Detailansicht

Wer entscheidet, Kopf oder Hand?
die Auflösung des Endowment-Effekts und der Verlustaversion durch Embodiment anhand des Händewaschens
David Stöhr
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Arndt Florack
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19850
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29666.53081.368870-4
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Studie zeigt, dass sich positive Spuren von vergangenen Handlungen in Form von erworbenem Besitz durch Händewaschen auflösen lassen. Als Erklärungsansätze werden das Konzept des Embodiment und der Endowment-Effekt herangezogen. Embodiment meint die Tatsache, dass von körperlichem Erleben auf psychische Bewertungsprozesse geschlossen werden kann; der Endowment-Effekt beschreibt den Effekt, dass man nicht mehr bereit ist, etwas in seinem Besitz Befindliches wieder herzugeben. Es werden die Zusammenhänge von psychologischem Besitzanspruch und Verlustaversion mit körperlichen Prozessen erforscht. Aktuelle Befunde aus der Embodimentforschung zeigen den enormen Einfluss physiologischer Vorgänge auf die kognitiven Bewertungsprozesse. Das Phänomen des Händewaschens spielt im Zusammenhang mit Bewertungen moralischer Art und postdezisionaler Dissonanz eine wichtige Rolle. Die vorliegende Arbeit untersucht erstmals die Bedeutung von Embodiment im Kontext einer konkreten Entscheidungssituation. Während der Fokus der bisherigen Studien auf der auflösenden Wirkung von Händewaschen im Zusammenhang mit negativ wahrgenommenen Spuren von vorangegangenem Verhalten lag, untersucht diese Studie die auflösende Wirkung von Händewaschen in Bezug auf positiv wahrgenommene Spuren des Verhaltens in Form von psychologischem Besitzanspruch. In einer experimentellen Untersuchung wurde bei TeilnehmerInnen (n=105) mit jeweils einem von zwei gleichwertigen Objekten ein Endowment-Effekt induziert. Der Besitzanspruch auf das erhaltene Objekt konnte durch das Händewaschen eliminiert werden. Auf Basis der Ergebnisse werden außerdem Implikationen für die Forschung bezüglich des Entscheidungsverhaltens von Menschen diskutiert.
Abstract
(Englisch)
This research finds that past behaviors with positive implications can be dispersed by hand washing. This is illustrated by applying two previously well-discussed phenomena endowment effect and embodiment. Embodiment describes fact that cognitive evaluations depend on physiological processes. Endowment effect is concerned with the phenomenon; individuals attach higher value to objects they own than to objects that are not in their possession. Detaching the ties of psychological ownership and loss aversion by physical cleansing, the present study offers embodiment of hand washing as a possibility to redeem the endowment effect. Research in the domain of embodiment provides evident support for the effect of embodied processes on our cognitive valuations. Physical cleansing influences moral transgressions and postdecisional dissonance. For the first time this study examines the impact of hand washing in the domain of decision-making on the basis of the endowment effect. While previous research focused on the dispersing effect physical cleansing has on negative traces of behavior the actual study provides evidence for the dispersing impact on positive traces in the domain of psychological ownership. In an experiment (n=105) participants were endowed each with one of two equally evaluated objects. The results show that the endowment was eliminated by the treatment of hand washing. Thus, this study provides clear support for the impact of hand washing on psychological ownership and identifies embodiment as a primary motor of loss aversion and the endowment effect. Results are discussed with regards to future research in human decision-making.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
embodiment endowment effect decision-making hand washing psychological ownership physical cleansing loss aversion
Schlagwörter
(Deutsch)
Embodiment Endowment-Effekt Entscheidungen Händewaschen psychologischer Besitzanspruch körperliche Reinigung Verlustaversion
Autor*innen
David Stöhr
Haupttitel (Deutsch)
Wer entscheidet, Kopf oder Hand?
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Auflösung des Endowment-Effekts und der Verlustaversion durch Embodiment anhand des Händewaschens
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
60 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Arndt Florack
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.00 Psychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.60 Sozialpsychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.93 Angewandte Psychologie
AC Nummer
AC09589987
Utheses ID
17724
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1