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Judith Leyster und ihre Weiblichkeits- sowie Männlichkeitsdarstellungen
kritische Betrachtung geschlechtsspezifischer Darstellungen im 17. Jahrhundert in Haarlem
Anita Halbartschlager
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Ingeborg Schemper- Sparholz
DOI
10.25365/thesis.19973
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30085.26097.195964-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In dieser Diplomarbeit wird eine differenzierte Darstellungsweise von Weiblichkeits- und Männlichkeitskonstruktionen der Künstlerin Judith Leyster mit deren ihrer männlichen Künstlerkollegen aus Haarlem untersucht. Die barocke Genremalerin war zu ihrer Zeit das einzige und erste weibliche Mitglied der Lukasgilde, stammte aus keiner Künstler/innenfamilie und verkaufte ihre Werke am offenen Markt.
Trotz ihres Ansehens zu Lebzeiten wurden Judith Leysters teilweise datierten und signierten Werke nach ihrem Tod ihren männlichen Kollegen zugeschrieben, wodurch die Künstlerin zwei Jahrhunderte bis 1893 in Vergessenheit geriet.
In dieser kritischen Betrachtung geschlechtsspezifischer Darstellungen im 17. Jahrhundert stellte sich im Speziellen die Frage, ob sich ihre Protagonistinnen in Bordellszenen, ihre oft im häuslichen Interieur verhafteten Frauendarstellungen, aber auch ihre männlichen Figuren, wie Musikanten, sich Vergnügende und Melancholische, von denen ihrer Kollegen unterschieden.
Dazu wurde von Beginn an darauf hingewiesen, dass Judith Leyster als ein Konglomerat aus vielen kulturellen Einflüssen betrachtet werden muss und nicht allein ihr Geschlecht in den Vordergrund gestellt werden darf. Vor allem sollten keine Unterschiede in den Werken aufgrund ihres Geschlechts als vorgegeben angenommen werden. Denn sowohl Weiblichkeit als auch Männlichkeit müssen als kulturell determinierte Positionen wahrgenommen werden, welche sich unaufhörlich verändern und neu konstruieren. Diesbezüglich wurde zu Beginn der Arbeit die Stellung der Frau sowie die historische, soziale und auch wirtschaftliche Situation im 17. Jahrhundert in den Niederlanden untersucht.
Um folglich eine unterschiedliche Herangehensweise der Haarlemer Künstler/innen zu hinterfragen, wurden sieben Bildbeispiele von Leyster in genauem Vergleich zu Werken ihrer Kollegen gesetzt.
Scheint es, als ob die Bilder zwischen Judith Leyster und ihrer Kollegen kaum Unterschiede vorweisen, fallen bei genauerem Betrachten kleine Details auf, welche in gewissen Werken auf eine differenzierte Darstellungsweise zurückzuführen sind. Als Beispiele dafür wurden die Werke „Das Angebot“, „Die Lautenspielerin“ und „Die Familie des Soldaten“ erwähnt. Die Künstlerin hat die in Haarlem bereits tradierten Weiblichkeits- und Männlichkeitsdarstellungen aufgenommen und übernommen, diese jedoch meist mit kleinen, persönlichen, vielleicht auch mit kritischen Aspekten versehen und somit Werke geschaffen, welche für zahlreiche nachkommende Künstlerinnen und Künstler inspirierend waren.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Judith Leyster Haarlem Niederlande Genremalerei Gender Jan Miense Molenaer Weiblichkeitsdarstellungen Männlichkeitsdarstellunge Barock Dirck Hals
Autor*innen
Anita Halbartschlager
Haupttitel (Deutsch)
Judith Leyster und ihre Weiblichkeits- sowie Männlichkeitsdarstellungen
Hauptuntertitel (Deutsch)
kritische Betrachtung geschlechtsspezifischer Darstellungen im 17. Jahrhundert in Haarlem
Paralleltitel (Englisch)
Judith Leyster and her illustrations of female and male figrues ; critical view on gendered images in Haarlem 17th century
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
146 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ingeborg Schemper- Sparholz
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.70 Europäische Kunst: Allgemeines
AC Nummer
AC09043754
Utheses ID
17847
Studienkennzahl
UA | 315 | | |