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"Sie habe alle bitterkeiten des ehestandts zwar außgestanden, nunmehro aber müsse sie klagen ..."
Emotion und Gewalt in Ehetrennungsklagen des Wiener Konsistoriums, 1741 - 1751
Brigitte Holzweber
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Andrea Griesebner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.18980
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30129.89529.329865-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ausgehend von einer derzeitigen Scheidungsrate von fast fünfzig Prozent in Österreich findet eine breite mediale Auseinandersetzung mit dieser Entwicklung statt. Das wirkt sich auch auf die Forschungsinteressen der Geschichtswissenschaft aus, die sich seit einigen Jahren wieder verstärkt dem Thema der Ehetrennungen zuwenden. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Ehetrennungen von Tisch und Bett, die in den Jahren 1741 bis 1751 vor dem kirchlichen Ehegericht, dem erzbischöflichen Konsistorium Wien verhandelt wurden. Neben dem räumlichen Umfeld, der Stadt Wien, wird die Institution des bischöflichen Gerichts dargestellt. Danach werden die situativen Kontexte der Trennungen beleuchtet, die Gründe für Einbringung einer Klage, die Argumentations- und Legitimationsmuster der Beteiligten, sowie die Entscheidungen des Gerichts. Da sich die Urteilsfindungen am Kanonischen Recht orientierten, wird dessen Entwicklung in Kürze erläutert. Neben der zeitgenössischen normativen Vorstellung von Ehe werden mittels der Methode der dichten Beschreibung einzelne Fälle einer qualitativen Analyse unterzogen. Die Aussagen der Eheleute vor dem Kirchengericht erlauben dem Historiker/der Historikerin einen Einblick in die Alltagswelt der „ordinary people“, den Erwartungshaltungen und der ausgeübten Praxis. Daneben soll die Bedeutung geschlechterspezifischer Zuschreibungen und non-konformen Rollenverhaltens sowie die Verwendung von Stereotypen näher betrachtet werden. Besonders in den Blick genommen wird die Ausübung von Gewalt im sozialen Nahbereich. Gezeigt werden soll die Diskrepanz zwischen den normativen Wertvorstellungen und der ausgeübten Praxis insbesondere im katholischen Umfeld. Ein Vergleich mit gegenwärtigen rechtlichen Gewaltschutzbestimmungen in Österreich soll die Historizität des Gewaltbegriffes aufzeigen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ehetrennungen katholischer Bereich Emotion Gewalt
Autor*innen
Brigitte Holzweber
Haupttitel (Deutsch)
"Sie habe alle bitterkeiten des ehestandts zwar außgestanden, nunmehro aber müsse sie klagen ..."
Hauptuntertitel (Deutsch)
Emotion und Gewalt in Ehetrennungsklagen des Wiener Konsistoriums, 1741 - 1751
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
165 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Andrea Griesebner
Klassifikation
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte
AC Nummer
AC08957130
Utheses ID
17005
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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