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Ethnobotanische Aspekte der Hochgebirgsflora der Ostalpen
Dokumentation der für Menschen nutzbaren Gefäßpflanzen in den GLORIA-Untersuchungsgebieten Hochschwab, Schrankogel und Latemar
Andrea Lamprecht
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Georg Grabherr
DOI
10.25365/thesis.19212
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29179.12610.718254-3
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Hochgebirge stellen vielfältige und ökologisch extrem wertvolle Lebensräume dar. Im Alpenraum ist die gut adaptierte und artenreiche Kälteflora nachweislich durch den anthropogen induzierten Klimawandel und durch Änderungen der Landnutzung zumindest lokal stark gefährdet. Der Verlust an biologischer Vielfalt hat letztlich auch für die lokale Bevölkerung und ihre kulturelle Vielfalt Konsequenzen. Um herauszufinden, wie groß diese Auswirkungen im Alpenraum sein können, wird in dieser Arbeit der Frage um das Potential an ethnobotanisch wertvollen Pflanzen nachgegangen.
Beispielhaft für die Ostalpen wurden die Gefäßpflanzen oberhalb der Waldgrenze von drei GLORIA-Gebieten – Hochschwab, Schrankogel und Latemar – untersucht. Von den insgesamt 645 Arten wurden für 471 Arten (73%) beschriebene Anwendungen dokumentiert. Obwohl die absoluten Artenanzahlen in den Untersuchungsgebieten stark variieren, liegen die prozentuellen Anteile an nutzbaren Arten in allen drei Gebieten zwischen 71 und 75%. Die häufigste Nutzungsform, mit 49% aller berücksichtigten Arten, ist die Verwendung als Nahrungspflanzen, gefolgt von Heilpflanzen, mit 40%. Aber auch Verwendungen als Zier-, Ritual-, Kosmetik- und Färbepflanzen, sowie diverse sonstige Nutzungen wurden dokumentiert und in der vorliegenden Arbeit dargestellt. Die Anteile der nutzbaren Arten sowie die Verhältnisse der einzelnen Nutzungsgruppen zueinander bleiben über die Höhenstufenverbreitung relativ konstant. Die ausschließlich in den alpinen und nivalen Höhenstufen vorkommenden Gefäßpflanzen, weisen jedoch mit 57% den geringsten Anteil an nutzbaren Arten auf, und die Arten, deren Verbreitungsschwerpunkt in der subalpinen Stufe liegt, mit 85% den höchsten. Bei (sub-)endemischen und gefährdeten, seltenen oder geschützten Arten konnte ich im Vergleich zu den häufigeren Arten keine wesentlichen Unterschiede im Anteil zwischen nutzbaren und nicht nutzbaren Arten feststellen.
Abstract
(Englisch)
High mountain regions are extremely diverse in terms of habitats and species. They are therefore of particular ecological value. Accelerating anthropogenic climate change and changes in land-use practices are endangering the flora of the Alps that previously adapted to the cold; effects of warming on alpine vegetation are already being observed. The expected decrease in biodiversity will ultimately also have consequences to the spread of local and regional traditional knowledge to future generations. In order to estimate the magnitude of such consequences, this study attempts to assess the potential of plant species that are relevant to ethnobotany.
Exemplary for the Eastern Alps, vascular plants growing above the timber line in the three GLORIA target regions – Hochschwab, Schrankogel and Latemar – were studied. In total 471 (73%) out of 645 considered species are or were used in some way. Although the number of useful plant species vary among regions, their percentages lie between 71 and 75% in all regions. Most of these useful species are edible plants (49% of the total number), followed by medicinal plants (40%). Furthermore, ornamental plants, plants used for rituals or cosmetics, dye plants and various other types of plant usage were documented and treated in this study. The proportions of useful plants did not vary in relation to the altitudinal distribution of species. Plant species being restricted to the alpine and nival zones, however, had the lowest percentage of useful plants (57%), whereas species having a clear centre of distribution in the sub-alpine zone showed the highest proportion of useful plants (85%). A comparison of the proportion of useful plants among (sub-)endemic, endangered, rare and/or protected species versus the more common ones did not yield obvious differences.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
ethnobotany high mountains Eastern Alps
Schlagwörter
(Deutsch)
Ethnobotanik Hochgebirge Ostalpen
Autor*innen
Andrea Lamprecht
Haupttitel (Deutsch)
Ethnobotanische Aspekte der Hochgebirgsflora der Ostalpen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Dokumentation der für Menschen nutzbaren Gefäßpflanzen in den GLORIA-Untersuchungsgebieten Hochschwab, Schrankogel und Latemar
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
135 S. : Ill., graf. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Georg Grabherr
AC Nummer
AC09022434
Utheses ID
17215
Studienkennzahl
UA | 444 | | |