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Der Umgang mit Sexualität und Partnerschaft in der Arbeit mit erwachsenen Menschen mit intellektueller Behinderung in betreuten Wohngemeinschaften in Raum Wien
Sexualassistenz - eine Aufgabe der Behindertenbetreuer/innen?
Julia Huemer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Ernst Berger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.17836
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29875.73437.886166-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema „Sexualassistenz“ bei erwachsenen Menschen mit intellektueller Behinderung in betreuten Wohnformen in Raum Wien. Unter dem Begriff „Sexualassistenz“ werden Handlungen verstanden, die von sexualpädagogischen Maßnahmen, einer Hilfestellung bei Selbstbefriedigung oder Geschlechtsverkehr bis hin zur Vermittlung von externen Personen für die Befriedigung sexueller Bedürfnisse der Klienten/innen reichen. Dabei sei angemerkt, dass in Österreich seit 2008 professionelle Sexualbegleiter/innen ausgebildet werden, um speziell Personen mit Behinderungen dabei zu helfen, ihre Sexualität entsprechend individueller Grenzen und Möglichkeiten auszuleben. In der vorliegenden Arbeit wird den Sichtweisen der Behindertenbetreuer/innen besondere Aufmerksamkeit geschenkt, da ihre Einstellungen und Handlungen Einfluss darauf nehmen, in welcher Art und Weise Sexualität thematisiert wird. In einschlägiger Literatur wird mehrfach darauf hingewiesen, dass sich die Mitarbeiter/innen der Betreuungseinrichtungen oftmals mit unterschiedlichsten Interessen konfrontiert sehen. Neben ihren individuellen Grenzen, müssen sie einerseits die sexuellen Bedürfnisse ihrer Klienten/innen beachten und andererseits die Einstellungen ihrer Leiter/innen, Kollegen/innen und gegebenenfalls der Angehörigen und gesetzlichen Vertreter/innen bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. Zudem sind nach österreichischer Rechtslage die Durchführung sexueller Handlungen an -, sowie die Vermittlung von Prostituierten oder Sexualbegleiter/innen für intellektuell beeinträchtigte Personen strafbar. So stellt sich die Frage, welche sexuellen Assistenzleistungen durch Betreuer/innen umgesetzt werden können. Es wird davon ausgegangen, dass vor allem eine Schulung der Mitarbeiter/innen, eine kontinuierliche Kommunikation innerhalb des Teams sowie die Gestaltung der institutionellen Rahmenbedingungen ausschlaggebend dafür sind, in welcher Art und Weise die Bewohner/innen ihre Sexualität ausleben können. Die qualitative Untersuchung erfolgt durch problemzentrierte Interviews mit Behindertenbetreuer/innen und einem Experteninterview mit einer professionellen Sexualbegleiterin. Zusätzlich wird auf Leitungsebene verschiedenster Wohneinrichtungen eine Fragebogenerhebung durchgeführt und die institutionellen Rahmenbedingungen zu erheben. Durch die Studie soll vor allem ein Einblick darüber gewonnen werden, in welcher Art und Weise „Sexualassistenz“ thematisiert wird und wo diesbezüglich Grenzen bestehen, um Konsequenzen für pädagogische Arbeitsfelder formulieren zu können.
Abstract
(Englisch)
The following paper deals with the „sexual assistance“ for adults with intellectual disability in residential care homes in the Vienna area. The expression “sexual assistance” explains acts in the field of sex education, assistance with masturbation or sexual intercourse, as well as negotiations between external people and the clients for the satisfaction of their sexual needs. It has to be pointed out, that since 2008 in Austria sexual escorts have been trained to be able to help people with disabilities realize their sexual needs within their individual possibilities and limits. In the following paper special focus lies on the point of view of the carers for disabled people, as their attitudes and actions influence the way in which sexuality is made subject of discussion. In relevant literature it is pointed out several times that the employees in these establishments are confronted with different interests. Besides their individual limits, in decision-making processes they have to be aware of their clients’ limits as well as the attitudes of employers, colleagues, relatives and even legal representatives. Furthermore, due to the legal position in Austria, carrying out any sexual acts or the negotiation between mentally disabled people and prostitutes or sexual escorts is liable to prosecution. This leads to the question which kind of sexual assistance can be put into practice by carers. It is assumed that in particular training of employees, a continuous communication within the team, as well as the organization of the institutional conditions are decisive for the way in which the clients in the facilities can live up to their sexual needs. The qualitative survey takes place through problem-focused interviews with carers of people with disabilities and an expert-interview with a professional sexual escort. In addition, on the level of management in several residential care homes, a survey through a questionnaire is carried out to find out about the institutional conditions. The aim of this survey is, in particular, to collect an insight on the ways in which “sexual assistance” is made subject and where boundaries are met in this respect, to be able to formulate consequences for pedagogical fields of work.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
sexuality sexual assistance intellectual disability
Schlagwörter
(Deutsch)
Sexualassistenz Sexualbegleitung Behinderung Sexualität
Autor*innen
Julia Huemer
Haupttitel (Deutsch)
Der Umgang mit Sexualität und Partnerschaft in der Arbeit mit erwachsenen Menschen mit intellektueller Behinderung in betreuten Wohngemeinschaften in Raum Wien
Hauptuntertitel (Deutsch)
Sexualassistenz - eine Aufgabe der Behindertenbetreuer/innen?
Paralleltitel (Englisch)
Sexuality and partnership in the work with adults with intellectual disability in residential care homes in the vienna area ; is sexual assistence part of the work of carers
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
175 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ernst Berger
Klassifikation
80 Pädagogik > 80.26 Geistigbehindertenpädagogik
AC Nummer
AC09403765
Utheses ID
15978
Studienkennzahl
UA | 297 | | |
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