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Die Wirkung konfliktbehafteter Nachrichten auf die subjektive Befindlichkeit unter besonderer Berücksichtigung der unterschiedlichen Angstbewältigungstypen
eine rezipientenorientierte Untersuchung anhand der Berichterstattung über das Atomunglück in Japan 2011
Christina Bachmaier
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Peter Vitouch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18900
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30031.02338.275953-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Forschungsinteresse In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, ob konfliktreiche Nachrichten auf die aktuelle, subjektive Befindlichkeit der Rezipienten eine negative Wirkung haben. Als Einflussgröße steht dabei die kognitive Angstbewältigungsstrategie der Rezipienten, Vigilanz und Vermeidung, im Zentrum der Überlegungen. Die Dimension Vigilanz beschreibt die intensivierte Aufnahme und Verarbeitung bedrohlicher Informationen, die kognitive Vermeidung umfasst die Abwendung der Aufmerksamkeit von bedrohungsbezogenen Hinweisen. Je nach Ausprägung der beiden Dimensionen werden die Personen den vier Bewältigungsmodi zugewiesen. Die nicht-defensiven Bewältiger zeichnen sich dabei durch die effizienteste Angstbewältigung aus, Represser und Sensitizer befinden sich im Mittelfeld und die Ängstlichen sind in konfliktreichen Situationen überfordert und daher stark emotional aktiviert. Es wird des weiteren geprüft, ob zwischen der Fernseh- und Nachrichtennutzung und der Befindlichkeitsänderung durch die Rezeption konfliktreicher Nachrichten eine Abhängigkeit besteht. Angelehnt ist dieses Forschungsinteresse an die Theorie des Vielsehersyndroms, in der von einer verzerrten Wahrnehmung der Realität durch übermäßigen Fernsehkonsum ausgegangen wird. Demnach sind sogenannte Vielseher charakterisiert durch ein misstrauisches und ängstliches Verhaltensmuster. Mögliche Zusammenhänge zwischen den Befindlichkeitsänderungen und demographischen Daten sollen darüber hinaus geprüft werden.   Methodendesign In dem 2-Gruppenversuchsplan wurde der Kontrollgruppe ein neutrales und der Versuchsgruppe ein konfliktreiches Nachrichtenmaterial vorgespielt. Die Untersuchung erfolgte schriftlich, mittels geschlossener Fragen und wurde drei Monate lang in zwei Bundesländern durchgeführt. Die Räumlichkeiten wurden extra dafür hergerichtet, es wurde abwechselnd das neutrale und das konfliktreiche Material gezeigt. Die Zuteilung zu den Gruppen erfolgte zufällig. Die Fragebögen setzten sich zusammen aus: > der Befindlichkeitsskala von Zerrsen (1976) > dem Angstbewältigungsinventar von Krohne und Egloff (1999) > eigenen Fragen Ergebnisse und Interpretation Konfliktreiche Nachrichtensequenzen führen in der Befindlichkeit der Rezipienten signifikant zu negativen Veränderungen. Die Konfliktlastigkeit des Treatments konnte als Ursache für die Stimmungsänderung bewiesen werden. Die zugeschriebene Wirkungsweise der Sequenz auf die einzelnen Angstbewältigungstypen hat sich bestätigt, so reagierten Ängstliche auf den konfliktreichen Stimulus am negativsten und Nichtdefensive am wenigsten ausgeprägt. Die Reaktionen der Represser und Sensitizer entsprachen je nach charakteristischer Bewältigungspräferenz (Represser: Verdrängung/ Sensitizer: Vigilanz) den Angaben der Literatur. Der Einfluss des täglichen TV- Konsums bzw. der Umfang der Nachrichtenrezeption auf die Änderung der subjektiven Befindlichkeit konnte nicht nachgewiesen werden. Auch die Einteilung der Konsumenten in Vielseher bzw. Nachrichtensuchende und Wenigseher bzw. Nachrichtenverweigerer ergab keine Signifikanzen. Zusammenhänge zwischen demografischen Daten und der Befindlichkeitsdifferenz zu beweisen gelang nur hinsichtlich dem Bildungsniveau und dem Alter. So erlitten 20- bis 26-Jährige und Maturanten eine signifikant höhere Verschlechterung als 42- bis 65-Jährige bzw. Personen mit Lehrabschluss.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
wie reagieren Rezipienten auf negative TV-Nachrichten können zwischen dem Ausmaß der Änderung der subjektiven Befindlichkeit und den Rezipientenmerkmalen Angstbewältigungsstrategie, Alter, Geschlecht, Bildungsniveau und TV-Nutzung Zusammenhänge erfasst werden
Autor*innen
Christina Bachmaier
Haupttitel (Deutsch)
Die Wirkung konfliktbehafteter Nachrichten auf die subjektive Befindlichkeit unter besonderer Berücksichtigung der unterschiedlichen Angstbewältigungstypen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine rezipientenorientierte Untersuchung anhand der Berichterstattung über das Atomunglück in Japan 2011
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
153 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Vitouch
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.36 Fernsehen ,
77 Psychologie > 77.99 Psychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC09007049
Utheses ID
16936
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1