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Zusammenhang von Erinnerung und Identität im neuen österreichischen Familienroman
eine vergleichende Analyse von Arno Geigers "Es geht uns Gut" und Eva Menasses "Vienna"
Julia Fadinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Roland Innerhofer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19718
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30149.54956.996965-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Bedeutung des Erinnerns für die Identitätsbildung in der österreichischen Gegenwartsliteratur, im Genre des Familien- und Generationenromans, zu prüfen. Für die literaturwissenschaftliche Analyse werden folgende Texte herangezogen: Es geht uns gut von Arno Geiger und Vienna von Eva Menasse. Dabei dienen literatur- und kulturwissenschaftliche Theorien zu Gedächtnis und Erinnerung sowie zur Konzeption des Familienromans als theoretische Grundlagen. Des Weiteren werden gruppens-pezifische Erinnerungsmechanismen, raumbezogene Gedächtniskonzepte und Abwehrmechanismen traumatischer Ereignisse in das Erkenntnisinteresse des theoretischen Teils der Arbeit gerückt. Anschließend werden die beiden Primärwerke nach diesen Gesichtspunkten analysiert, wobei die Bedeutung der Vergangenheit für die aktuelle Identitätsdisposition der ProtagonistInnen stets im Vordergrund steht. So werden verschiedene Konzepte ausgemacht, durch die über Generationen hinweg zwischen den Familienmitgliedern eine Verbindung hergestellt wird. Als ein für die Identitätsbildung relevanter Faktor stellt sich das Annehmen der Familiengeschichte heraus sowie die Akzeptanz der Familienmitglieder als politische Akteure ihrer Zeit, was besonders im Kontext des Nationalsozialismus und des Holocaust mit Schwierigkeiten verbunden ist. Darüber hinaus wird durch diese Arbeit ersichtlich, dass die verschiedenen Funktionen des Gedächtnisses in ihrer literarischen Umsetzung als Anekdote, Redensart oder als Erinnerungs-funktion von Erbstücken und Orten auftreten. Dass Vergessen, Schweigen und Witzeln nur über eine bestimmte Zeit hinweg möglich ist, und die dahinter verborgenen Leerstellen spätestens nach drei Generationen wie Wunden aufplatzen, zeigt sich als Konsequenz von nicht aufgearbeiteter Geschichte. Im Zuge dessen wird auf der Figurenebene der Romane die für Österreich so typische Verdrängungsproblematik festgemacht.
Abstract
(Englisch)
The aim of this thesis is to evaluate the importance of remembrance for the formation of identity in contemporary Austrian literature within the genres family/generational novel. For the following analysis, the subsequent literary works have been selected: Es geht uns gut by Arno Geiger and Vienna by Eva Menasse. Concerning the theoretical background literary and cultural theories of memory and remembrance as well as the conception of the family novel are investigated. Furthermore, group-specific memory mechanisms, spatial memory concepts and defense mechanisms of traumatic events form the basis of the theoretical part of the work. Subsequently, the two primary works are analyzed according to the aforementioned considerations. The focal point hereby is the significance of the past for the current identity disposition of the protagonists. Thus, various concepts are identified, which form a relationship between family members that descend from different generations. As a relevant factor for the formation of identity arises the acceptance of family history and the acceptance of family members as political actors of their time, which is closely linked to National Socialism and the Holocaust and therefore difficult. The findings of this paper show that the various functions of memory occur in their implementation as a literary anecdote, idiomatic expressions, heirlooms and places. As a consequence of non-reclaimed history wounds burst latest after three generations. Keeping silence, joking and neglecting family issues only work for a certain period of time. As part of this the culture of suppression, which is so typical for Austria, is illustrated by means of the characters.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
memory identity family novel national socialism
Schlagwörter
(Deutsch)
Erinnerung Gedächtnis IdentitätM Familienroman Generationenroman Nationalsozialismus Vergangenheitsbewältigung
Autor*innen
Julia Fadinger
Haupttitel (Deutsch)
Zusammenhang von Erinnerung und Identität im neuen österreichischen Familienroman
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine vergleichende Analyse von Arno Geigers "Es geht uns Gut" und Eva Menasses "Vienna"
Paralleltitel (Englisch)
The correlation between memory and identity in the new Austrian family novel ; analysis of "Es geht uns gut" by Arno Geiger and "Vienna" by Eva Menasses
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
113 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Roland Innerhofer
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.99 Literaturwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC09020066
Utheses ID
17592
Studienkennzahl
UA | 190 | 353 | 333 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1