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Performanz und Metamorphose in der zeitgenössischen Modeschau
Ivana Novoselac
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Julia Gelshorn
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19320
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29400.88885.502464-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Verwirrung, um nicht zu sagen Ratlosigkeit, mögen die Gefühle sein, die der Zuschauer in Anbetracht der Modeschauen mit den Titeln After Words und Long Live the Immaterial (Bluescreen) empfindet. Models, die während der Modewochen lang gezogene Laufstege ruhig entlang schreiten mögen zunächst keine große Überraschung für die Zuschauer_innen sein, doch bei beiden défilés finden zusätzliche, höchst unkonventionelle Ereignisse statt: Bei Viktor & Rolf dokumentieren bzw. vergrößern seitlich angebrachte Leinwände erweitern das Live-Geschehen um eine weitere bildliche bzw. cineastische Ebene. Die Show von Hussein Chalayan wiederum präsentiert ein möbliertes Wohnzimmer und Models, die aus Einrichtungsgegenständen Kleider herstellen. Blickt man in weiterer Folge auch noch auf die Darsteller_innen beider défilés, so lassen sich diese sowohl als passive Models als auch als aktiv Handelnde beschreiben: Einerseits schreiten diese in ruhiger Manier und präsentieren gleichsam passiv die Kleider, andererseits greifen sie ins Geschehen ein und handeln aktiv. Die Kleidung wird präsentiert aber auch ausagiert; sie wird gezeigt aber auch verwandelt und somit verborgen. In mehrfacher Hinsicht können Handlungen festgestellt werden, die alterierende und generierende Eigenschaften haben. Diese sind scheinbar für die Verschiebung und somit Infragestellung zweier Ebenen verantwortlich: die der Modeschau als Medium und die der vestimentären Objekte. Wie sind also diese Ereignisse einzuordnen? Sind es Modeschauen, Theaterstücke, Spektakel, Kunst-Performances oder gar Rituale? Ausgehend von der Fashion Week, dem institutionellen Rahmen der angesprochenen Ereignisse, liegt zunächst die Annahme einer Modeschau auf der Hand. Bei einer solchen liegt üblicherweise der Fokus auf der Präsentation der Mode bzw. der Kollektionen für die nächste Saison. Auch bei After Words und Long Live the Immaterial (Bluescreen) mag dem Betrachter die gezeigte Kleidung auffallen, sie steht aber keinesfalls allein im Rampenlicht. Es stellt sich also die Frage, wo das Zentrum des Interesses innerhalb dieser Ereignisse liegt und wie die verschiedenen Bestandteile der Modeschauen miteinander in Verbindung stehen. Geht es um die präsentierte Mode oder um die oben bereits erwähnten Aktionen bzw. Projektionen? Wie stehen die Modekollektionen und deren Aufführung in Verbindung? Wie ergänzen oder widersprechen sie einander? Der Beantwortung dieser Fragen widmet sich die vorliegende Arbeit durch eine differenzierte, interdisziplinäre Herangehensweise. Denn das Kleidungsstück und die Aktion, die performative Oberfläche und die thematische Tiefenstruktur, der fotografisch festgehaltene Moment und die prozessuale Bewegung, das Zeigen der Kleidung und das durch die Aufführung der Kleidung herbeigeführte Verschwinden derselben, stellen ein höchst komplexes Gefüge dar und führen zu der einleitend erwähnten Verwirrung hinsichtlich der Funktionen und Ziele jener höchst ambivalenten défilés de mode.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
fashion show performativity ambivalence fashion and art narration metamorphosis
Schlagwörter
(Deutsch)
Modeschau Hussein Chalayan Viktor & Rolf Performanz Performativität Performance Metamorphose Verwandlung Transformation Ritual Verkörperung Mode und Kunst Ambivalenz
Autor*innen
Ivana Novoselac
Haupttitel (Deutsch)
Performanz und Metamorphose in der zeitgenössischen Modeschau
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
127 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Julia Gelshorn
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.05 Kunst in Beziehung zu anderen Wissenschaftsgebieten
AC Nummer
AC10797956
Utheses ID
17301
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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