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Evaluierung von Palliative Care-Projekten
eine qualitative Evaluierung der Umsetzung des Projektes "Hospizkultur und Mäeutik" der Caritas Socialis in Wien
Brigitta Seebacher
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Katharina Heimerl
DOI
10.25365/thesis.18723
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29200.92565.198970-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Organisationen des Gesundheitssystems setzen sich zum Ziel, Rahmenbedingungen und Strukturen für eine optimale Betreuung von Menschen in palliativen Betreuungssituationen zu schaffen. Innovative Projekte halten Einzug in die Versorgungslandschaft österreichischer Pflegeheime und bringen Veränderungen in den Pflegealltag. Veränderungen in der Unternehmenskultur bedeuten für die Organisationen und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele neue Aufgaben und Herausforderungen. Nicht zuletzt soll die Wirksamkeit dieser Projekte als Interventionen im Sinne der Evaluation bewertet werden.
Die vorliegende Diplomarbeit strebt einen Dialog zwischen Theorie und Praxis an. Wissenschaft dient als Basis und Hilfe für die Evaluationstätigkeit. Der Theorieteil umfasst eine deskriptive Darstellung der Begriffe Hospizkultur, Palliative Care und des Pflege- und Betreuungsmodells der Mäeutik, sowie eine Beschreibung der Beziehung dieser Inhalte zueinander. Evaluieren bedeutet den Wert oder Nutzen von etwas zu bestimmen. Dazu werden wissenschaftliche Forschungsmethoden verwendet. Fachleute im Gesundheits- und Sozialwesen, und damit auch in der Betreuung von Menschen in der letzten Lebensphase, sollen grundsätzlich verstehen, wie Evaluationen in ihrem Wirkungsbereich durchgeführt werden. Die Durchführung von Evaluationen und die Umsetzung ihrer Ergebnisse sind mittlerweile Teil des „Alltagsgeschäftes“ im Gesundheits- und Sozialwesen. Es ist an der Zeit, dass Menschen, die in diesem Bereich wirken, über Evaluation Bescheid wissen. Der theoretische Rahmen, rund um Evaluierung als ein Werkzeug der Organisationsentwicklung soll, den Theorieteil dieser Arbeit abrunden.
Der empirische Teil der Arbeit besteht aus einem Evaluierungsprojekt, in dessen Rahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas Socialis (CS) - einem Träger der Altenhilfe in Wien – interviewt wurden.
Die Arbeit beschreibt die Caritas Socialis, im folgenden Text als CS bezeichnet, als Organisation mit ihrer Entstehung, ihrem historischen Auftrag und ihren gegenwärtigen Wirkungsbereichen. Diese Beschreibung kann im Sinne von Stockmann und Meyer (2010) als Strukturevaluation gelten.
Im Rahmen der Umsetzung des Projektes „Hospizkultur und Mäeutik“ nahmen die drei CS Sozial- und Pflegezentren, das CS Multiple Sklerose (MS) Tageszentrum, sowie die CS Betreuung zu Hause teil. Die Beschreibung des Projektes „Hospizkultur und Mäeutik“ als Prozessevaluation gibt Einblick in die Verknüpfung von Unternehmensphilosophie und einem bereits in den Pflegealltag integrierten Pflege- und Betreuungsmodell in einem Projekt. Die Umsetzung des Projektes „Hospizkultur und Mäeutik“ gilt in diesem Kontext als Intervention, deren Auswirkungen hier dargestellt werden sollen. Die Fragestellungen nach den Veränderungen durch das Projekt, daraus resultierenden Maßnahmen und deren fortdauernder Sicherung wurden mittels qualitativer Evaluationsforschung bearbeitet und stellen so den Bereich der Ergebnisevaluation dar.
Das Erhebungsdesign dieses Forschungsteiles entspricht einer systemischen
Ex-post-Untersuchung mit summativen und formativen Anteilen. Ex post (lateinisch „aus danach“) bezeichnet im Zusammenhang dieser Methode eine Beurteilung aus nachträglicher Sicht. Nach den Richtlinien der empirischen Sozialforschung eignet sich zur Erhebung der Daten die Methode des qualitativen Interviews. Es wurden sechs problemzentrierte Interviews geführt, um entsprechende Daten, retrospektiv in Bezug auf die bei der Erarbeitung des Projektes definierten Erfolgskriterien, zu erheben. Methodisch wurden die Interviewdaten in Anlehnung an das Interpretationsverfahren der Themenstrukturanalyse mit anschließender Textreduktion nach Froschauer und Lueger (2003) bearbeitet und verwertet. Das hier vorliegende Evaluierungsprojekt kann als begleitende Organisationsentwicklungsmaßnahme gesehen werden und soll in diesem Sinne dem organisationalen Lernen dienen.
