specific circumstances of World War II, it has never been adapted by the international community. In contrast, progressive approaches towards refugee protection can be found in regional conventions. The Global Refugee Regimes shows asymmetrical power relations in various ways. Both, Refugee Law and the work of UNHCR, are being directed by the interests of states, which intent to keep asylum seekers away from their frontiers. For the lack of broader international displacement rights on the one hand and political pressures to UNHCR on the other hand, most of today’s displacees stay near to their homeland. Refugee protection has changed from the safeguarding of rights towards spending humanitarian aid in refugee camps. An international system of burden sharing that includes a just allocation of rights and resources, would be desirable for the future of refugee protection.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
UNHCR refugee regime IDPs global justice
Schlagwörter
(Deutsch)
UNHCR Globale Gerechtigkeit Flüchtling IDPs Flüchtlingsschutz Flüchtlingsregime Genfer Flüchtlingskonvention OAU Kampala Konvention
Autor*innen
Anna-Christina Kopinits
Haupttitel (Deutsch)
Gerechtigkeit im Globalen Flüchtlingsregime
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
95 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Dannecker
AC Nummer
AC09382876
Utheses ID
15859
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |