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Rechnungslegung über Restrukturierungsverpflichtungen
UGB/HGB, US-GAAP und IFRS im Vergleich
Petra Ceylan
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Otto Altenburger
DOI
10.25365/thesis.1996
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30287.44295.140862-3
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Gegenüberstellung der Rechnungslegung über
Restrukturierungsverpflichtungen gemäß den Vorschriften des UGB, HGB, US-GAAP und
IFRS.
Aufgrund der vorherrschenden Stellung der Ausschüttungs- und Steuerbemessungsfunktion
des Jahresabschlusses nach UGB bzw. HGB ergeben sich im Gegensatz zum Jahresabschluss
nach US-GAAP und IFRS, dessen Funktion in der Abdeckung des Informationsbedarfs des
Kapitalmarkts liegt, einige Unterschiede hinsichtlich der Bilanzierung, Bewertung und Offenlegung
von geplanten Restrukturierungsverpflichtungen. So steht nach österreichischem bzw.
deutschem Recht der Grundsatz der Vorsicht im Zentrum der Rechnungslegung, im amerikanischen
und internationalen Regelungswerk stellt hingegen die Bewertung zum Fair Value
den Hauptgrundsatz der Bilanzierung dar.
Die grundlegendsten Unterschiede bei der Rechnungslegung über Restrukturierungsverpflichtungen
liegen in den Bereichen des Bilanzansatzes von Rückstellungen und deren Bewertung
sowie der Offenlegung zusätzlicher Anhangangaben. Der Detaillierungsgrad des Regelungsumfanges
betreffend Restrukturierungsverpflichtungen gemäß US-GAAP und IFRS ist im
Vergleich zu UGB und HGB sehr ausgeprägt. In der österreichischen und deutschen Rechnungslegung
finden im Fall von Restrukturierungsverpflichtungen demnach nur die allgemeinen
Vorschriften zur Bildung von Rückstellung in Verbindung mit den GoB ihre Anwendung.
Ein grundlegender Unterschied betreffend den Ansatz einer Rückstellung für Restrukturierungsverpflichtungen
besteht hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit der Verpflichtung.
UGB bzw. HGB berechtigen unter Anwendung der GoB und im Speziellen des Vorsichtsprinzips
bereits zu einer Erfassung von Rückstellungen in der Bilanz ab einer Eintrittswahrscheinlichkeit
unter 50 % wohingegen bei IFRS mit einer Inanspruchnahme der Verpflichtung
zu mehr als 50 % gerechnet werden muss. US-GAAP sieht sogar die Voraussetzung einer
Eintrittswahrscheinlichkeit von über 80 % vor. Ferner schließen die Vorschriften der USGAAP
im Gegensatz zu den gesetzlichen Regelungen des UGB und HGB den Ansatz von
Aufwandsrückstellungen prinzipiell aus, wohingegen IFRS neben dem generellen Ansatzverbot
im Fall von Restrukturierungen Ausnahmen zulässt. Ebenso kommt es im Zusammenhang
mit der Bewertung von Restrukturierungsrückstellungen zu durchaus unterschiedlichen Wertansätzen.
Demnach wird im nach österreichischen und deutschen Recht aufgestellten JahresXXIV
abschluss der Wertansatz tendenziell eher höher ausfallen als im amerikanischen oder internationalen
Abschluss nach IFRS. Hinsichtlich der Offenlegung von Informationen betreffend
geplanter Restrukturierungsmaßnahmen sehen die Regelungen der US-GAAP und IFRS weitaus
detailliertere Anhangangaben als das UGB und HGB vor.
Wie sich bei vergleichender Betrachtung der Rechnungslegungssysteme durchgehend erkennen
lässt, liegen die Vorschriften der US-GAAP und IFRS hinsichtlich der Erfassung von
Restrukturierungsverpflichtungen im Jahresabschluss deutlich näher beisammen als jene des
UGB bzw. HGB. Es ist davon auszugehen, dass sich im Zuge des Konvergenzprojektes die
Regelungen der US-GAAP und IFRS noch weiter aneinander annähern werden um die derzeit
bestehenden Schwierigkeiten hinsichtlich der objektiven Vergleichbarkeit internationaler Jahresabschlüsse
in Zukunft zu minimieren.
Abstract
(Englisch)
The objective of this thesis is the discussion and comparison of financial accounting of restructuring
according to the prescriptions of the Austrian and German commercial law and the
standards of US-GAAP and IFRS.
As a result of the predominant position of the payout of dividends and the tax assessment of
the financial statement according to Austrian and German law there are a couple of differences
compared to the statement according to US-GAAP and IFRS which has its main function in
the preparation of information for the capital markets. Accounting in Austria and in Germany
focuses on conservatism whereas the American and international standards point its main focus
on the fair value measurement.
The basic differences of the financial accounting of restructuring obligations can be found in
the recognition, the measurement and the disclosure of provisions. The regulations according
to US-GAAP and IFRS include much more details regarding the accounting of restructuring
than Austrian or German law. In Austria and Germany only the general rules regarding provisions
in connection with the proper accounting principles are applied to restructuring obligations.
One of the main differences concerning the recognition of restructuring provisions is
the probability of occurrence. Therefore in Austria and in Germany a probability under 50 %
suffices for the recognition of a provision whereas IFRS requires a probability of more than
50 % and US-GAAP demands even more than 80 %. Furthermore the recognition of a provision
for operating expenses is not allowed under US-GAAP and IFRS in contrast to Austrian
and German law – IFRS makes some exceptions for expenses regarding restructuring. There
are also some differences in the measurement of provisions regarding restructuring obligations.
According to this the valuation of provisions of restructuring in Austrian and German
financial statements would be higher than in statements following the standards of US-GAAP
and IFRS. The standards of US-GAAP and IFRS include much more and more detailed requirements
concerning the disclosure of future restructuring obligations in the notes than the
Austrian and German law.
As the comparison of the discussed accounting principles shows, the regulations of US-GAAP
and IFRS regarding the assessment of restructuring obligations in financial statements show
much more similarity than the prescriptions in Austria or Germany. It can be assumed that in
XXVI
the course of the convergence project the standards of US-GAAP and IFRS will approximate
much more to avoid existing difficulties in the comparison of international financial statements.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
accounting restructuring provisions liabilities
Schlagwörter
(Deutsch)
Rechnungslegung Restrukturierung Rückstellungen Bilanzierung
Autor*innen
Petra Ceylan
Haupttitel (Deutsch)
Rechnungslegung über Restrukturierungsverpflichtungen
Hauptuntertitel (Deutsch)
UGB/HGB, US-GAAP und IFRS im Vergleich
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
XXVIII, 91 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Otto Altenburger
Klassifikation
85 Betriebswirtschaft > 85.25 Betriebliches Rechnungswesen
AC Nummer
AC07106734
Utheses ID
1658
Studienkennzahl
UA | 157 | | |