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Widerstand und Geschlecht
Geschlechterrollen im österreichischen Widerstand und deren Darstellungen in der Forschungsliteratur nach 1945 ; ein Vergleich zwischen der "Österreichischen Freiheitsbewegung" und der so genannten "Tschechischen Sektion der KPÖ"
Cathrin Hermann
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Brigitte Bailer-Galanda
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18450
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30074.47353.453166-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Schwerpunkt der Dissertation liegt auf dem Vergleich der in der Literatur zum österreichischen Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime enthaltenen Geschichts- und Geschlechterbilder. Als Vergleichsgruppen sind die katholische „Österreichische Freiheitsbewegung” aus Klosterneuburg und die linke, in der Wiener tschechischen Minderheit beheimatete so genannte „Tschechische Sektion der KPÖ” ausgewählt worden. Einleitend erfolgt eine Vorstellung beide Gruppierungen hinsichtlich ihrer Tätigkeiten und ihrer Arbeitsweise, wobei die Einbettung in die jeweiligen Herkunftsmilieus von großer Bedeutung ist. Gerade hier konnte eine Fortsetzung von klassen- sowie milieuspezifischer Geschlechterrollen im Gruppenaufbau und bei der Arbeitsverteilung festgestellt werden, wie sie in Vereinen und Parteien zu finden waren. Hieran schließt sich die Analyse ausgewählter Stellen aus der Literatur zu beiden Widerstandsgruppen vor dem Hintergrund der innenpolitischen Entwicklungen und der Herausbildung der Zeitgeschichtsforschung an. Um eine Vergleichbarkeit der herangezogenen Darstellungen zu ermöglichen wurden neben frühen Darstellungen ehemaliger WiderstandskämpferInnen nur wissenschaftliche Literatur herangezogen. Vergleichbar den Darstellungen zu anderen historischen Epochen, nutzt die Literatur zum Widerstand unter anderem Frauen- wie Männerbilder zur Darlegung historischer Ereignisse. Darunter ist beispielsweise nicht nur die Darstellung von nationalsozialistischen Täterinnen als Gegenpol zu „normalen“ Frauen zu verstehen, sondern ebenso die Darstellung von männlich oder weiblich konnotierten Alltags- und Kriegsszenen. Die herausgearbeiteten Vorstellungen von Männlichkeit und Weiblichkeit werden aus diesem Grund mit der Entwicklung der Gesellschaft der Zweiten Republik kontextualisiert. Es kann so gezeigt werden, in welchem Umfang sich gesellschaftliche Geschlechterleitbilder in der Literatur niederschlugen und in wieweit sich über Geschlechterbilder eine Abgrenzung von den Tätern, sowie von den in weitaus geringerem Umfang präsenten Täterinnen vollzog.
Abstract
(Englisch)
The doctoral thesis is focused on the comparison of gender images as well as notions of history transported in literature to the Austrian resistance against the National-Socialist regime. With the catholic “Österreichische Freiheitsbewegung” and the so called leftish “Tschechische Sektion der KPÖ” – situated in the Czech-speaking Viennese minority – the comparison groups came from different social environments of the Austrian society. In the first part of the study, both groups are introduced in regard of their resistance activities and their organization structure, using the contextualization of social backgrounds to show existing connections. Through this, influences of the milieus on work structure and gender roles could be shown, especially transfers from political parties and different associations were visible. For the subsequent second part, selected parts of the literature on both resistance groups were analyzed against the background of the political situation in Austria after 1945 and the development of contemporary history research. To enable a comparison, it was necessary to limit the selected literature to early reports by resistance fighters and to academic literature. As in academic texts of to other historical periods, images of men and women were used for the presentation of historical events. For example National-Socialist female offenders were shown as the counterpart to seemingly “ordinary” women to pronounce the moral abnormity of National Sozialism, other female or male connoted presentations of everyday life and war scenes. Because of this, the gender images were compared with the development of the Austrian society in the second Republic. As a result, the amount of influence taken by contemporary gender concepts on academic literature could be shown, as well as the partial use of gender images to distance the Austrian society from male – or sometimes female – offenders.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
resistance Austria Nationalsocialism gender studies historical sciences
Schlagwörter
(Deutsch)
Widerstand Österreich Nationalsozialismus Geschlechtergeschichte Geschichtswissenschaft
Autor*innen
Cathrin Hermann
Haupttitel (Deutsch)
Widerstand und Geschlecht
Hauptuntertitel (Deutsch)
Geschlechterrollen im österreichischen Widerstand und deren Darstellungen in der Forschungsliteratur nach 1945 ; ein Vergleich zwischen der "Österreichischen Freiheitsbewegung" und der so genannten "Tschechischen Sektion der KPÖ"
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
262 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Brigitte Bailer-Galanda ,
Johanna Gehmacher
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.03 Theorie und Methoden der Geschichtswissenschaft ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte
AC Nummer
AC08948927
Utheses ID
16532
Studienkennzahl
UA | 092 | 312 | |
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