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NS-Theaterpolitik anhand Oscar Wildes "An Ideal Husband"
eine literaturhistorische Abhandlung
Simon Philip Maria Kutzenberger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Norbert Bachleitner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18881
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29450.03542.104653-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Anliegen dieser Arbeit besteht darin, zu demonstrieren, wie und in welcher Form sich die Machtübernahme durch die NationalsozialistInnen in Deutschland, im Bereich des Theaters manifestiert hat und welche Rolle das Theater für die Verbreitung der NS-Ideologie spielte. Die Arbeit legt ihren Fokus auf den Zeitraum zwischen 1933 bis 1939. In dieser Zeitspanne kam es zu gravierenden Veränderungen im Bereich des Theaters, die sich durch juridische (z.b.: eine Fülle von Gesetzeserlässen) als auch briefliche Materialen nachvollziehen lässt. Radikale Zentralisierungsmaßnahmen der administrativen Ebenen (von der Schaffung neuer Ministerien bis zu ihrer personellen Besetzung) funktionalisierten das Theater zur Basis der Verbreitung der NS-Ideologie. Nach Kriegsausbruch 1939 stieg die Anzahl der verbotenen Stücke und bis dahin erfolgreich aufgeführte AutorInnen wie Oscar Wilde verschwanden von den Bühnen. Die Arbeit möchte zeigen, welche Funktion das Theater für die NS-Ideologie hatte, in welchen Bereichen diese ideologische Vereinnahmung gelang und in welchen Bereichen sie scheiterte. Die Forderungen der NS-Ideologen an AutorInnen und Stücke stellt eine zweite Analyseebne dar, um sichtbar zu machen, welche zentrale Rolle das Theater für die NS-Ideologie spielte. Dabei erfolgte die nationalsozialistische Einflussnahme und Umstrukturierung vor allem über die Negation und das Verbot bestimmter AutorInnen, Stücke und deren Inhalte. Mein Forschungsinteresse bestand insbesondere darin, zu zeigen, warum dennoch auf einzelne kanonisierte Autoren, wie Oscar Wilde, zurückgegriffen wurde, obwohl ihre Stücke nicht in das ideologische Register des Nationalsozialismus passten. Der letzte Teil der Arbeit widmet sich dem Vergleich zwischen Oscar Wildes An Ideal Husband und der Bearbeitung von Karl Lerbs, der das Stück so umgeschrieben hat, um auf diese Weise den Idealen Gatten ganz in den Dienst des nationalsozialistischen Theaterbetriebs stellen zu können.
Abstract
(Englisch)
This study is an analysis of the fraught relationship between politics and theater in Germany at the beginning of the twentieth-century. I focus on a very specific period, between 1933, the year when the Nazis took over power, and 1939, when World War II broke out. During that time, an exponentially increasing number of plays were banned, and authors such as Oscar Wilde could no longer be performed. In the space of a few years, radical changes occurred in the realm of theater. I analyze the ways in which the Nazis endeavored to promote their ideology by imposing a whole administrative superstructure whose task it was to authorize or forbid certain productions, performances and writing practices. My thesis analyses to what extent they were successful or unsuccessful in their attempt at influencing theatrical culture. I focus more specifically on the contradictions of a system which could not give up on some of the masterpieces that were canonized by its own intellectual tradition but could not be made to reflect National Socialist values. I also analyze the tensions generated by an authoritarian system that had a clear vision of what it wanted to ban but could not provide clear guidelines to authors who, after all, remained creative writers. The Nazis could not enable the emergence of a new theatrical culture. As a result, the most interesting case studies are not the original plays written at the time. Instead, the most significant examples are to be found among the paradoxical and self-contradictory attempts at adapting classical plays whose original texts would have been banned. The last part of my thesis is thus devoted to a comparison between Oscar Wilde’s An Ideal Husband and its translation by Karl Lerbs, who radically rewrote the play to make it correspond to the core tenets of the theatre ideology of the period.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
NS-Theaterpolitik Oscar Wilde
Autor*innen
Simon Philip Maria Kutzenberger
Haupttitel (Deutsch)
NS-Theaterpolitik anhand Oscar Wildes "An Ideal Husband"
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine literaturhistorische Abhandlung
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
III, 169 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Norbert Bachleitner
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.92 Vergleichende Literaturwissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC08965700
Utheses ID
16917
Studienkennzahl
UA | 393 | | |
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