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Diskursanalyse des Hochverratsprozesses gegen Dr. Guido Schmidt
Magdalena Neumüller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Oliver Rathkolb
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18303
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29510.88363.333066-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Diplomarbeit Diskursanalyse des Hochverratsprozesses gegen Dr. Guido Schmidt beschäftigt sich mit dem Volksgerichtsprozess gegen den ehemaligen Spitzenbeamten Österreichs. Der einstmalige Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten und Außenminister Österreichs wurde am 26. Februar 1947 des Hochverrats am österreichischen Volke nach Kriegsverbrechergesetz (KVG) § 8 angeklagt. Ihm wurde vorgeworfen in seiner Dienstzeit für den Staat Österreich den Anschluss herbeigeführt zu haben. Während der Gerichtsverhandlung wurden rund 75 ZeugInnen vorgeladen und Protokolle, Briefverkehr und Dokumente verlesen. Dieser Nachkriegsprozess stellt eine Einzigartigkeit in der Transitional Justice Österreichs dar, da es in dieser Verhandlung um einen hohen Mann der Jahre 1936-38 ging und um die geführte Politik der damaligen Jahre. Im Prozess wurde die Verantwortung für den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich versucht zu finden. Die Analyse der Gerichtsakten hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Prozess mittels einer Qualitativen Inhaltsanalyse zu erfassen. Dabei richteten sich die Fragestellungen auf die Formulierung der Anklage, ihre Strategie und Einführung von Beweisen. Es wurde der Frage nachgegangen, was Dr. Guido Schmidt konkret vorgeworfen und wie dieses von der Anklage argumentiert wurde. Selbiges wurde mit der Verteidigung des Angeklagten vorgenommen. Es stand hier seine eigene Argumentation bzw. die des Anwaltes im Mittelpunkt. Die ZeugInnenaussagen wurden ebenfalls auf ihre Inhalte überprüft: wie wurden die geschichtlichen Ereignisse dargestellt, wie positionierten sich die ZeugInnen dazu, wie bewerteten sie die Rolle des Beschuldigten und wie kam es ihrer Meinung nach zum Anschluss. Am 12. Juni 1947 wurde Guido Schmidt vom Hochverrat freigesprochen. In der Begründung des Richterspruches interessierte vor allem die Beurteilung des Angeklagten, als unschuldig. Mittels argumentativer Diskursanalyse wurde versucht, die gewonnen Ergebnisse der Inhaltsanalyse miteinander in Beziehung zu setzen, ohne die Verwertbarkeit und Vergleichbarkeit einzelner ZeugInnenaussagen und Prozessteile aufzugeben. Es kristallisierten sich dabei einige Sichtweisen der ZeugInnen und des Angeklagte zur Außenpolitik der Jahre 1936-38 heraus. Im Besondern haben sich zwei konkurrierende Beurteilungen bzw. Narrative der Politik ergeben, von der sich eine vollkommen im Freispruch durchgesetzt hat. Für die Richter galt Schmidts Politik, der deutsche Weg, als verständlich.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Dr. Guido Schmidt austrofaschistische Außenpolitik "Anschluss"
Autor*innen
Magdalena Neumüller
Haupttitel (Deutsch)
Diskursanalyse des Hochverratsprozesses gegen Dr. Guido Schmidt
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
106 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Oliver Rathkolb
Klassifikation
89 Politologie > 89.21 Faschismus
AC Nummer
AC10666619
Utheses ID
16396
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
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