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Emotionskommunikation in der Mensch-Tier-Interaktion
die Entwicklung des HumAnimal-Interact: der Emotionsteil
Natascha Stejskal
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Birgit Stetina
DOI
10.25365/thesis.18891
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29746.63635.940461-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Zielsetzung: Tiergestützte Interventionen finden heutzutage in sehr vielen Settings Einsatz. Die Effekte dieser Interventionen für den Menschen sind wissenschaftlich gut dokumentiert. Über die Auswirkungen auf den ausschlaggebenden Interaktionspartner, das Tier, sind kaum Studien zu finden. Ein Grund hierfür ist die Schwierigkeit der Erhebung der Befindlichkeit des Tieres. Verfahren zur Erhebung des Wohlbefindens der an tiergestützten Interventionen teilnehmenden Individuen wurden bisher ebenso wenig entwickelt. Mit dieser Arbeit soll versucht werden, diese Lücke zu schließen. Ziel der vorliegenden Studie war die Entwicklung eines Inventars, zur Erhebung der im tiergestützten Setting ablaufenden Interaktionen, der HumAnimal-Interact. Dieser Fragebogen soll die Erhebung der Emotionen und Verhaltensweisen des Trainers, Teilnehmers und Hundes, sowie der untereinander ablaufenden Interaktion, ermöglichen. Ebenso sollten mögliche Einflussfaktoren auf die Beantwortung des Fragebogens und Zusammenhänge im Verhalten und den Emotionen der Individuen identifiziert werden.
Methode: Als Beurteilungsbasis fungierten mit Camera aufgenommene fiktive MTI-Einheiten, welche gekürzt und durch einen Drehplan standardisiert wurden. Nach der vorläufigen Entwicklung des Inventars fand eine Vorerhebung (N = 10), um Verbesserungs- und Veränderungsvorschläge zu entdecken, statt. Auf Grundlage dieser Ergebnisse wurden die Items und Antwortformate revidiert. Die Versuchspersonen wurden durch die Schneeballmethode rekrutiert. Die Vorgabe des HumAnimal-Interact fand in kleinen Gruppen (N < 10) bei größtmöglicher Standardisierung statt. Den Versuchspersonen wurde zu Beginn eine Instruktion ausgehändigt, welche den Ablauf der Untersuchung beschrieb. Darauffolgend wurde eines der vier Videos randomisiert vorgespielt. Danach wurden den Versuchspersonen der HumAnimal-Interact, ein demografischer Fragebogen, die PAS-M (Templer, Salter, Dickey, Baldwin & Veleber, 1981) und die RSES (Rosenberg, 1965) zur Bearbeitung ausgeteilt.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 136 Personen rekrutiert werden. Auf Basis der faktorenanalytischen Untersuchung und der darauffolgenden Reliabilitätsanalyse wurden einige Items aus dem Itempool selektiert. Es resultierten inhaltlich sinnvolle Faktoren mit guten Kennwerten (Cronbachs Alpha = .742–.888). Ebenso konnten zwei Faktoren für die Bewertung des Hundes (Cronbachs Alpha = .794–.819) identifiziert werden. Es zeigte sich, dass sich die Interaktionspartner in ihrem Verhalten wechselseitig beeinflussen. Bezogen auf die Emotionen, konnte nur zwischen Hund und Trainer eine wechselseitige Beeinflussung entdeckt werden. Dies spricht für die Wichtigkeit einer guten Beziehung zwischen Trainer und Hund. Des Weiteren zeigte sich, dass die bewertete Sympathie, Attraktivität und soziale Kompetenz, sowie die Einstellung des Beurteilers gegenüber Tieren und tiergestützten Interventionen einen Einfluss auf das Antwortverhalten im HumAnimal-Interact haben. Ebenso konnten Unterschiede in der Beantwortung zwischen mit Tieren erfahrenen und unerfahrenen Personen entdeckt werden, was für die Bedeutsamkeit der Schulung der Personen steht. Aufgrund der gefundenen Unterschiedlichkeiten im Umgang der Interaktionspartner miteinander zwischen den Videos wird davon ausgegangen, dass die Videos unterschiedliche Interaktionen abbilden und der HumAnimal-Interact zwischen diesen differenzieren kann.
Zusammenfassung: Die Ergebnisse zeigen, dass der HumAnimal-Interact ein brauchbares Inventar darstellt und fähig ist zwischen Interaktionen zu differenzieren. Ebenso geben die Ergebnisse Rückschlüsse, für die in der Praxis zu berücksichtigenden Faktoren. Weitere Informationen zur Validität und Reliabilität des HumAnimal-Interact sind in Schroffenegger (2012) zu finden.
Abstract
(Englisch)
Objectives: Nowadays animal-assisted interventions (AAI) are established in many settings. The effects of this type of intervention are well documented. Few studies examine the effects concerning the determining interaction-partner, the animal. This fact is caused by difficulties in quantifying the welfare of the animal. Actually Measurements for assessing the well-being of the individuals participating in AAI neither exists. In order to fill this gap, the aim of this study was to design a questionnaire, the HumAnimal-Interact, to assess the interactions in AAI. It includes ratings for emotions and behaviours of the trainer, the participant and the dog, as well as global estimations of human-human and human-animal-interactions. Additionally some factors that may influence the ratings are included and relationships between behaviours and emotions of the observed individuals will be investigated.
Method: Four recorded fictional MTI-units, which were standardized by a shooting schedule, served as basis for assessment. To gain information for the improvement and modification of the questionnaire, a pretest (N = 10) was conducted. Based on this feedback the items and the response format were adjusted. The subjects were recruited by using snowball-sampling. The data collection was conducted with small groups of participants (N < 10). At the beginning of each assessment of data, instructions, which explained the procedure, were delivered. Afterwards one of the four videos was shown randomly and following the HumAnimal-Interact, a demographic survey, the Pet Attitude Scale modified (Templer, Salter, Dickey, Baldwin & Veleber, 1981) and the Rosenberg Self-Esteem Scale (Rosenberg, 1965) were handed out.
Results: The sample consisted of 136 people. For the analysis of the questionnaire an exploratory factor analysis and a reliability analysis were computed. Based on the results several items were selected. Meaningful factors for the HumAnimal-Interact (Cronbachs Alpha = .742–.888) and two factors for the attitudes towards the dog (Cronbachs Alpha = .794–.819) were found. The results show, that the partners of interaction affect each other’s behaviour reciprocally. Regarding the emotions such a relationship was only found for the trainer and the dog, which suggests the importance of a good relationship between trainer and dog. Furthermore rated sympathy, attractiveness and social competence of the observed persons were found to be influencing for the ratings. As well the dogs’ harmlessness and vitality, and raters’ attitudes towards pets and animal-assisted interventions influenced the filling out. Moreover there appeared a difference between the ratings of pet-owners and non-pet-owners and likewise between the ratings of dog-owners and non-dog-owners. These findings reveal the importance of training the human in understanding animal behaviour. Found differences between the videos show that the displayed interactions were rated unequally. This finding suggests that the HumAnimal-Interact is able to differentiate between interactions.
Conclusion: The results of this study illustrate the practicability of the HumAnimal-Interact and its ability in differentiating between interactions. Moreover the findings on influential factors should be considered in practice. Further information about reliability and validity can be found in Schroffenegger (2012).
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
human-anmial-interaction human-human-interation assessment animal-assisted interventions
Schlagwörter
(Deutsch)
Mensch-Tier-Interaktion Mensch-Mensch-Interaktion Erhebungsverfahren tiergestützte Interventionen
Autor*innen
Natascha Stejskal
Haupttitel (Deutsch)
Emotionskommunikation in der Mensch-Tier-Interaktion
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Entwicklung des HumAnimal-Interact: der Emotionsteil
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
VI, 147 S. : Ill., graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Stetina
AC Nummer
AC08960509
Utheses ID
16927
Studienkennzahl
UA | 298 | | |