Detailansicht
Empfänger-Kritik am "weltwärts"-Programm?!
eine postkoloniale Perspektive
Paul Buckendahl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Jens Kastner
DOI
10.25365/thesis.19699
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30149.36868.242966-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Durch meine langjährige Arbeit für Kawaida e.V. , einer offiziellen Entsendeorganisation des weltwärts-Programms und durch die gleichzeitige Mitgliedschaft bei Talent Search and Empowerment (TSE) , einer Empfängerorganisation (EO) in Tansania, Daressalam, interessierte ich mich für eine postkoloniale Kritik am weltwärts-Programm aus Sicht der Empfänger.
Einen entscheidenden postkolonialen Kritikpunkt verkörpert die Einseitigkeit des weltwärts-Programms, wobei nur Freiwillige aus Deutschland in den ‚globalen Süden’ entsendet werden, es jedoch kein Reverse-Programm gibt. Kritiken wie diese offenbaren eine neokoloniale Struktur des weltwärts-Programms, verhaftet im binären Entwicklungsdiskurs. Offenkundig neokolonialen Charakter hat daher auch die Tatsache, dass die Empfänger des weltwärts-Programms bei seiner Konzeption keinen Einfluss auf Planung und Implementierung hatten und auch immer noch nicht haben. Diese und andere problematische Punkte habe ich mit meinen tansanischen Gesprächspartnern in Daressalam im August, September 2011 diskutiert.
Die in der vorliegenden Arbeit dokumentierten Einschätzungen und Kritiken der tansanischen Interviewpartner sollen - den EO, sowie dem weltwärts-Programm - helfen sich von diesem postkolonialen Standpunkt zu entfernen und sich zu transformieren, oder zumindest neue Denkanstöße geben. Diese Denkanstöße könnten dazu beitragen Notwendigkeiten und Bedürfnisse der Empfänger klarer zu erkennen und diese in Konzeption und Durchführung mit einfließen zu lassen.
Um die Kritiken der Tansanier in einen Rahmen zu geben, erschien es mir relevant vorerst die einschlägigen Kritiken am weltwärts-Programm zu erörtern. Um diese darzustellen und eine theoretischen Aufhänger zu konzipieren, bediene ich mich der postkolonialen sowie den Post-Development-Ansätzen. Dabei begleitete mich folgende Frage: Welche Parameter bieten diese theoretischen Strömungen, um eine Kritik an weltwärts zu formulieren?
Der analytische Teil der Arbeit stellen dann die Stellungnahmen der Projekt-Partner dar, die das weltwärts-Programm kritisch studierten und hinterfragten. Die Äußerungen der Tansanier haben konstruktive Kritik und Erweiterungs-, sowie Änderungsvorschläge für die weitere Zusammenarbeit vorbringen können (dies entsprach ebenso meiner vorangegangenen Hypothese).
Die Ergebnisse dieser Befragung geben Auskunft darüber was und wie weltwärts, aber auch EO von diesen Einschätzungen und Kritiken lernen könnten, um ein transformiertes, emanzipatorisches weltwärts-Programm etablieren zu können.
Abstract
(Englisch)
Many years of work with Kawaida e.V. , an official sending-organization of the weltwärts-Program and the membership of Talent Search and Empowerment (TSE) , a hosting-organization in Tanzania, Dar es Salaam, founded the concern to write my thesis about the weltwärts-Program and to include the perspectives of some Tanzanian hosting organizations.
The one-sidedness of the weltwärts-Program represents the most determining post-colonial point of criticism; only German volunteers can go to the ‚global south’, but there is no Reverse-Program for people from the ‘global south’ to do a volunteer-service in Germany. This imbalance testifies a neo-colonial structure, embedded in a context of discursive dualism, of the weltwärts-Program. Another critical point is manifested by the fact, that the hosting-organizations were not included during the process of conception, design and implementation of the weltwärts-Program.
I discussed these and further critics with my conversational partners in Tanzania in September 2011.
This thesis documents the critics, evaluations and estimations out of the perspective of the Tanzanian hosting-organizations. These assessments are supposed to help sending-organizations as well as weltwärts itself to reflect their actions and policies and further more to transform their selves into a less post-colonial construct. These reflections could ameliorate the communication between the participants and illustrate and elucidate their needs, consequently their requirements can be included into the weltwärts-Program.
As the theoretical framework I choose the Post-Colonial and Post-Development Studies, in order to confront the viewpoints of the Tanzanian partners with a theoretical setting. The conversations with the Tanzanian project-partners resulted in a constructive catalogue of critics and alternatives for a future cooperation, which underlines my hypothesis.
The results of the thesis are important and interesting for sending organizations and weltwärts to transform their work into an anti-racist and emancipatory exchange program.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
weltwärts postcolonial studies Post-Development critical whiteness racism
Schlagwörter
(Deutsch)
weltwärts postkoloniale Studien Post-Development Critical Whiteness Rassismus
Autor*innen
Paul Buckendahl
Haupttitel (Deutsch)
Empfänger-Kritik am "weltwärts"-Programm?!
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine postkoloniale Perspektive
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
142 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jens Kastner
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.16 Wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit ,
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC09446902
Utheses ID
17573
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |