Detailansicht
Die Entstehung der Gewaltschutzgesetze in Schweden als Beispiel für Participatory und Multilevel Governance
Claudia Walouch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Birgit Sauer
DOI
10.25365/thesis.18203
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30032.00400.315166-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor ein gesamtgesellschaftliches Problem, zurückzuführen auf die Ungleichstellung zwischen Mann und Frau und den Machtunterschieden zwischen den Geschlechtern. Der ,neuen‘ Frauenbewegung der 1960er und 1970er Jahre ist es gelungen, das Phänomen Gewalt gegen Frauen im sozialen Nahraum öffentlich zu thematisieren und zu problematisieren. Mit der Forderung das „Private ist Politisch“ ist es den AkteurInnen der Bewegung gelungen, sich auch auf politischer Ebene Gehör zu verschaffen.
AkteurInnen spielen auch in der vorliegenden Arbeit eine zentrale Rolle. Ihr liegt die Annahme zu Grunde, dass AkteurInnen im Sinne von Participatory und Mulitlevel Governance Einfluss auf die Entstehung der Gewaltschutzgesetze in Schweden genommen haben.
Am Beispiel der großen Gewaltschutzreform der 1990er Jahre („Reform Kvinnofrid“) und der in diesem Rahmen entstandenen Gesetze „Grobe Verletzung der weiblichen Integrität“ und „Verbot des Erwerbs sexueller Dienstleistungen“ und mit Hilfe der Policy-Analyse habe ich in der Arbeit die Bedeutung der Frauenbewegung, der Vereinten Nationen und der Europäischen Union herausgearbeitet.
Die Analyse hat gezeigt, dass die Frauenbewegung grundlegend für die erste Phase des Policy-Cycles, die Problemwahrnehmung war. Obwohl die Reform Jahrzehnte nach der Bewegung ins Leben gerufen wurde, ist sie zurückzuführen auf die Erkennung von Gewalt gegen Frauen als soziales, gesellschaftliches Problem und der Forderung des Eingreifens von Seiten der Politik.
Ein weiteres Ergebnis ist, dass die Frauenbewegung durch ihre internationale Dimension auch auf die Ebene der Vereinten Nationen eingewirkt hat. Diese hat wiederum mit der Konvention CEDAW zur Beseitigung jeglicher Form der Diskriminierung der Frau und der Verankerung von Frauenrechten als Menschenrechte auf die nationale Gesetzgebung in Schweden eingewirkt.
Auf Ebene der Europäischen Union wurde Gewalt gegen Frauen im sozialen Nahraum erst später und aufgrund der vielfältigen Maßnahmen der internationalen Frauenbewegung und der Vereinten Nationen zum Thema. Die Analyse hat gezeigt, dass auch die EU wirksame Programme, z.B. Daphne zum Kampf gegen Gewalt an Frauen in den Mitgliedsländern eingeführt hat. Trotzdem hat die EU, schon allein aus zeitlichen Gründen, nicht oder zumindest nicht nachweislich auf die Entstehung der schwedischen Gewaltschutzreform der 1990er Jahre eingewirkt.
Aufgrund der Rolle der Frauenbewegung und der Vereinten Nationen kann von der Enstehung der Gewaltschutzgesetze in Schweden trotzdem als Beispiel für Participatory und Multilevel Governance gesprochen werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Gewaltschutzgesetze Participatory und Multilevel Governance Policy-Analyse
Autor*innen
Claudia Walouch
Haupttitel (Deutsch)
Die Entstehung der Gewaltschutzgesetze in Schweden als Beispiel für Participatory und Multilevel Governance
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
98 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Sauer
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC08958366
Utheses ID
16303
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
