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"Gender bei der Arbeit"
eine Untersuchung zur Konstruktion von Gender und Technik im Bereich der Berufsorientierung von Frauen und Mädchen in Hinblick auf nicht-traditionelle Berufe
Ursula Weilenmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Elke Mader
DOI
10.25365/thesis.2004
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29778.01948.243169-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Sowohl der Zugang zu Technik und Technologien als auch das Phänomen des geschlechtsspezifisch geteilten Arbeitsmarktes, auf dem Frauen in Arbeitsbereichen mit Technikbezug nicht oder nur marginal vertreten sind, können als eng verknüpft mit gesellschaftlich wirksamen Konzepten von Gender gesehen werden.
Der soziohistorische Hintergrund von Technikberufen – die Entstehung des Ingenieurwesens lässt sich auf das Kriegshandwerk, Handwerk und technische Beamtentum zurückführen – schlägt sich im Alltagsverständnis in der Verknüpfung von Technikkompetenz mit Konzepten von Männlichkeit nieder. Diese Zuschreibung wird in Prozessen des „doing gender“ bei Berufswahlprozessen wirksam und resultiert darin, dass Frauen und Mädchen das männlich konnotierte Arbeitsfeld Technik in der Mehrheit für sich ausschließen.
Perspektiven zur Erklärung des durch Frauen- und Männerberufe gekennzeichneten Arbeitsmarktes werden durch konstruktivistische Erklärungsansätze aus der Geschlechterforschung eröffnet, die davon ausgehen, dass Geschlecht in der sozialen Praxis durch Arbeit konstruiert wird, Berufe also im Sinne des gesellschaftlichen Herstellungsprozesses von Gender geschlechtskonstituierend wirken.
Die Auswertung der Leitfaden-Interviews, die mit Expertinnen, die Berufsorientierungsmaßnahmen für Frauen und Mädchen im Hinblick auf technisch-naturwissenschaftliche und handwerkliche Berufe umsetzen, geführt wurden, machen deutlich, dass junge Frauen über wenig Selbstbewusstsein im Umgang mit Technik verfügen – ein Umstand, der sich auf mangelnde Zugangsmöglichkeiten zu technischen Inhalten im privaten Umfeld und im schulischen Bereich zurückführen lässt. Der Einfluss durch Familie, Umfeld, Sozialisationsinstanzen wie Bildungsinstitutionen sowie gesellschaftliche Rollenbilder und die Vermittlung von Konzepten von Weiblichkeit, die Technikkompetenz ausschließen, wirken sich in einem eingeschränkten Berufswahlspektrum von Frauen und Mädchen aus. Frauen, die sich für technische Berufe entscheiden, wird großes Selbstbewusstsein abverlangt, da sie in Ausbildungsinstitutionen und Unternehmen mit Technikschwerpunkt als abweichend von der männlichen Norm, als „Exotinnen“ und „das Andere“ wahrgenommen werden und kontinuierlich ihr Interesse und Talent für technische Inhalte beweisen müssen. Im Gegensatz dazu wird Männlichkeit mit Technikbeherrschung in Verbindung gebracht und Technikinteresse und -kompetenz Männern unhinterfragt zugeschrieben.
Konzepte von Gender werden als grundlegendes soziales Ordnungskriterium im Berufswahlverhalten sichtbar und tragen dazu bei, dass Frauen und Mädchen trotz langjähriger Aktivitäten, um den Frauenanteil in technischen Branchen in Österreich zu steigern, nach wie vor nicht-traditionelle Berufe nur in der Minderheit für sich wählen und zu technischen Berufsfeldern schwer Zugang finden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Gender Technik Berufsorientierung Frau Mädchen Arbeitsmarkt Berufswahl
Autor*innen
Ursula Weilenmann
Haupttitel (Deutsch)
"Gender bei der Arbeit"
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Untersuchung zur Konstruktion von Gender und Technik im Bereich der Berufsorientierung von Frauen und Mädchen in Hinblick auf nicht-traditionelle Berufe
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
123 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Elke Mader
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen ,
73 Ethnologie > 73.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC07112165
Utheses ID
1664
Studienkennzahl
UA | 307 | 315 | |