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Geschichte(n) erzählen
Montage als Form der Geschichtsschreibung bei Walter Benjamin und Jean-Luc Godard
Sara Vorwalder
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christian Schulte
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19821
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29680.58007.417163-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ausgehend von Walter Benjamins Geschichts- und Erzähltheorie untersucht diese Arbeit das Geschichtskonzept und die entsprechenden filmischen Verfahren in Jean-Luc Godards Histoire(s) du Cinéma. Das Geschichtsverständnis beider Autoren sieht ab von einer historistisch geprägten Auffassung von Geschichte, die vorgibt, dass diese als Ganzes fassbar sei. Mit Geschichte umgehen heißt für Benjamin und Godard, die Brüche und Zäsuren in der Geschichte mitzureflektieren. Walter Benjamin formuliert eine materialistische Geschichtsphilosophie unter Einbeziehung von säkularisierten Elementen der jüdischen Theologie. In einem gegenwärtigen Moment erlangen vergangene Ereignisse eine neue Aktualität, wodurch sie dem Vergessen entrissen werden und die Gegenwart verändern können. Ähnlich wie in seiner Geschichtsphilosophie ist die Idee der Brüchigkeit stark mit dem Erzählkonzept Benjamins verwoben, auch hier fokussiert er auf Bruchstellen und Diskontinuitäten. Die Möglichkeiten, die Montageverfahren bieten, macht Benjamin in beiden Theoriekonzepten fruchtbar. In seinem Passagen-Werk nutzt Benjamin die Montage ebenso auf praktische Weise, da er mit Textfragmenten arbeitet. Montage ist dabei als eine Praxis zu verstehen, das Dinge aus ihren Originalkontexten herausbricht, sie in neue Anordnungen stellt und dabei auf die Produktion von Sinnzusammenhängen zielt. Die Kunstform, die wohl Montageverfahren am meisten geprägt und geformt hat, ist der Film, der das Anordnen bewegter Bilder aus verschiedensten Kontexten ermöglicht. Seit den 1960er Jahren setzt Jean-Luc Godard sich mit filmischen Mitteln mit dem Erzählen und der Geschichte auseinander. Ausgehend von der Montage im Film entwickelt sich diese Verfahrensweise zum Allgemeinprinzip in Godards Umgang mit Geschichte. In seinen Histoire(s) du Cinéma beschäftigt sich Godard mit Filmgeschichte(n) und der Geschichte des 20. Jahrhunderts und bedient sich der Montage um Bezüge herzustellen und Kontexte aufzuzeigen. Die Verfahrensweisen der Montage sind die Grundlage, von der aus Benjamin und Godard Geschichte denken. Godards Histoire(s) du Cinéma bieten ein anschauliches Beispiel für die Umsetzung von Benjamins theoretischen Konzeptionen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Walter Benjamin Jean-Luc Godard Geschichte Montage Erzählung Montagetheorie Geschichtstheorie Erzähltheorie Film Medienwissenschaft Narrativität Histoire(s) du Cinéma
Autor*innen
Sara Vorwalder
Haupttitel (Deutsch)
Geschichte(n) erzählen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Montage als Form der Geschichtsschreibung bei Walter Benjamin und Jean-Luc Godard
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
101 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Schulte
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC10702972
Utheses ID
17695
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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