Detailansicht
Das Bedürfnis der Menschen nach Segen
der Segen in der Kirche zwischen Tradition und neuen Segenshandlungen
Melanie Mirjam Dormann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Evangelisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Herman Westerink
DOI
10.25365/thesis.18828
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30287.76202.276762-9
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit wurde am Institut für Praktische Theologie und Religionspsychologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät Wien eingereicht. Sie geht von der Beobachtung der Theologin Magdalene L. Frettlöh aus, dass die Menschen heutzutage trotz oftmals geringer kirchlicher Bindung ein wachsenendes Bedürfnis nach Segen und Segenshandlungen an Übergängen im Leben haben. Dieses Bedürfnis bzw. diese Sehnsucht nach Segen zeigt sich zum einen an dem reichhaltigen Angebot an Büchern mit Segenssprüchen, an der Beliebtheit von irischen Segenwünschen in Form von Kalender u.ä. und zum anderen an den nach wie vor gefragten und von vielen Kirchenmitgliedern in Anspruch genommenen traditionellen kirchlichen Segenshandlungen (Kasualien). Zunächst befasst sich die Arbeit mit dem Thema Segen im Alten und Neuen Testament als Grundlage für die Frage nach der Berechtigung von neuen Segenshandlungen. In der evangelischen Dogmatik wurde dem Thema bisher kaum Beachtung geschenkt, was sich aber mit den von Dorothea Greiner und Magdalene L. Frettlöh 1998 zum Thema Segen verfassten Arbeiten grundlegend geändert hat. So behandelt die Diplomarbeit ausführlich die Besonderheit des Segensaktes als performativer Rede, in der bestimmte Worte und Gesten zusammengehören, und den Segen als Kommunikationsakt in Form einer Dreierbeziehung von segnendem Menschen, Segensempfänger und segnendem Gott. Dabei wird am Beispiel des Aaronitischen Segens gezeigt, dass es sich beim Segen um Verheißung handelt, was durch die Formulierung im Konjunktiv als adäquate Übersetzung des hebräischen Urtextes deutlich wird.
Es ist empirisch schwierig herauszufinden, was wirklich hinter diesem Bedürfnis der Menschen nach Segen steht, jedoch können die Interviewausschnitten mit Taufeltern und Brautpaaren einen Einblick in die Segensvorstellungen und in die Gründe für den Wunsch nach einer kirchlichen Segenshandlung geben. Dabei wird ersichtlich, dass vor allem das Bedürfnis nach dem Schutz Gottes vor Gefahren im Leben im Vordergrund steht, den Menschen aber dennoch bewusst ist, dass auch ein Segen nicht grenzenlose Sicherheit bietet. Im Gegensatz zu einer magischen Handlung geschieht die Segenshandlung im Vertrauen auf Gott als Quelle des Segens. Dem Wunsch der Menschen nach persönlichem Segen oder Segensfeiern anlässlich besonderer Ereignisse oder Erfahrungen im Leben nachzukommen ist Aufgabe der Kirche. Sie gibt den Menschen den Segensraum, in dem sie ihre Geschichte im Angesicht Gottes reflektieren und seine freundliche Zuwendung spüren können. So geht es im letzten Teil der Arbeit um liturgische Konzepte von Segensfeiern. Hierbei ist zunächst bei der Vorbereitung einer Segensfeier zu beachten, dass es sich bei der Segnung eines Menschen um ein sensibles Geschehen handelt. Für Segensfeiern gibt es zahlreiche Anlässe in der Biographie eines Menschen, im Verlauf des Kirchenjahres, in der Kirchengemeinde oder auch im ökumenischen Kontext. Dabei können unterschiedliche Segensworte und- formulierungen verwendet werden, sowie neue Gesten bis hin zu Segenstänzen. Es sollte jedoch der Segen als Segen erkennbar sein und auf die nötige Nähe und Distanz Rücksicht genommen werden. Das Konzept der Thomasmesse bietet zum Schluss noch einen gelungenen liturgischen Entwurf, in den eine Einzelsegnung als Angebot gut eingebunden werden kann.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Segen Segensbedürfnis Segen als Kommunikationsakt Segenshandlung Segensfeier
Autor*innen
Melanie Mirjam Dormann
Haupttitel (Deutsch)
Das Bedürfnis der Menschen nach Segen
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Segen in der Kirche zwischen Tradition und neuen Segenshandlungen
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
98 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Herman Westerink
Klassifikation
11 Theologie > 11.70 Praktische Theologie: Allgemeines
AC Nummer
AC08969371
Utheses ID
16871
Studienkennzahl
UA | 041 | | |