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Älter werden in der Diaspora
eine ethnologische Untersuchung in der chinesischen community in Wien
Martina Großmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Christine Binder-Fritz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.17796
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29799.05850.658859-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht das Befinden und das Gesundheitsverhalten älterer chinesischer Migranten und Migrantinnen in Wien. Sie wurde im Rahmen des von Dr. Christine Binder-Fritz konzipierten und geleiteten FWF-Projekts „Asian Women’s Voices on Gender, Body, Health, and Care” verfasst. Dabei wurden innerhalb einer kleinen empirischen Studie neun qualitative Interviews durchgeführt, ethnographische Forschungsdaten erhoben und teilnehmende Beobachtungen gemacht. Die Interviews beziehen sich sowohl auf das Herkunftsland der InformantInnen als auch auf das Aufnahmeland Österreich. Der Fokus der Arbeit liegt auf dem Vergleich des Älterwerdens in Österreich und in China in Bezug auf die gesundheitlichen Aspekte sowie auf die Versorgung der älteren Chinesen und Chinesinnen in den beiden Ländern. Der Bezug zum Herkunftsland ist für diese Arbeit ausschlaggebend, weil dadurch subjektiv empfundene Vor- und Nachteile diskutiert werden können und Elemente von Transmigration festgestellt werden konnten. Im Rahmen dieser Arbeit konnte ebenfalls herausgefunden werden, dass Migration und das Älterwerden in einem anderen Land als dem ursprünglichen Herkunftsland eine enorme zwischenmenschliche und finanzielle Herausforderung für die InformantInnen darstellen kann. Der Großteil der InformantInnen ist sehr stark mit dem Herkunftsland verbunden und hat das Ziel im Alter wieder nach China zurückzukehren. Vorerst bleiben sie jedoch hier um sich finanziell zu festigen und/oder um die Vollendung der Ausbildung ihrer Kinder abzuwarten. Das Alter wird von den InformantInnen begrüßt, wobei anzumerken ist, dass alle aktiv etwas unternehmen, um sich gesundheitlich vor den negativen Seiten des Alters zu wappnen. Dabei greifen die InformantInnen auf die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) zurück und nicht auf die in Österreich vorherrschende westliche Biomedizin. Die erste Wahl der Versorgung im Alter ist für die chinesischen InformantInnen die eigene Familie, gefolgt von einer persönlichen Betreuung im eigenen Heim. Pflege- und Altersheime werden nicht generell abgelehnt, sind aber die letzte Wahl. Es besteht außerdem die Meinung, dass besonders Pflege- und Altersheime in Österreich nicht den Ansprüchen chinesischer Migranten und Migrantinnen gerecht werden können. Die InformantInnen sind sich darüber im Klaren, dass nicht für jede Minderheit ein spezielles Angebot angefertigt werden kann, zeigen jedoch andere Missstände im österreichischen Gesundheitssystem auf wie mangelnde Kommunikationsmöglichkeiten und den dadurch entstehenden Informationsverlust oder den Zeitmangel des medizinischen Personals. Diese Arbeit verschafft dem Leser und der Leserin Einblicke in eine andere Kultur und ein anderes Medizinsystem sowie der damit einhergehenden Auffassung von Alter.
Abstract
(Englisch)
This is a research paper about well-being and health-seeking behaviour of elder Chinese immigrants in Vienna. This paper was composed in the framework of the FWF-project „Asian Women’s Voices on Gender, Body, Health, and Care” , conceptualized and managed by Dr. Christine Binder-Fritz. Nine qualitative interviews were conducted, ethnographic research data was collected and participant observation was done in a small empirical study. The interviews refer to the homeland of the informants as well as to the receiving country Austria. This paper focuses on the comparison of growing old both in Austria and China, especially on the aspects of health and nursing care of elder Chinese in both countries. The relation to the homeland is very important for this paper, due to the discussion of subjective advantages and disadvantages as well as elements of transmigration that can be found. This paper demonstrates that migration and growing old in another country than the country of origin can result in enormous interpersonal and financial challenges for the informants. The majority of the informants is profoundly bound to the country of origin and wants to go back there for their retirement. But first they have to stabilize their financial situation and/or wait for their children to finish their education. Old age is generally attributed positively, but they all work actively to prepare for negative health implications of old age. Therefore the informants use their knowledge of the Traditional Chinese Medicine (TCM) and despise the dominant western-oriented biomedicine. The first choice of nursing care, the Chinese informants take, is their own family, followed by personal assistance in their own home. Nursing homes and old age residences are not generally dismissed, but they constitute the last choice. In the informants point of view Austrias nursing homes and old age residences do not satisfy the special needs of Chinese migrants. They are aware of the fact that it is not possible to establish a special setting for every minor group, but demonstrate other issues of the Austrian health care system. For instance missing communication and therefore a resulting lack of information as well as fast medical treatment are some basic problems to be noted. This paper provides the reader insights with another culture, its medical system and its meaning of old age.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
old age Chinese community migration health
Schlagwörter
(Deutsch)
Alter chinesische community Migration Gesundheit
Autor*innen
Martina Großmann
Haupttitel (Deutsch)
Älter werden in der Diaspora
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine ethnologische Untersuchung in der chinesischen community in Wien
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
191 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christine Binder-Fritz
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
73 Ethnologie > 73.06 Ethnographie ,
73 Ethnologie > 73.50 Kultureller Wandel ,
73 Ethnologie > 73.73 Ethnische Identität
AC Nummer
AC08918913
Utheses ID
15944
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1