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Familiäre Anpassung am Beispiel von Familien mit einem/einer an Typ 1 Diabetes mellitus erkrankten Jugendlichen
Maria Daniel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hanna Mayer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18113
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29228.20211.366164-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund: Weltweit leben 490 100 Kinder mit Diabetes mellitus Typ 1, jährlich werden 77 800 Neuerkrankungen dokumentiert (International Diabetes Federation, 2011b). Diese Kinder nehmen gemeinsam mit ihren Familien einen immer größeren Stellenwert im Gesundheitswesen ein und bedürfen einer lebenslangen Betreuung. Ziel: Das Ziel dieser Arbeit ist es, jene Familien in den Fokus des Erkenntnisinteresses zu rücken, in denen ein Jugendlicher/eine Jugendliche an Diabetes mellitus erkrankt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Anpassungsprozess, der direkt nach der Erstmanifestation beginnt. Das bereits 1983 entwickelte Familien Adaptationsmodell von McCubbin und Patterson soll nun auf seine Angemessenheit für diese Gruppe von Betroffenen hin untersucht werden und mit den Ergebnissen dieser Diplomarbeit verglichen werden. Methode: Es wurden sechs qualitative Interviews mit Familien in Oberösterreich durchgeführt und unter Einhaltung der Gütekriterien qualitativer Forschung analysiert. Ergebnisse: Die Auswertung der Interviews zeigt den Verlauf der Familien von der Unsicherheit über den Gesundheitszustandes des Kindes bis hin zur Anpassung zum Zeitpunkt der Gespräche. Die wichtigste Erkenntnis dabei ist, dass nicht, wie andere Modelle vermuten lassen, der Anpassungsprozess an die Diabeteserkrankung linear abläuft und dann stabil ist, sondern dass es für die Familien täglich notwendig ist, sich dafür einzusetzen, die neu erworbene Normalität zu erhalten. Ungereimtheiten in der Blutzuckereinstellung, die schnell zu einer Entgleisung des Stoffwechsels führen können, lösen in der Familie eine erneute Krise, ähnlich der bei der Diagnose, aus. Sämtliche Strategien, Kompromisse und vor allem die Vertrauensbasis zwischen Eltern und Jugendlichen können dadurch schwer gestört beziehungsweise gänzlich vernichtet werden. Unterstützungsangebote von außen können hilfreich sein, sofern sie die Jugendlichen erreichen, denn Vieles ist für Kleinkinder oder ältere Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 konzipiert. Schlussfolgerungen: Es bedarf weiterer Studien, um den Kreislauf des Anpassungsprozesses näher darzustellen und weitere Einflussfaktoren darauf zu identifizieren. Im Gesundheitsbereich muss in den kommenden Jahren mehr auf die Zielgruppe der Jugendlichen eingegangen werden, da nur bei durchgehender altersgerechter Betreuung ein gutes HbA1c und damit ein langes Leben mit hoher Lebensqualität erreicht werden kann. Dies bedeutet vor allem adäquate Informationsveranstaltungen und Austauschmöglichkeiten für Eltern und Jugendliche mit anderen Betroffenen.
Abstract
(Englisch)
Background: Worldwide 490 100 children suffer from Diabetes mellitus type 1, there are 77 800 newly diagnosed children every year (International Diabetes Federation, 2011b). These children are a growing factor in healthcare and they need lifelong support through medical and nursing staff. Aim: The aim of this research was to assess families with adolescents who have type 1 Diabetes mellitus. The focus was on the adaptations process, which starts at the time of diagnosis. In 1983, McCubbin & Patterson developed their „Double ABCX Adaptation Model“, which is a family adaptation model. In this thesis, the newly generated outcomes were compared with the outcomes of the existing model. Method: Six qualitative interviews were conducted in Upper Austria and analysed within the quality criteria of qualitative research. Results: The analysis show the adaptation process of the families, beginning with the uncertainty they feel about the health of their children and ending with the status quo at the time of the interviews. The main finding is, that the adaptation process is not a linear process that anyone can go through but rather like a circle, which may lead the whole family to the beginning again. If this happens, they feel being stuck in a crisis like at the time of diagnosis and they have to start over again. New strategies have to be developed and the foundation of trust between parents and adolescents has to be established again. The support from healthcare or friends can help so that the family never gets into this circle. Unfortunately most of the existing programs are designed for young children or older people and so they never reach the adolescents. Conclusion: There is a need of more studies about this existing circle in the adaptation process and about all the influencing factors. Healthcare should focus more on this vulnerable group of adolescents because only a constant support can provide a long life with a high quality of life. This means there has to be more age-appropriate information and support aswell as possibility to talk to other families with adolescents who have type 1 Diabetes mellitus, so that they can exchange their problems and their problem solving strategies.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
family type 1 diabetes mellitus adaptation
Schlagwörter
(Deutsch)
Familie Typ 1 Diabetes mellitus Anpassung
Autor*innen
Maria Daniel
Haupttitel (Deutsch)
Familiäre Anpassung am Beispiel von Familien mit einem/einer an Typ 1 Diabetes mellitus erkrankten Jugendlichen
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
104 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hanna Mayer
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC10667086
Utheses ID
16221
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |
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