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"Die Ehre der deutschen Mutter"
antisemitische Bezüge im Sittlichkeitsdiskurs der konservativen Frauenbewegung im Deutschen Reich 1894 - 1914
Astrid Hanisch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Hannelore Eva Kreisky
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18732
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29049.65711.243655-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Deutschen Reich bildeten sich um 1870 neue soziale Interessensgruppen heraus, die rechtliche Emanzipation anstrebten. Dabei vollzog sich mit der Reichsgründung 1870/71 ein nationaler Inkludierungsprozess in zwei Stossrichtungen: Zum Einen entwickelten sich politische Forderungen marginalisierter Gruppen nach allgemeinen Rechten und individuellen Freiheiten. Zum Anderen wurde die nationale Einbindung von partikularen sozialen Gruppen diskutiert. Diese Auseinandersetzung vollzog sich auf der Fläche des umfassenden demographischen Wandels in der zunehmenden Industrialisierung, die sowohl die Geschlechterverhältnisse als auch das Gefüge der sozialen Schichtung berührte. Das Geschlecht wurde zu der zentralen Fläche gesellschaftlicher Funktion und Bedeutung. Während sich ständische Hierarchien aufzulösen begannen, wurde das Geschlechterverhältnis festgeschrieben und hierarchisiert. Die zumindest formal erfolgreichen Bestrebungen nach Emanzipation der jüdischen Bevölkerungsteile wurden von der konservativen Rechten mit der Ausformulierung des politischen Antisemitismus beantwortet. Mit den anfänglichen Wahlerfolgen der neuen antisemitischen Parteien, wurden tradierte antijudaistische Feinbildprojektionen modernisiert und allgemeinverständlich und -gültig in den gängigen Deutungszusammenhängen verankert. Der Antisemitismus wurde zum „kulturellen Code“. Er war nicht nur geläufig und allgemein verständlich; er konnte darüber hinaus als Platzhalter für die Einstellungen und Werturteile in diversen gesellschaftlichen Fragen dienen. Die entstehenden antisemitischen Parteien agierten durchgängig auch antifeministisch. Sowohl Frauen als auch Juden [Jüdinnen], wären als Geschlechtswesen dem germanischen/arischen Mann diametral entgegengestellt. In meiner Diplomarbeit werde ich mich auf den konservativen Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung beschränken. Gegenstand soll die Auseinandersetzung um Sittlichkeit sein, die im ideologischen Konzept der „Organisierten Mütterlichkeit“ zusammengefasst wurde. Die „Organisierte Mütterlichkeit“ wurde zur Grundlage der sozialen Arbeit der bürgerlichen Frauen. Diese Arbeit wurde als „Kulturaufgabe“ der Frauen verstanden, die über diese Teilhabe an der Nation erlangen wollten. Meine Arbeit folgt den methodischen Vorgaben der Kritischen Diskursanalyse.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Gender Feminism Antisemitism
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschlecht Feminismus Antisemitismus
Autor*innen
Astrid Hanisch
Haupttitel (Deutsch)
"Die Ehre der deutschen Mutter"
Hauptuntertitel (Deutsch)
antisemitische Bezüge im Sittlichkeitsdiskurs der konservativen Frauenbewegung im Deutschen Reich 1894 - 1914
Paralleltitel (Englisch)
"The honour of the german mother." ; antisemitism contents in the discourse of sexual morality in the conservative women movement in the German Reich 1894 - 1914
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
118 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hannelore Eva Kreisky
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
89 Politologie > 89.05 Politische Theorie ,
89 Politologie > 89.53 Politische Kultur
AC Nummer
AC10666727
Utheses ID
16790
Studienkennzahl
UA | 300 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1