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„Kultura“
der Einfluss der sowjetischen Besatzung auf die österreichische Kultur 1945 -1955
Michael Kraus
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Anton Staudinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1953
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29117.47064.913763-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die sowjetische Besetzung Österreichs zwischen 1945 und 1955 hatte nicht nur auf das politische, ökonomische und soziale Leben des Landes einen starken Einfluss, sondern auch auf sein Kulturleben. Kultur hatte im sozialistischen System einen besonders hohen Stellenwert, da sie als Grundvoraussetzung zur Bildung einer fortschrittlichen Gesellschaft angesehen wurde. Im Kalten Krieg wurde sie allerdings immer mehr als Propagandawaffe gegen die ökonomische Übermacht des Westens eingesetzt, um Österreich langfristig auf den Weg zu einer Volksdemokratie und damit unter den Einfluss der Sowjetunion zu bringen. Diese Bemühungen wurden von der österreichischen Bevölkerung mit großer Mehrheit abgelehnt, weil sie die von den Sowjets angebotene „Kultura“ als Tarnungsmanöver einer sowjetischen Machtübernahme in Österreich betrachtete. Besonders nach dem Streik 1950 wurden die Sowjets und die mit ihnen verbündeten österreichischen Kommunisten aus dem Kulturleben so weit wie möglich ausgegrenzt, so dass die sowjetfreundlichen Kulturinstitutionen nur noch ein Nischendasein führen konnten. Diese Phase ging bis zum Staatsvertrag. Danach wurden alle Kulturinitiativen der Sowjets in Österreich (Neues Theater in der Scala, Wien-Film am Rosenhügel etc.) schnell liquidiert. Die daran beteiligten Österreicher waren im Kulturleben für lange Jahre stigmatisiert. Der sozialistische Kulturbegriff wurde von der Sowjetunion unter Stalin als Kampfbegriff ihrer Eigeninteressen missbraucht. Erst lange danach fanden einige der damals gestellten Forderungen (vor allem im österreichischen Bildungssystem) Eingang in die österreichische Gesellschaftspolitik.
Abstract
(Englisch)
The Soviet occupation of Austria between 1945 and 1955 did not only have a strong impact on the political, economical and social life of the country, but on its cultural life as well. In the communist system culture played a significant role being regarded as the prerequisite of a socialistic society. In the Cold War it was used as a weapon of propaganda against the economic superiority of the West in order to lead Austria into a "Volksdemokratie" (people's democracy) under the influence of the Soviet Union in the long run. These efforts were rejected by a big majority of the Austrians who regarded the Soviet "Kultura" as a camouflage of a future seizure of power. Especially after the strike in 1950 the Soviets and their local allies, the Austrian communists, were segregated from the oficial cultural life as much as possible. Since then cultural institutions with a Soviet connection were treated as outsiders. This period lasted until the Austrian Staatsvertrag (treaty) in 1955. After that all cultural initiatives established and protected by the Soviets in Austria (Neues Theater in der Scala, Wien-Film am Rosenhügel etc.) were quickly liquidated. Austrians who had been associated with them were stigmatized for many years. Socialistic culture under Stalin was abused as a weapon for Soviet self-interests. Only a long time after some of the post-war Soviet demands in Austria became part of Austria's society (mainly in the education system).

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
cultural politics Austria occupation Soviet /Austrian-Soviet society Neues Theater in der Scala Wien-Film am Rosenhügel Russische Stunde peace congress
Schlagwörter
(Deutsch)
Kulturpolitik Österreich Besatzungszeit sowjetisch Österreichisch-Sowjetische Gesellschaft Neues Theater in der Scala Wien-Film am Rosenhügel Friedenskongress Russische Stunde
Autor*innen
Michael Kraus
Haupttitel (Deutsch)
„Kultura“
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Einfluss der sowjetischen Besatzung auf die österreichische Kultur 1945 -1955
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
IV, 329 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Anton Staudinger
Klassifikation
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC07098112
Utheses ID
1616
Studienkennzahl
UA | 312 | 349 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1