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Personale Identität bei John Locke und Derek Parfit und die rechtsphilosophischen Konsequenzen
Jura Musger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Walter Zeidler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19580
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29535.46951.720862-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit stellt zwei prominente Theorien zur Frage diachroner personaler Identität mit Fokus auf ihre rechtsphilosophischen Konsequenzen vor. Ich behaupte, dass Derek Parfit das von John Locke begonnene Projekt psychologischer Konstitution konsequent zu Ende denkt und solche reduktionistischen Positionen zu personaler Identität weitgehend verträglich mit etablierten Gerechtigkeitsvorstellungen sind. Nach einem Überblick über die am Thema beteiligten Fragestellungen analysiert Kapitel III die von John Locke in An Essay Concerning Human Understanding vorgestellte Position als grundlegend für die modernen Herangehensweise an die Frage. In der Auseinandersetzung mit den dafür vorgebrachten Argumenten und der Kritik an diesem Vorschlag wird deutlich, welche Überzeugungen auf diesem Weg zurückgelassen werden. Sie lassen sich in der von Joseph Butler berühmt gemachten These zusammenfassen, dass personale Identität in einem strengen Sinn zu denken sei und sich diesbezüglich von der diachronen Identität anderer Entitäten unterscheidet. Kapitel IV stellt die von Derek Parfit in Reasons and Persons ausführlich begründete Überzeugung dar, dass wir diesem Weg dennoch folgen sollten. Während er Lockes Theorie um plausible Zusatzannahmen erweitert und dadurch einigen Kritikpunkten begegnet, wird die Zurückweisung strenger Identität affirmiert und zu einer Tugend erklärt. Ich behaupte, dass dieses Resultat gut begründet ist obwohl seine Kritiker zurecht tiefe Lücken in seiner Theorie aufzeigen. Kapitel V teilt die Frage nach personaler Identität in rechtsphilosophischer Betrachtung in diejenige nach dem Personstatus und diejenige nach diachroner personaler Identität. Ich behaupte, dass echte rechtliche Problemfälle im Zusammenhang mit der zweiten Frage selten auftreten aber dennoch befriedigend gelöst werden können. Kapitel VI setzt sich mit der Behauptung auseinander, dass die Zurückweisung strenger Identität auch die Grundlage für Verpflichtungen irreparabel beschädigt. Sie wird im Ergebnis abgelehnt, wobei die attraktivste Begründung dafür die zentrale Prämisse Parfits aufgeben muss, dass die ontologische Basis personaler Identität von überragender Bedeutung für die Beurteilung von Fragen praktischer Philosophie ist.
Abstract
(Englisch)
This thesis presents two prominent theories concerning the question about diachronous personal identity with a focus on their consequences for the philosophy of law. I claim that Derek Parfit finishes the project of psychological constitution that was started by John Locke. I also claim that such reductionist positions are largely compatible with established ideas of justice. After giving an overview of the questions involved in the field, I analyze John Locke‘s position in chapter III. This position, introduced in his An Essay Concerning Human Understanding, is taken as the foundation of the modern approach to the question. In the examination of the arguments for and against his view the convictions that have to be left behind on this path become apparent. They can be summarized in the famous claim by Joseph Butler that personal identity must be strict and is distinguished by this feature from the identities of other entities. Chapter IV presents Derek Parfit‘s conviction, elaborated in his Reasons and Persons, that we should follow this path nonetheless. He amends Locke‘s theory to address some of the critique but affirms the rejection of strict identity as a virtue. I claim that this result is well founded even though critics rightly point out deep holes in his theory. Chapter V divides the question about personal identity concerning the philosophy of law. It is split into one about personhood and one about diachronous personal identity. I claim that real legal problem cases concerning the second are rare but can still be solved satisfyingly. Chapter VI deals with the claim that the rejection of strict identity irreparably damages the foundation of commitment. I deny it but the most attractive argument to do so must give up Parfit‘s premise that the ontological basis of personal identity is of utmost importance for the judgement on questions of practical philosophy.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Personale Identität Person Redukutionismus
Autor*innen
Jura Musger
Haupttitel (Deutsch)
Personale Identität bei John Locke und Derek Parfit und die rechtsphilosophischen Konsequenzen
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
108 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Walter Zeidler
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.00 Philosophie: Allgemeines ,
08 Philosophie > 08.31 Metaphysik, Ontologie ,
08 Philosophie > 08.36 Philosophische Anthropologie
AC Nummer
AC09041040
Utheses ID
17462
Studienkennzahl
UA | 296 | | |
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