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Das Radioballett der Gruppe Ligna als Beispiel für Wissensproduktion
eine Anwendung der wissenschaftstheoretischen Grundbegriffe Bruno Latours
Sabine Mund
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Herbert Hrachovec
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19557
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29441.83672.807759-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Radioballett der Gruppe Ligna ist eine Intervention im öffentlichen Raum des Bahnhofs. Von den Teilnehmerinnen (m/w) werden Gesten ausgeführt, wie z.B. „auf den Boden legen“ oder „Hand aufhalten“, die zuvor als Anweisungen über das Radio ausgestrahlt wurden. Die aufgeführten Gesten verweisen auf das Verhalten von Personen und sozialen Gruppen, die aus dem Bahnhof ausgeschlossen werden. Grund für diesen Ausschluss ist die Umgestaltung des öffentlichen Raumes in privatisierte und überwachte Konsumzonen. Durch die Zerstreuung als technische Eigenschaft des Radios werden die Gesten synchron im gesamten Bereich des Bahnhofes aufgeführt. Da die Anweisungen über tragbare Radios und Kopfhörer empfangen werden, sind sie für die Passantinnen unhörbar und die Gesten unverständlich. Vorliegende Arbeit untersucht, wie diese Intervention Wissen produziert. Dafür grundlegend sind die wissenschaftstheoretischen Auffassungen von Bruno Latour. Latours Begriff der Wissenschaft bricht mit der Vorstellung eines Wissensideals von glasklaren unbezweifelbaren Tatsachen, die seit Descartes als unabhängig von subjektiven Empfindungen und Irrungen zu suchen seien. Stattdessen entwirft er Wissen als etwas, das von Akteuren gemeinsam produziert wird und ständiger Veränderung unterworfen ist. Wissen entsteht dann nicht mehr ausschließlich in abgesicherten und kontrollierten Prozessen in Wissensinstitutionen wie Universitäten, sondern durch das Zusammenwirken eines ganzen Netzwerkes, eines Kollektivs von Menschen und nichtmenschlichen Wesen, wie Latour sagt. Anhand dieses Zugangs wird das Radioballett der Gruppe Ligna als Wissensproduktion beschrieben. Das Ereignis Radioballett ist dabei eine Momentaufnahme, mit der gezeigt wird, wie sich Wissen manifestiert.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
poststrukturalistische Wissenschaftstheorie Radiotheorie Wissen Intervention Akteur-Netzwerk-Theorie Bruno Latour Freies Radio Alternative Medien Kapitalismuskritik öffentlicher Raum Bahnhof Geste alternative Medien Experiment Wissensproduktion
Autor*innen
Sabine Mund
Haupttitel (Deutsch)
Das Radioballett der Gruppe Ligna als Beispiel für Wissensproduktion
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Anwendung der wissenschaftstheoretischen Grundbegriffe Bruno Latours
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
98 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Herbert Hrachovec
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.02 Wissenschaftstheorie ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.31 Öffentlichkeit ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.35 Hörfunk ,
08 Philosophie > 08.24 Neue westliche Philosophie ,
08 Philosophie > 08.31 Metaphysik, Ontologie
AC Nummer
AC09041283
Utheses ID
17453
Studienkennzahl
UA | 296 | | |
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