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Elemente und Mechanismen von "Orientalisierung" im Schreiben über Roma-Communities
eine Analyse am Beispiel von Berichten des United Nations Development Programme
Johanna Lindner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Hakan Gürses
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.19950
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29527.65850.702059-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Seit dem Zusammenbruch des Realsozialismus geriet die zunehmend als Problem wahrgenommene Situation von Roma-Communities in Mittel- und Osteuropa immer stärker ins Blickfeld internationaler Institutionen. Im Zuge dieses Prozesses erstellte das United Nations Development Programme ab 2003 eine Reihe von Berichten, welche beanspruchen, durch einen Fokus auf Entwicklung eine neue Perspektive auf die Problematik zu eröffnen. Die vorliegende Arbeit beleuchtet, auf welche Art und Weise Roma-Communities in den Berichten des United Nations Development Programme repräsentiert und als Kategorie konstituiert werden. Darüber hinaus wird nach Parallelen gefragt, die sich zu einem Prozess der „Orientalisierung“ herstellen lassen. Zu diesem Zweck wird unter Bezugnahme auf Edward SAIDS „Orientalism“ (1978) zunächst ein entsprechendes Konzept fruchtbar gemacht. Auf einen Einblick in die komplexen Aushandlungsprozesse zur Situation von Roma-Communities in Mittel- und Osteuropa und der Vorstellung wichtiger beteiligter Akteur_innen folgt eine Auseinandersetzung mit den Millennium Development Goals, die den Hintergrund für die Berichte darstellen und als aktuell wichtigster Referenzpunkt des dominanten Entwicklungsdiskurses gelten können. In der Decade of Roma Inclusion, welche ebenfalls behandelt wird, wurden diese Ziele für die Situation der Roma-Communities adaptiert. Anschließend werden die Berichte des United Nations Development Programme analysiert, wobei das methodische Vorgehen an Siegfried JÄGERS Kritischer Diskursanalyse (2004) orientiert ist. Unter Bezug auf das Konzept der Orientalisierung zeigt diese Arbeit, dass Berichte, die vermeintlich allein auf die Darstellung von etwas abzielen, immer auch bestimmte Verhältnisse erst hervorbringen. In Abgrenzung zur Mehrheitsgesellschaft wird so ein stereotyper Zusammenhang zwischen Roma-Identität, Armut und Marginalisierung verfestigt.
Abstract
(Englisch)
Since the breakdown of real socialism international institutions have become increasingly interested in the situation of Roma communities in Central and Eastern Europe, which is considered to be a problem. Due to this interest the United Nations Development Programme released a number of reports, which claimed to provide a new perspective by focusing on development issues. This thesis analyses the representation and categorisations of Roma communities constituted in these reports. Furthermore, potential similarities to the process of ʻOrientalisationʼ will be investigated. For this purpose, and in reference to Edward SAID'S ʻOrientalismʼ (1978), a corresponding concept is developed. After taking a look at the complex negotiation processes which Roma communities in Central and Eastern Europe are involved in, the relevant actors are described. Subsequently, this thesis will discuss the Millennium Development Goals, which the reports are based on and which constitute the most important reference point of the dominant development discourse. Additionally, the initiative of the Decade of Roma Inclusion will also be dealt with. In it the Millennium Development Goals have been adapted for the situation of the Roma communities. In terms of methodology the following analysis is based on Siegfried JÄGER'S Critical Discourse Analysis (2004). This thesis shows that reports not only describe certain situations, but they actively produce them as they reinforce a stereotypical association made between Roma identity, poverty and marginalisation, thereby maintaining boundaries between Roma and mainstream society.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Roma communities Orientalism development
Schlagwörter
(Deutsch)
Roma Communities Orientalismus Entwicklung
Autor*innen
Johanna Lindner
Haupttitel (Deutsch)
Elemente und Mechanismen von "Orientalisierung" im Schreiben über Roma-Communities
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse am Beispiel von Berichten des United Nations Development Programme
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
158 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hakan Gürses
Klassifikation
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft
AC Nummer
AC09353389
Utheses ID
17824
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1