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Subjekt und Befreiung
über das Subjektverständnis bei Enrique Dussel
Linda Kreuzer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Johann Schelkshorn
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18371
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29627.66231.801453-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Als Befreiungsphilosoph der ersten Stunde beschäftigt sich Enrique Dussel seit über 40 Jahren mit der Frage nach Gerechtigkeit. Seine umfassende Kritik am Eurozentrismus und der Moderne mündet in der Formulierung der Befreiungsethik. Unterscheidet sich deren immanentes Subjektverständnis vom modernen Subjektbegriff? Stößt Dussel mit seiner Kritik am modernen Subjekt in das Horn der Postmoderne und verkündet dessen Tod oder hält er am modernen Subjektverständnis in modifizierter Weise fest? Die Gliederung der Arbeit orientiert sich an drei Kategorien, die den Dusselschen Subjektbegriff näher bestimmen sollen: Leiblichkeit, System und Unterdrückung bzw. Befreiung. Den Ausführungen zu diesen drei Schemata gehen im ersten Teil der Arbeit die allgemeine Begriffsbestimmung und ein Abriss über die Verwendungsweisen des Subjektbegriffs bei Dussel voraus. Die Kategorie Leiblichkeit beschreibt im Teil II Dussels Auseinandersetzung mit den Subjektbegriffen moderner Denker wie Descartes, Kant, Hegel, Marx und Lévinas. Dussels Weg zur Dekonstruktion des modernen Subjekts führt zu einer Dechiffrierung des Seinsverständnisses mit Blick auf eine ethische Neudefinition desselben. Leiblichkeit spielt hier insofern eine entscheidende Rolle, als die Bedeutungslosigkeit oder der Drang zur Überwindung des eigenen Körpers in den gedanklichen Systemen von Descartes, Kant oder Hegel zu einer selbstreferentiellen Falle, einer ethischen Blindheit oder einer Vormachtstellung der Idee über den konkreten Menschen führt. Bei Marx ortet Dussel bereits einen Aufbruch hinsichtlich eines neuen ethischen Verständnisses und einer radikalen Kritik am Hegelschen Weltverständnis, durch Lévinas gelingt ihm dann auch der methodische Durchbruch zu einem neu gedachten ethischen Subjekt. Der Begriff des Systems beschreibt die Kontextualität des Dusselschen Subjekts als sein wesentliches Bestimmungsmerkmal. Subjekt-Sein bedeutet, Teil eines bestimmtes Systems zu sein, sowohl im Sinne der Selbstverortung als auch der Zuschreibung. Da Systeme auf der Basis von Ausschluss funktionieren und somit immer "Opfer produzieren", stellen sie aufgrund dieser immanenten Ungerechtigkeit auch den hermeneutischen Ort des Subjekts in der Befreiungsethik dar. Dussels Systemanalysen werden im dritten Teil am Beispiel seiner Kolonialismus- und Eurozentrismuskritik veranschaulicht. Im vierten Teil werden die vorangegangen Überlegungen mit Dussels Konzept der Transmoderne zusammengeführt. Die Transmoderne erklärt nun als Ort des befreiungsethischen Subjekts den Unterschied zwischem dem Subjekt der Befreiungsethik, nämlich die/der UnterdrückteN, und dem befreiungsethischen Subjekt als von der Befreiungsethik angeleiteten Menschen. Das Subjekt bei Dussel ist also einerseits in individueller Hinsicht als Aufgabe für den je eigenen Lebensvollzug zu interpretieren. Andererseits identifiziert er den/die Arme und UnterdrückteN als konkretes Subjekt der Befreiungsethik.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
subject ethics of liberation
Schlagwörter
(Deutsch)
Subjekttheorie Befreiungsethik
Autor*innen
Linda Kreuzer
Haupttitel (Deutsch)
Subjekt und Befreiung
Hauptuntertitel (Deutsch)
über das Subjektverständnis bei Enrique Dussel
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
86 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johann Schelkshorn
Klassifikation
08 Philosophie > 08.38 Ethik
AC Nummer
AC08948345
Utheses ID
16455
Studienkennzahl
UA | 011 | | |
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