Detailansicht

Die Geschäftsfähigkeit Minderjähriger im Datenschutzrecht am Beispiel der Zustimmungserklärung gem. § 4 Z 14 DSG
Schnittstellen oder Spannungverhältnis zwischen öffentlichem Recht und Privatrecht
Michaela Marous
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christian Piska
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19251
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29731.28553.656455-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Datenschutzgesetz (DSG) legt fest, unter welchen Voraussetzungen die Verwendung personenbezogener Daten zulässig ist. Eine der wichtigsten Grundlagen in der Praxis ist die Zustimmungserklärung des Betroffenen (§ 4 Z 14 DSG) definiert. Allerdings lässt sich dem DSG nicht entnehmen, ob auch Minderjährige rechtswirksam eine datenschutzrechtliche Zustimmungserklärung abgeben können. Einschlägige Rechtsprechung liegt – soweit ersichtlich – ebenfalls noch nicht vor. Die Auslegung des Begriffes der Zustimmung führt zu dem Ergebnis, dass eine Regelungslücke vorliegt. Diese ist mittels Analogie zu schließen. Eine passende Analogiebasis findet sich in § 146c ABGB. Diese Bestimmung stellt auf die Einsichts- und Urteilsfähigkeit des Minderjährigen und nicht auf die starre Rechtsgeschäfts-Fähigkeit, wie sie in den §§ 151, 865 ABGB geregelt ist, ab. Die vorliegende Arbeit weist nach, dass ein ausreichend einsichts- und urteilsfähiger Minderjähriger eine rechtswirksame datenschutzrechtliche Zustimmung zur Verwendung nicht sensibler personenbezogener Daten abgeben kann; ab Erreichen des vierzehnten Lebensjahres kann das Vorliegen der erforderlichen geistigen Fähigkeiten analog zu § 146c Abs 1 ABGB vermutet werden. Bei der Verwendung sensibler personenbezogener Daten ist – wie bei Heilbehandlungen, die mit schwerwiegenden oder nachhaltigen Auswirkungen verbunden sein können – zusätzlich die Genehmigung des gesetzlichen Vertreters erforderlich. Grundlage für eine rechtswirksame Zustimmungserklärung ist aber in jedem Fall eine vorangehende vollständige und verständliche Information (Aufklärung) des Minderjährigen sowie - im Falle der Verwendung sensibler Daten – des gesetzlichen Vertreters.
Abstract
(Englisch)
The Austrian Data Protection Act (ADPA) defines the prerequisites for the processing of personal data. One of the most important legal bases in practice is the data subject's consent (sec. 4 cif. 14 ADPA). However, the ADPA does not clarify whether a data controller can obtain a minor's valid consent. Apparently, there is no case law on this matter so far. Interpretation of the term consent indicates a regulatory gap which has to be filled by analogy. In this context sect. 146c of the Austrian Civil Code (ACC) provides a suitable basis for comparison. Unlike sect. 151 and sect 865 ACC, which define a rigid system re a minor's capacity to contract, sect. 146c ACC focuses on the minor's ability to understand the reasons and implications of his/her decisions and to act accordingly. This paper aims to prove that a minor who is able to understand the reasons and the implications of his decision (which can be assumed when the minor is at least fourteen years old; sect. 146c par. 1 ACC per analogiam) can give a valid consent with respect to the processing of non sensitive personal data. If a minor wants to receive a medical treatment which may lead to serious adverse reactions or undesirable long-term effects or if he/she wants to consent to the processing of sensitive data the parent's additional approval is required. In any case the data controller is required to give the minor and – if sensitive data are to be processed – the parent prior complete and clear information.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
data protection law legal capacity minors consent
Schlagwörter
(Deutsch)
Datenschutzrecht Geschäftsfähigkeit Minderjährige Zustimmungserklärung
Autor*innen
Michaela Marous
Haupttitel (Deutsch)
Die Geschäftsfähigkeit Minderjähriger im Datenschutzrecht am Beispiel der Zustimmungserklärung gem. § 4 Z 14 DSG
Hauptuntertitel (Deutsch)
Schnittstellen oder Spannungverhältnis zwischen öffentlichem Recht und Privatrecht
Publikationsjahr
2011
Umfangsangabe
206 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Christian Piska ,
Gerhard Muzak
Klassifikationen
86 Recht > 86.18 Privatrecht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.43 Öffentliches Recht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.47 Allgemeines Verwaltungsrecht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.55 Datenschutzrecht
AC Nummer
AC09003549
Utheses ID
17242
Studienkennzahl
UA | 083 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1