Detailansicht

Gobineaus Distanzierung vom Eurozentrismus
die kritische Betrachtung des Iran und der Rolle Frankreichs an Hand von Trois Ans en Asie und den Nouvelles Asiatiques
Angelika Frühwirth
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Norbert Bachleitner
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.1957
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29913.32975.796765-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In den Kontext einer von Ungleichgewichten durchsetzten Welt und den sich seit der Renaissance verschärfenden kulturellen Paritäten zwischen Orient und Okzident schreibt sich das Thema der vorliegenden Arbeit ein. Arthur de Gobineau stellte als französischer Beamter im iranischen Außendienst ein Kommunikationselement beider Kontinente dar. Sein in Folge jener Erfahrung entstandenes Werk birgt Einflüsse beider Kulturen und eine Vielschichtig-keit, die nur mit dem kohärenten Wissen um den Bezugsrahmen erfasst werden kann. Ausgehend von einer historischen Erörterung der politisch-ökonomischen Beziehun-gen zwischen Frankreich und dem Iran werden in dieser Arbeit die Umstände beleuchtet, un-ter denen Gobineau als Diplomat im Iran der 1850er-Jahre zu dienen hatte. In der Interpretati-on seines Reiseberichtes Trois Ans en Asie und seiner späteren Novellensammlung Nouvelles Asiatiques spielen die Untersuchung der finanziellen Abhängigkeit, der Sprachkenntnis des Persischen, der Länge des Aufenthalts und gegebenenfalls der Verpflichtungen gegenüber Publikum und Geldgeber eine wichtige Rolle. All jene Parameter verquickt mit seiner ideolo-gischen Prägung im Bezug auf sein Heimatland sollen Aufschluss über die Qualität seiner Iranbezogenen Äußerungen und die überraschende Distanzierung vom Eurozentrismus bele-gen. Speziell die Bewertung seiner Aussagen zu folgenden Themen stehen im Mittelpunkt der Untersuchungen: Die Politik der Qadjaren-Dynastie und die darauf folgenden gesell-schaftlichen Umbrüche um 1900; der Islam in seiner speziell iranischen Ausprägung des Schiismus, der stark durch die Geisteshaltung des antiken „Persien“ geprägt wurde; die Rolle der Frau und die ihr zugeschriebenen Attribute. In seinem ungebremsten Freidenkertum wirkt Gobineau erstaunlich unangepasst an die allgemeine Orient-Phantasie seiner Zeit und stellt Europa direkt vor die Fehler seines Überlegenheitsdenkens und die Auswüchse kolonialer Sünden, deren desaströse Konsequenz heute unübersehbar ist und Gobineau in seinen politischen Thesen Recht behalten lässt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gobineau Beziehungen Frankreich-Iran Eurozentrismus Französischer Reisebericht Französische Orient-Reisenden Orient-Mode in der Romantik Kulturelle Einflüsse Frankreichs im Iran Gobineaus Frauenbild Gobineaus Urteile über den Iran
Autor*innen
Angelika Frühwirth
Haupttitel (Deutsch)
Gobineaus Distanzierung vom Eurozentrismus
Hauptuntertitel (Deutsch)
die kritische Betrachtung des Iran und der Rolle Frankreichs an Hand von Trois Ans en Asie und den Nouvelles Asiatiques
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
101 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Norbert Bachleitner
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.42 Kulturphilosophie ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
11 Theologie > 11.14 Persische Religion ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.01 Geschichte der Sprach- und Literaturwissenschaft
AC Nummer
AC07087158
Utheses ID
1620
Studienkennzahl
UA | 393 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1