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Die Entwicklung des Nord-Süd-Verhältnisses innerhalb Jugoslawiens zwischen 1974 und 1990 unter besonderer Berücksichtigung der historischen Rahmenbedingungen
Kajetan Stransky
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hannelore Eva Kreisky
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18611
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29133.69039.985754-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ein Ziel dieser Diplomarbeit ist es, einige Gründe für die Nord-Süd-Differenzen innerhalb des Zweiten Jugoslawiens herauszuarbeiten. 1974 war die letzte große Verfassungsreform erfolgt, welche zentrale Elemente des bereits seit den frühen 1950er-Jahren aufgebauten, polit-ökonomischen Systems der ArbeiterInnenselbstverwaltung modifizieren sollte. Diese letzte Verfassung konnte keine Impulse für das Schließen der Wohlstandskluft zwischen nördlichen und südlichen Regionen der SFRJ (Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien) setzen. Die Wurzeln dieser Kluft wiederum sind in den Unterschieden der frühen Industrialisierung zu finden. Die Differenzen zogen sich bis zum Sieg der PartisanInnenarmee und der Volksbefreiungsbewegung im Jahre 1945 – in leicht schwankender Stärke – durch. Die geringste Politisierung von Wohlstandsunterschieden lässt sich für Ende der 1950er-Jahre feststellen: Bis dahin war es dem in vielerlei Hinsicht noch administrativ gelenkten Selbstverwaltungssozialismus gelungen, die Früchte des Wirtschaftswachstums (welches mitunter beträchtliche Ausmaße annahm) recht gleichmäßig unter den diversen Regionen des Jugoslawiens zu verteilen. Bereits in den 1960er-Jahren geriet das Wachstumsregime ins Stocken, was einen Impuls für Reformen des 1952 erstmals in Verfassungsrang erhobenen Selbstverwaltungsregimes setzte: Bundesstaatliche Kompetenzen in der Wirtschaftspolitik wurden auf Teilrepubliken und Unternehmen übertragen. Die letzten „Systemgesetze“ von 1976 sahen den weiteren Ausbau der Selbstverwaltung auf Basis freiwilliger Absprachen zwischen staatlichen Körperschaften und/oder Unternehmen vor, ohne geeignete Koordinationsmechanismen zu benennen. Auch die wachsende Außenabhängigkeit der SFRJ (Außenhandelsschwierigkeiten; Auslandsverschuldung) erwies sich als Hemmschwelle für das modifizierte Selbstverwaltungsregime und somit für die Annäherung oder zumindest abwesende Vergrößerung der Nord-Süd-Ungleichheiten im Zweiten Jugoslawien. 1988 endete formell das historisch einmalige Experiment, einen „Dritten Weg“ als Alternative zum Markt- oder Staatskapitalismus zu beschreiten.
Abstract
(Englisch)
An aim of this diploma thesis is to look for some of the foundations of differences between northern and southern regions within the Second Yugoslavia. In 1974, the last fundamental constitutional reform to modify main elements of the political-economic system of workers self-management, built up since the early 1950s, has been managed. This last constitution could not create any impulses for closing the differences in welfare between northern and southern regions of the SFRY (Socialist Federative Republic of Yugoslavia). The roots of these differences are, however, to be found in the inequalities of early industrialization and, in a slightly varying intensity, they amounted to a constant factor until the victory of the partisan army and the people’s liberation movement in 1945. The lowest level of policization of welfare differences can be diagnosed for the ending 1950s: Until then, self-managed socialism has been able to distribute the fruits of the welfare gains (which, in this period, were mostly very large) relatively equally across the different regions of Yugoslavia – relying thereby on a considerable extent of administrative regulation. Already in the 1960s, the growth regime began to stuck, creating an impulse for reforms of the self-management regime which has been promoted to constitutional form for the first time in 1952. Newly, considerable federal competencies in economic policy have been transferred to the republics and companies. The last “systemic laws“ of 1976 tried to further establish self-managed economic relationships on the basis of voluntary agreements between state entities and/or companies without naming suitable mechanisms of coordination. Furthermore, the growing dependency of the SFRY from outside (foreign debt; foreign trade difficulties) turned out to be a substantial burden for the modified regime of self-management and, for that, the closing or, at least, not further growing gap between northern and southern regions within Second Yugoslavia. Formally, in 1988, the historically unique experiment of implementing a conception of a “third way“ as an alternative to market or state capitalism has been coming to an end.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
economic development Yugoslavia workers' self-management imbalances between north and south
Schlagwörter
(Deutsch)
wirtschaftliche Entwicklung Jugoslawien Arbeiterselbstverwaltung Nord-Süd-Differenzen
Autor*innen
Kajetan Stransky
Haupttitel (Deutsch)
Die Entwicklung des Nord-Süd-Verhältnisses innerhalb Jugoslawiens zwischen 1974 und 1990 unter besonderer Berücksichtigung der historischen Rahmenbedingungen
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
122 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hannelore Eva Kreisky
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte ,
83 Volkswirtschaft > 83.22 Sozialistische Wirtschaftslehre, Marxistische Wirtschaftslehre ,
83 Volkswirtschaft > 83.46 Entwicklungsökonomie ,
89 Politologie > 89.19 Sozialistische Richtungen ,
89 Politologie > 89.40 Innere Beziehungen des Staates: Allgemeines
AC Nummer
AC08968528
Utheses ID
16676
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
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