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Das Verhältnis der Seelenkräfte
Karl Philipp Moritz' "psychologischer Roman" Anton Reiser vor dem Hintergrund der "Erfahrungsseelenkunde"
Richard Werner Kisling
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Franz Eybl
DOI
10.25365/thesis.2022
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30453.17032.343461-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit gliedert sich in drei Teile, der erste untersucht die Möglichkeiten des Beobach-tens gesellschaftlicher Vorgänge im Roman Anton Reiser. Dies wird im Roman zum einen durch den kommentierenden Erzähler und die Reflexion des Protagonisten Anton Reiser erreicht. Dass dessen Beobachtungen in vielerlei Hinsicht gebrochene und fragmentarische Bilder seiner Umwelt liefert, beschreibe ich als konstitutives Moment des Romans. Darü-berhinaus ist diese Art der Reflexion auch die Einlösung jener Selbstbeobachtung, die Karl Philipp Moritz im Magazin zur Erfahrungsseelenkunde, der ersten deutschen psychologi-schen Zeitschrift, ausarbeitete.
Im zweiten Teil werden Erzählmuster und Erzählstrategien untersucht, wobei die von Birgit Nübel erarbeiteten autobiographischen Kommunikationsmedien als Methode zugrunde liegen. Im weiteren wird die autobiographische Kommunikation in den Kontext der Autobiographik des späten achtzehnten Jahrhunderts gestellt. Ich unterscheide zwischen einer offenen und einer geschlossenen historischen Formation. Diese Unterscheidung lässt sich anhand der Begriffe der Selbstbeobachtung und der Selbsttechnik festhalten. Zuletzt werden Instrumentarien der Selbsttechnik beschrieben und wiederum in den (gesellschaftlichen) Kontext des Magazins zur Erfahrungsseelenkunde gestellt.
Im dritten Kapitel gelange ich über eine Darstellung des bei Moritz elaborierten Begriffs der Erinnerung zu den anthropologischen Methoden des Autors, die dem Roman zugrunde liegen. Über die Beschreibung seiner „Ordnung der Vorstellungen“ und das Programm der Seelenheilkunde gelange ich zu den Vorstellungen von von Seele und Seelenorgan in der Berliner Spätaufklärung im Kreis um Moses Mendelssohn. Die dort verwendete Metaphorik für die Beschreibung seelischer Wirkkräfte lassen sich auch im Anton Reiser finden und führen, wie ich meine, immer mehr zu einer Verbindung aus Seelenheilkunde und Ästhetik. Mit diesem Ausblick schließt die Arbeit.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Karl Philipp Moritz Erfahrungsseelenkunde Empfindsamkeit Anfänge der Psychologie Spätaufklärung Anthropologie
Autor*innen
Richard Werner Kisling
Haupttitel (Deutsch)
Das Verhältnis der Seelenkräfte
Hauptuntertitel (Deutsch)
Karl Philipp Moritz' "psychologischer Roman" Anton Reiser vor dem Hintergrund der "Erfahrungsseelenkunde"
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
132 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Eybl
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.71 Literaturgeschichte
AC Nummer
AC07085859
Utheses ID
1681
Studienkennzahl
UA | 332 | | |