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Souvenir, Schmuckstück, Staubfänger
eine Untersuchung zum Phänomen Urlaubsmitbringsel unter besonderer Berücksichtigung der Funktion
Alexandra Kral
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Konrad Köstlin
DOI
10.25365/thesis.1924
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29084.34223.605060-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Einer weit verbreiteten Zuschreibung zufolge machen Urlaubsmitbringsel als Erinnerungsträger jene Zeiten und Erfahrungen abrufbar, die als Ausgleich zum Alltag erstrebenswert, ja, notwendig sind. Assoziationen zum Stichwort „Souvenir“ – der Name soll Programm sein – zielen jedoch, auch bei Reisenden, häufig auf minderwertige Massenware ab, die von als unreflektiert wahrgenommenen Touristen erstanden wird.
Für die gegenständliche Studie wurde hypothetisch angenommen, dass Objekte, die abseits von Souvenirgeschäften gefunden bzw. gekauft werden, sich in höherem Maße und dauerhafter als Erinnerung evozierend erweisen als Dinge, die dem einschlägigen Angebot entstammen. Um dies zu untersuchen wurden qualitative Interviews mit Frauen (die eher mit Erinnerungsarbeit befasst sind als Männer) geführt, die Objekte aus beiden Bereichen ihr Eigen nennen.
Tatsächlich wird Gegenständen, die an alternativen Orten entdeckt und ausgewählt wurden, ein höherer ideeller (Erinnerungs-)Wert zugemessen, da sie – im Gegensatz zur „gebrauchsfertigen“ Ware – für ein rundum authentisches Erlebnis stehen. Authentizität steht hier in erster Linie für die mit den Dingen verknüpften Erfahrungen wie eine ungewöhnliche Kaufsituation, Muße im Rahmen eines Spaziergangs o.ä., der Herkunftsort spielt allenfalls bei Fundstücken aus der Natur eine größere Rolle. Vielen in den Gesprächen thematisierten Dingen ist ihre spezifische Herkunft nicht ablesbar. Die entsprechenden Objekte korrespondieren vielmehr mit dem jeweils aktuellen Selbstbild und verweisen in weiterer Folge auf die eigene Vergangenheit, auf Lebensthemen und bestätigen die eigene Identität. Diese vorwiegend private, teils unbewusste Bedeutung erklärt auch, weshalb die Trennung von manchen Objekten so schwer fällt.
Der Aufbewahrungsort einzelner Gegenstände sagt zwar nichts über die subjektive Wichtigkeit derselben aus, er hat allerdings Einfluss auf die Funktion als Erinnerungsträger. Vollständig in den Alltag integrierte, präsente Dinge verlieren potenziell ihre Aura des Besonderen, wogegen unvermutet Wiedergefundenes die Handlungsroutine unterbricht und Aufmerksamkeit einfordert.
Als wichtigste und unverzichtbare Erinnerungsträger erwiesen sich bildhafte Belege, die das im Urlaub Erlebte unmittelbar vor Augen führen. Während bei Objekten als erstes der Moment des Kaufs bzw. des Findens in den Sinn kommt, lösen Gespräche, Sinneseindrücke (Gerüche), bestimmte Wetterlagen, aber auch Fotos vielschichtigere Erinnerungen aus. Am tiefsten im Schatz der Erinnerung verankert sind sich vom Alltag unterscheidende, ungewohnte Situationen und Begebenheiten, die emotional berührt haben.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
souvenir memento
Schlagwörter
(Deutsch)
Souvenir Erinnerung Erinnerungsobjekt
Autor*innen
Alexandra Kral
Haupttitel (Deutsch)
Souvenir, Schmuckstück, Staubfänger
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Untersuchung zum Phänomen Urlaubsmitbringsel unter besonderer Berücksichtigung der Funktion
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
111 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Konrad Köstlin
Klassifikationen
73 Ethnologie > 73.20 Materielle Kultur: Allgemeines ,
73 Ethnologie > 73.95 Zeichen, Symbole
AC Nummer
AC07123605
Utheses ID
1588
Studienkennzahl
UA | 308 | 394 | |