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Ein Kind voller Unruhe und Rastlosigkeit - über die Schwierigkeiten der Eingewöhnung eines Kleinklindes in die Kindergrippe aufgrund des Einflusses ambivalenter Gefühle der Bezugs- und Betreuungspersonen
eine Einzelfallstudie über das Erleben von Trennung und Getrennt-Sein eines Krippenkindes
Sylvia Czada
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Wilfried Datler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18063
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30168.75707.627253-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Besuch einer außerfamiliären Betreuungsstätte ist für jedes Kind mit der Trennung von der Mutter (bzw. den Eltern) verbunden. Das Kleinkind erlebt dabei Ängste des Getrennt-Seins und Verlassenheitsgefühle. Die Wiener Kinderkrippen Studie widmete sich diesen Ängsten und diesem Erleben in einer besonderen Weise. Sie erhob mittels der ausgewählten Methode der Young Child Observation – einer Variante der Infant Observation –, wie sich einzelne Kinder in ihren individuellen Prozessen der Eingewöhnung in die Krippe fühlen mögen. Durch die regelmäßige Beobachtung jeweils eines Kindes über einen Zeitraum von einigen Monaten hinweg und der Besprechung und psychoanalytischen Deutung des Beobachteten in Seminargruppen wurde untersucht, was dieses Kind in der schwierigen Trennungsphase von der Mutter erlebte. Dies gewährte tiefe Einblicke in die Gefühlwelt der Kinder und darin, wie sie mit der neuen Situation zurechtkamen. Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigte sich mit dem 18-monatigen Krippenjungen Florian, der zum ersten Mal in seinem kurzen Leben von seiner Mutter getrennt wurde und daraufhin den Krippenaufenthalt alleine bestehen musste. Ich beobachtete Florian im Laufe von acht Monaten 23 Mal bei seiner Eingewöhnung in die Krippe. Mittels ausgewählter Protokollausschnitte aus diesen Beobachtungen wird in dieser Diplomarbeit der Verlauf seiner Eingewöhnung geschildert und anschließend erläutert, wie diese Szenen zu deuten sind. Es soll analysiert werden, aus welchen Beweggründen das Kind in seiner speziellen Weise gehandelt hat und was sich bezüglich des pädagogischen Vorgehens bei der Eingewöhnung von Kleinkindern in die Krippe aus diesen Verhaltensweisen lernen lässt. Auf Florians Eingewöhnung haben vor allem die ambivalenten Gefühle und das zwiespältige Verhalten seiner Mutter und der Krippenpädagogin einen großen Einfluss, was sich in seinem manifesten Verhalten ausdrückt. Die Mutter scheint von Anfang an Zweifel zu hegen, ob sich ihr Sohn eingewöhnen kann und ob er zu der Krippengruppe passt, lässt ihn jedoch trotz ihrer augenscheinlichen Zweifel nach einigen Wochen in der Krippe allein. Die Pädagogin in Florians Krippengruppe scheint sehr bemüht, Florian nach der Trennung von seiner Mutter zu beruhigen, und spielt liebevoll mit ihm. Sie gibt jedoch gleichzeitig zu erkennen, dass er eine zusätzliche Belastung für sie darstellt und verlässt ihn in Situationen, in denen sie innig mit ihm spielt, abrupt, sodass bei mir der Eindruck entsteht, die Pädagogin ringe innerlich mit dem Wunsch, für Florian da zu sein, aber sich gleichzeitig auch von ihm zu distanzieren. Diese Forschungsarbeit untersucht, wie sich diese widersprüchlichen Gefühle und Verhaltensweisen der beiden Bezugs- und Betreuungspersonen auf den Jungen Florian bei seiner Eingewöhnung in die Krippe auswirkten und inwiefern seine Eingewöhnung gelungen oder nicht gelungen ist.
Abstract
(Englisch)
For toddlers, attending an out-of-home care center is always associated with the separation from their mother (or their parents). Young children may experience fears of being separated and feelings of „becoming lost“ in the care center. The Viennese Study „Toddlers` Adjustment to Out-of-Home Day Care“ explored these fears and experiences in a specific manner. The study examined childrens’ individual experiences of familiarisation to the day nursery, through the method „Young Child Observation“ – as a version of the method „Infant Observation“. The observation of the child on a regular basis over the course of several months, the discussion and the analytical interpretation within a seminar group reflected on what this child experienced while it was in this painful situation of being separated from his mother. This method delivers a profound insight into the inner feelings of children and how they manage to cope with this kind of new situation. The present diploma thesis deals with an 18-month-old boy, named Florian, who was separated for the first time from his mother, having to survive alone in the day nursery from thus forth. Over the course of eight months I observed Florian 23 times in his process of acclimatization to the day nursery. Selected excerpts of the observation protocols will help to describe and comment on his process of adaptation. The analysis seeks to interpret the reasons why the boy acted in this specific way and helps to investigate how educational actions can facilitate a smoother adaptation of toddlers to their nurseries. In Florian’s case, ambivalent feelings and contradictory behavoir of his mother and the caregiver in the nursery had a significant influence on Florian’s attitude. Since the beginning of the observation it seems as if Florians mother was in doubt as to whether her son would cope with the transition and whether he would integrate into the nursery group. Notwithstanding her doubts, she left him alone in the nursery after a few weeks. The caregiver in Florian’s nursery group seems to have been very keen to calm Florian down after the separation from his mother and plays effectionately with him. At the same time she (the caregiver) shows that he is an additionally burden for her and abadons him spontanously. In light of this I got the impression that the caregiver is torn within herself between two contradictory wishes: she wants to care for Florian but in the same time she doesn’t wants to care for him. It seems as if she wants to distance herself from Florian. This research paper explores, in which way these ambivalent feelings and behavoir of the mother and the caregiver impact Florians acclimitization and transition into the nursery and evluates whether this process was successful or not.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Viennese Study Toddlers Adjustment to Out-of-Home Day Care seperation nursery
Schlagwörter
(Deutsch)
Wiener Kinderkrippenstudie WiKi Ambivalenz Zwiespalt Eingewöhnung Kinderkrippe
Autor*innen
Sylvia Czada
Haupttitel (Deutsch)
Ein Kind voller Unruhe und Rastlosigkeit - über die Schwierigkeiten der Eingewöhnung eines Kleinklindes in die Kindergrippe aufgrund des Einflusses ambivalenter Gefühle der Bezugs- und Betreuungspersonen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Einzelfallstudie über das Erleben von Trennung und Getrennt-Sein eines Krippenkindes
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
[7], 223 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wilfried Datler
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.02 Philosophie und Theorie der Sozialwissenschaften ,
80 Pädagogik > 80.83 Erziehung in Erziehungseinrichtungen
AC Nummer
AC08959769
Utheses ID
16174
Studienkennzahl
UA | 297 | | |
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