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Die Verletzung der Kollektivrechte der indigenen Bevölkerung durch die Erdölindustrie im ecuadorianischen Amazonasgebiet
Verena Marie Laakso
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Ingfrid Schütz-Müller
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.17720
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29163.38699.867765-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit erforscht die Verletzung der Kollektivrechte der indigenen Bevölkerung durch die Erdölindustrie im ecuadorianischen Amazonasgebiet. Welche verfassungsrechtlich anerkannten Kollektivrechte der indigenen Völker durch die Erdölindustrie und -erzeugung verletzt werden, werden anhand vom Konflikt zwischen Sarayacu-CGC untersucht. Erdöl hat in Ecuador einen zentralen volkswirtschaftlichen Stellenwert. Die Erdölpolitik wurde im Laufe der Jahre aus dem Zusammenspiel von nationalen und internationalen Interessen und Ereignissen geformt. Besonders die Entwicklung der internationalen Ölpreise sowie die Staatsverschuldung haben Einfluss auf die Umorientierung der einst ideologisch geprägten nationalen Erdölpolitik in Richtung neoliberaler Doktrinen gehabt. Die Erdölerzeugung ist von Folgeerscheinungen wie Umweltverschmutzung, Ausrottung des Urwaldes und soziokulturelle Assimilation der indigenen Völker, beschattet. Die grundlegenden Veränderungen in der Umwelt, das veränderte Verhältnis der indigenen Bevölkerungsgruppen mit der Umgebung und die Entstehung neuer Abhängigkeitsstrukturen beeinflussen sowohl die externen als auch internen Beziehungen der indigenen Bevölkerungen. In dieser Arbeit werden die negativen Nebenwirkungen als Verletzung der Kollektivrechte der indigenen Bevölkerungen analysiert. Die Kollektivrechte sind ein Teil der indigenen Rechte, welche den kommunalen Lebensstil und die eigene Organisierung der indigenen Völker zu schützen sucht. Seit 1998 sind die Kollektivrechte in der Verfassung Ecuadors verankert und mit ihrer Ausweitung in der Verfassung vom Jahre 2008 auf einem international angesehenen Niveau. Obwohl der Besitz der unterirdischen, nicht erneuerbaren Rohstoffe in der Verfassung dem Staat zugewiesen ist, haben die indigenen Völker das Recht ihr Territorium zu beschützen und vor der Ausbeutung der Rohstoffe konsultiert zu werden. Die Einhaltung der gesetzlich anerkannten Kollektivrechte und das gleichzeitige volkswirtschaftliche Bedürfnis die Erdölindustrie auszubauen, wird einer der größten Herausforderungen für die Staatsführung sein.
Abstract
(Englisch)
This thesis investigates the violation of the collective rights of indigenous populations by the petroleum industry in Ecuador's Amazon region. The conflict between the Sarayacu people and CGC Company is used as the basis for researching how the constitutionally recognized rights of the indigenous people have been injured by the petroleum industry and oil production. Petroleum in Ecuador has a central economic role. The oil policy has been shaped over the years from the interplay of national and international interests and events. In particular, the developments of international oil prices as well as government debt have affected the orientation of the once ideological-stamped national petroleum policy towards adoption of neoliberal doctrines. The oil production in Ecuador is shaded by issues such as pollution, deforestation and socio-cultural adaptation of the indigenous peoples. The fundamental changes in the environment, the changing relationship of indigenous people with their environment and the emergence of new dependency structures affect both the external and internal relations of the indigenous populations. In this work the negative side effects are analyzed as a violation of the collective rights of indigenous populations. The collective rights are a part of the indigenous rights which seek to protect the communal lifestyle and traditional organization of indigenous peoples. Since 1998 collective rights are a part of the Ecuadorian Constitution and with their expansion in the Constitution of 2008 they have reached an internationally recognized level. Although the property of non renewable underground resources is constitutionally assigned to the state, the indigenous peoples have the right to protect their territory and be consulted prior to the exploitation of these resources. The protection of the legally recognized collective rights and the simultaneous economic need to expand the petroleum industry will be one the biggest challenges to the state leadership in the coming years.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Erdöl Kollektivrechte indigenen Rechte indigene Bewegung Ecuadors Ecuador
Autor*innen
Verena Marie Laakso
Haupttitel (Deutsch)
Die Verletzung der Kollektivrechte der indigenen Bevölkerung durch die Erdölindustrie im ecuadorianischen Amazonasgebiet
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
133 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ingfrid Schütz-Müller
Klassifikationen
89 Politologie > 89.71 Internationale Zusammenarbeit: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.79 Internationale Konflikte: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.94 Internationale Beziehungen: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.99 Politologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08921169
Utheses ID
15883
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
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