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Ressourcenkonflikt oder Kooperation
die Euphrat-Tigris Region
Florian Moecke
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Cengiz Günay
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18085
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30334.79767.304259-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Türkei, Syrien und der Irak befinden sich seit mehreren Jahrzehnten im Streit um eine gerechte Verteilung der gemeinsamen Wasserressourcen von Euphrat und Tigris. Die unterschiedlichen Positionen bezüglich der Anerkennung der Flüsse, als internationale Gewässer (Syrien, Irak) auf der einen bzw. als grenzüberschreitende Gewässer (Türkei) auf der anderen Seite, sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass keine Lösungen des Disputs erzielt werden kann. Die beiden flussabwärts liegenden Staaten sehen sich der Gefahr einer möglichen Wasserknappheit, ausgehend vom türkischen Wassermanagement, ausgesetzt. Die drei Staaten sind nicht in der Lage eine gemeinsame und gerechte Wasserpolitik auf der Basis gemeinschaftlicher Projekte zu finden. Es sind keine trilateralen Abkommen vorhanden, ebenso wenig gibt es Kooperationen bei denen alle drei Anrainerstaaten beteiligt sind. Verantwortlich dafür ist neben dem Fehlen internationaler Wasserrechte vor allem die Türkei, welche ihren Status und ihre Interessen als Hegemonie in der Region nicht zugunsten des Iraks und Syriens aufgeben will. Die Theorie der Hydro-Hegemonie versucht diese politische Konstellation zu erklären, ebenso warum dies funktionieren kann und wie eine Hydro-Hegemonie mit dem Problem knapper Ressourcen umgehen sollte. Ein weiterer theoretischer Ansatz stammt von Thomas Homer-Dixon, und setzt sich mit den verschiedenen Ursachen und Folgen knapper Ressourcen in der Region auseinander. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass die Türkei als regionale Hegemonie einerseits trilaterale Projekte und Abkommen ausbremst, andererseits aber in der Lage ist, die Eskalation von „stillen“ Konflikten zu bewaffneten Auseinandersetzungen zu verhindern. Solange dieses System funktioniert und es keine Fortschritte im Bereich des internationalen Wasserrechts gibt, kann sich die Situation an Euphrat und Tigris nicht zugunsten der Flussunterlieger ändern.
Abstract
(Englisch)
Turkey, Syria and Iraq have been in a longstanding dispute about equitable utilization of the common water resources of the Euphrates and Tigris river basin. The different views regarding the recognition of the streams are the main reason that there has not been any solution to the dispute. Syria and Iraq constitute the two rivers as International Rivers, while Turkey sees them as Transboundary Rivers, as they originate on Turkish soil. Because of the Turkish water management during the last few centuries, the two downriver states fear the danger of upcoming water shortages in the near future. The three states are incapable of finding a common and equitable water management based on joined projects. There are no trilateral agreements, nor are there any cooperation efforts, which include all three riparian states. The responsibility for this situation is the absence of any international water rights on the one side, and Turkey on the other side, because they do not want to give up their status as the regional hegemony in favor of Syria and Iraq. The theory of Hydro-Hegemony tries to explain this kind of political situation, as well as why there is a possibility that this theory actually might work and how a so called Hydro-Hegemony proceeds with the problem of scarce resources. Another theoretic approach originates from Thomas Homer-Dixon, and it deals with different kinds of causes and consequences of scarce resources in the region. The most important realization is that Turkey, as a Hydro-Hegemony, tries to prevent the implementation of trilateral projects and agreements. Simultaneously they are able to prevent the escalations of silent conflicts to armed disputes. As long as there are no developments in the international water legislations, this hegemonic system seems to have no opposition and the downriver states will stay in their subordinate position.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ressourcen Euphrat Tigris Konflikt
Autor*innen
Florian Moecke
Haupttitel (Deutsch)
Ressourcenkonflikt oder Kooperation
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Euphrat-Tigris Region
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
158 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Cengiz Günay
Klassifikation
01 Allgemeines > 01.00 Allgemeines
AC Nummer
AC08945603
Utheses ID
16194
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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