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Genozidale ethnische Auseinandersetzungen
Abgleich des Erklärungspotentials der Soziobiologie mit der Zivilisations- und Figurationstheorie
Thomas Hetterle
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Anselm Eder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18630
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29228.12272.208970-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit werden zwei Beispiele von genozidalen ethnischen Auseinandersetzungen – die Shoa und der Genozid in Ruanda – unter dem Blickwinkel zweier Theorien, der soziobiologischen und der zivilisations- und figurationstheoretischen, betrachtet, sowie die Rückwirkungen auf die Theorien selbst beschrieben. Beide Theorien werden vorgestellt und ihre erkenntnistheoretischen Bedingungen dargestellt und die theoretischen und methodischen Probleme einer Zusammenführung diskutiert. Jeweils werden Thesen der Soziobiologie und Zivilisations- und Figurationstheorie aus der Theorie destilliert und mit dem vorgestellten Genozid in Ruanda, sowie dem Genozid im Dritten Reich zur empirischen Kontrolle konfrontiert. Die grundlegenden soziobiologischen Hypothesen können zwar bestätigt werden, es wird aber deutlich, dass diese nicht hinreichen, das Geschehen ausreichend zu erklären. Die Eliaschen Thesen demgegenüber weisen bezüglich ihrer Verbindung mit Ressourcen, Gruppen und Aggression größtenteils Bestätigung an beiden empirischen Beispielen auf. Ein Vergleich des Erklärungspotentials beider Theorien zeigt, dass besonders alle auf Ressourcen, Gruppen und Aggression bezogenen Thesen sich eignen für gemeinsame Erklärungen. Gerade die Soziobiologie kann grundlegende Phänomene der ethnischen Auseinandersetzungen in ihrer evolutionären Bedeutung für die Menschen verdeutlichen, die die Elias’schen Thesen nur als unhinterfragte Vorraussetzung hat; die Eliasche Theorie hingegen kann die Dynamik des Sozialen, mag sie auch an biologischen Grundlagen angebunden sein, in ihrer tatsächlichen Wirkung auf Phänomene wie Genozide aufzeigen und diese so teilweise erklären. Dieser Theorienvergleich ist ein tentatives Beschreiten eines neuen Terrains, der daher noch weitere Arbeit erfordert.
Abstract
(Englisch)
The present work demonstrates two examples of genocidal ethnic conflicts – the Shoa and the Rwanda genocide – and discusses them from the perspective of two theories, the sociobiological on the one hand and the civilizational-figurational theory on the other hand. Both theories and their epistemologically conditions are presented and the theoretical and methodological problems regarding the junction are discussed. In each case theses are distilled from the theories to be subsequently applied to both, the genocide in Rwanda and the genocide in the Third Reich. The basic sociobiological hypothesis can indeed be confirmed on the basis of the two exemplary genocides, but it is clear that this does not suffice to explain what indeed happened in Rwanda or in the Third Reich. Elias’ theses largely confirm both empirical examples regarding their characteristical associations between the amount of resources, groups and aggression. Following this examination sociobiological hypotheses are compared with the confirmed civilizational-figurational theory’s theses. In conclusion, all resources-, groups-, and aggression-related theories are suitable for joint explanations. The sociobiological approach can explain basic phenomena of ethnic clashes in their evolutionary significance for the individual, whereas Elias’ theory only embraces this point of view as a mere and unquestioned prerequisite; however, Elias’ theory of the dynamics of the social though being established to some extent on a biological fundament highlights the effect of social circumstances itself on genocides. It may explain phenomena such as genocides at least in part. This comparison of theories is new terrain and therefore requires additional work.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Sociobiology civilizational-theory Elias ethnic group Rwanda Third Reich genocide philosophy of science reductionism evolution
Schlagwörter
(Deutsch)
Soziobiologie Zivilisationstheorie Elias Ethnische Gruppen Ruanda Drittes Reich Wissenschaftstheorie Genozid Reduktionismus Evolution
Autor*innen
Thomas Hetterle
Haupttitel (Deutsch)
Genozidale ethnische Auseinandersetzungen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Abgleich des Erklärungspotentials der Soziobiologie mit der Zivilisations- und Figurationstheorie
Paralleltitel (Englisch)
Genocidal ethnic conflicts
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
191 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Anselm Eder
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.37 Europäische Geschichte 1914-1945 ,
15 Geschichte > 15.92 Afrika südlich der Sahara ,
42 Biologie > 42.21 Evolution ,
71 Soziologie > 71.02 Theorie der Soziologie ,
71 Soziologie > 71.40 Soziale Prozesse: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.60 Soziale Fragen, soziale Konflikte: Allgemeines ,
71 Soziologie > 71.62 Ethnische Beziehungen ,
71 Soziologie > 71.99 Soziologie: Sonstiges
AC Nummer
AC08824429
Utheses ID
16695
Studienkennzahl
UA | 121 | | |
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