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Bräute Christi und ihr Leben zwischen Tugenden und Lastern im 12. Jahrhundert untersucht anhand der Lehrschrift des Speculum Virginum (dt. Jungfernspiegel)
Stephanie Miklautsch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Meta Niederkorn
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19015
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29107.25408.671254-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Umbrüchen in der Vorstellungswelt des 12. Jahrhunderts, welche durch den Investiturstreit ausgelöst und von den Reformbewegungen im monastischen Bereich vollzogen wurden. Aus diesen Umwälzungen heraus entstanden unzählige Texte zu den neuen Lebensformen, die der Reformgedanke mit sich brachte. Ziel war die Nachfolge Christi und die Rückkehr zur vita apostolica, dem einfachen Leben der Apostel. Durch die Bildung von Doppelklöstern, auf Grund des Modells des gemeinsamen Zusammenlebens, stand man vor dem Problem, wie nun das Leben zu organisieren sei, ohne der Sünde zu erliegen. Das Speculum Virgiunum ist eine dieser Schriften die sich mit dem Leben und Streben nach Tugenden und die Vermeidung von Lastern intensiv und sehr bildhaft auseinandersetzt. Diese um 1140 entstandene und von einem unbekannten Autor verfasste Handschrift ist besonders eine Anleitung für Nonnen die ins Kloster gingen, jedoch auch für Mönche, die für die Betreuung und Seelsorge der Frauen im Kloster zuständig waren. Es beschreibt ein Idealmodell einer Braut Christi, die die rechten Tugenden verfolgt, besonders Demut und Enthaltsamkeit, und die linkischen Laster, besonders Hochmut und Habsucht ablehnt. Je mehr Tugenden durch Körper und Geist erlangt und auch erhalten werden um so höher steigt die Nonne in ihrem Stand. Die weltlichen Standesmodelle werden abgelegt, das jeder Mensch vor Gott gleich sein sollte, jedoch werden die Menschen wiederum in die drei moralischen Stände der Jungfrauen, Witwen und Verheiratete eingeteilt. Diese werden zunächst nach der körperlichen Verfassung, danach aber wie schon erwähnt nach ihrer asketischen Leistung eingeteilt. Obwohl eine Jungfrau an erster Stelle in der Hierarchie steht, kann eine besonders demütige und keusche Witwe diese übertreffen, wenn die Jungfrau nachsichtig ist und die Tugenden nicht pflegt, da sie sich ihrem Stand zu sicher ist. Zusammenfassend wird in der Arbeit, die Reformbewegungen des 11./12. Jahrhunderts mit ihren Auswirkungen, das Speculum Virginum mit seinen Besonderheiten, die Ständelehre der Kirche, Ausdrucksformen von Religiosität in der Vorstellungswelt den 12. Jahrhunderts mit den einzelnen Modellen, die für geistliche Frauen zur Verfügung standen, das Einhalten von Tugenden und Vermeiden von Lastern und deren Einteilung in einem dualistischen System, versucht aufzuarbeiten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Bräute Chriti Tugenden und Laster Reformbewegungen im 12. Jahrhundert vita apostolica Ständelehre Speculum Virginum
Autor*innen
Stephanie Miklautsch
Haupttitel (Deutsch)
Bräute Christi und ihr Leben zwischen Tugenden und Lastern im 12. Jahrhundert untersucht anhand der Lehrschrift des Speculum Virginum (dt. Jungfernspiegel)
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
94 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Meta Niederkorn
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.01 Geschichte der Geisteswissenschaften ,
11 Theologie > 11.00 Theologie, Religionswissenschaft: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.00 Geschichte: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.33 Hoch- und Spätmittelalter
AC Nummer
AC09009003
Utheses ID
17038
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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