Das Endprodukt der Erhebungen wurde in Berichtsform an die CS übermittelt. Die Ergebnisse sind in erster Linie für die besondere Situation der CS relevant und können evaluationsspezifisch nicht einfach in ein anderes Umfeld übertragen werden. Die Ergebnisse zeigen, dass das Projekt „Hospizkultur und Mäeutik“ in der CS seine Früchte trägt. Die Umsetzung kann aus der Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als gelungen bezeichnet werden.
Die Veränderungen und der daraus resultierende Erfolg des Projektes in den Teilbereichen der Organisation, die sich mit der Umsetzung des Projektes beschäftigt haben, sind an der Basis deutlich spürbar und erfüllen großteils die Kriterien der Nachhaltigkeit.
Die Autorin war bestrebt, gendersensible Formulierungen zu wählen, sollte dies nicht immer gelungen sein, so schließt die gewählte Form die jeweils komplementäre mit ein. Ausnahmen bilden Originalzitate, in denen die dort gewählte Schreibform erhalten geblieben ist.
Abstract
(Englisch)
Organizations of the health system have the aim to create framework conditions and structures for optimal care for people in palliative care situations. In Austrian nursing homes, innovative projects have taken place and have brought changes in the daily routine of care. Changes in corporate culture mean lots of new tasks and challenges for the organizations and their employees. Last, but not least, the effectiveness of these projects as interventions shall be evaluated.
The goal of this diploma thesis is a dialogue between theory and practice. Science is foundation and help for evaluation. The theoretical part comprises definitions and descriptions of hospice culture, palliative care and the maeutic care concept, as well as a description of the relations between these concepts. Evaluating means, assessing the value or use of something by using scientific research methods. Experts in the health and social fields, and therefore in caring for people in the last phase of their lives, should have a basic understanding of how to make evaluations in their areas of responsibility. Making evaluations and implementing their results have meanwhile become daily routine in our health and social systems. It is time for the people working in these fields to be informed about evaluation. The theoretical framework of evaluation as a tool for organizational development should complete the theoretical part of this work.
This work's empirical part is addressed to project managers, the employees of our cooperation organization CS as a real evaluating project and tries to see things from a systemic point of view.
I am going to describe the Caritas Socialis organization, abbreviated by CS, with its history and development, its original tasks and today's fields of action. This description can be seen as a structural evaluation as defined by Stockmann and Meyer (2010).
The three CS social and care centres, the CS multiple sclerosis day-care centre and the CS home care took part in implementing the project „Hospizkultur und Mäeutik“.
The description of the project „Hospizkultur und Mäeutik“ as a process evaluation gives insight into the relations between corporate philosophy and a care model already integrated into daily care routine. Implementing the project „Hospizkultur und Mäeutik“ is in this context, to be seen as an intervention, whose effects shall be described here. Questions concerning the changes due to the project, measures resulting therefrom, and continuing safeguarding were dealt with by using qualitative evaluation research and are therefore the evaluation of the results.
The way in which the research was done in this part of my work is equivalent to a systemic ex-post-examination with summative and formative aspects. Ex post (Latin for „from afterward“) means, in this context, a subsequent evaluation. According to the guidelines of empirical social research, qualitative interviews are an appropriate way of collecting data.. To collect data relevant to the success criteria set in the design of the project subsequently, six problem centred interviews were made. Methodically, I processed and utilized the interview data following the interpretation process of thematic structural analysis with subsequent text reduction according to Froschauer and Lueger (2003). The present evaluation project can be seen as an accompanying measure of organizational development and shall, in this respect, be helpful in organizational learning.
The final product of the surveys was sent to the CS in report form. The results are primarily relevant to the particular situation and the CS-specific evaluation can not just be transmitted into a different environment. The results show that the project "Hospizkultur und Mäeutik" in the CS bears fruit. The reaction can be described as successful from the perspective of the employees. The changes and the resultant success of the project in some areas of the organization, which have dealt with the implementation of the project are clearly evident at the base and meet the criteria of sustainability to a large degree.
The author has attempted to formulate a gender-sensitive form of presentation. Should this not always be the case, the chosen form should be complementary. Exceptions are the original quotations in which the conventional form of writing was maintained.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Palliative Care evaluation
Schlagwörter
(Deutsch)
Palliative Care Evaluierung
Autor*innen
Brigitta Seebacher
Haupttitel (Deutsch)
Evaluierung von Palliative Care-Projekten
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine qualitative Evaluierung der Umsetzung des Projektes "Hospizkultur und Mäeutik" der Caritas Socialis in Wien
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
133, XIV S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Katharina Heimerl
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC09016043
Utheses ID
16782
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |