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Entwicklung im Konflikt - (un)möglich?
das EU-Friedenlabor im Magdalena Medio, Kolumbien
Michael Doschek
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Florian Trauner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19165
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30027.20697.435161-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Entwicklung im Konflikt ist nicht möglich. Dies wird häufig in der wissenschaftlichen Literatur und in der Praxis der EZA angenommen. Für die Entwicklung eines Landes müsse zuerst der Friede sichergestellt werden. Dieser sei die Voraussetzung für jede weitere Entwicklung. Die vorliegende Arbeit hinterfragt diese Annahme und beschäftigt sich mit der Frage, ob Entwicklung in einem Konfliktgebiet möglich ist und wenn ja, welche Faktoren es dazu braucht. Um sich dieser Thematik anzunähern, wurde das Friedenslabor im Magdalena Medio im Allgemeinen und das Fallbeispiel „Ciudadela Educativa“ im Speziellen untersucht. Empirisch stützt sich die Arbeit auf eine Analyse von Primär- und Sekundärliteratur sowie zahlreicher Interviews, die im Rahmen eines Forschungsaufenthaltes in Kolumbien durchgeführt wurden. Für den Erfolg des Projekts war die mit den regionalen Spezifika vertraute und mit progressiven Elementen ausgestattete „Grassroots-Ebene“ essentiell. Sie hatte die Entscheidungshoheit und Kontrolle über das Projekt inne. Die lokalen Akteure sind aber auf Unterstützung von außen angewiesen. So erfüllen die Partner auf der Top-Ebene – für das Fallbeispiel sind dies die EU und die kolumbianische Regierung – zwei wichtige Funktionen: Sie gewährleisten die Finanzierung des Projekts und fungieren als Schutzschild gegenüber den bewaffneten Gruppierungen. Sowohl die Guerilla als auch die Paramilitärs zeigten vor der internationalen Präsenz Respekt. Zusammenfassend läßt sich sagen, dass für die Entwicklung im Fallbeispiel „Ciudadela Educativa“ zwei essentielle Faktoren ausschlaggebend waren: 1. Die Entschlossenheit, der Zusammenhalt und Wille der Gemeinschaft; 2. Die Allianz mit einflussreichen und mächtigen Partnern, die als Finanziers und Schutzschild gegenüber den Konflikt-Parteien fungieren und den Akteuren der „Grassroots-Ebene“ die Projektleitung überlassen.
Abstract
(Englisch)
Development is not possible in conflict. This is often assumed in the academic literature and in the practice of development cooperation. The underlying assumption is that development can only take place once peace has been established. Often this is seen as a “sine qua non” condition for development. The present work questions this assumption; it examines whether development in a conflict environment is possible and what elements are needed to achieve it. To this end, the peace laboratory in Colombia´s Magdalena Medio region was studied and the „Ciudadela Educativa“ was analysed in more detail. This research is empirically based on an analysis of primary and secondary literature, as well as several interviews held in Colombia. A „grassroots-level“ leadership familiar with the specific regional and local situation, that has included progressive elements, was essential for the success of the project. It was the decision making authority and managed the project. Local actors do, however, depend on external assistance. The associated partners on the „top-level“ are in this case the EU and the Colombian government. Both guerilla and paramilitaries showed respect for the international presence. To summarise, it can be argued that in the case of „Ciudadela Educativa“ two factors were crucial for successful development: 1. A clear and lasting commitment and coherence in the community; 2. The alliance with influential and powerful partners who serve as financiers and provide a protective shield against the parties in conflict, while keeping the project management and ownership solidly with the „grassroots-level“.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Development Conflict Peace Laboratory Magdalena Medio Colombia
Schlagwörter
(Deutsch)
Entwicklung Konflikt Friedenslabor Magdalena Medio Kolumbien
Autor*innen
Michael Doschek
Haupttitel (Deutsch)
Entwicklung im Konflikt - (un)möglich?
Hauptuntertitel (Deutsch)
das EU-Friedenlabor im Magdalena Medio, Kolumbien
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
V, 136 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Florian Trauner
Klassifikationen
89 Politologie > 89.71 Internationale Zusammenarbeit: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.76 Friedensforschung, Konfliktforschung
AC Nummer
AC10721979
Utheses ID
17170
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
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