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Computergestütztes kognitives Training bei gesunden Personen im Vergleich zu PatientInnen mit Posttraumatischer Belastungsstörung
Teresa Tendl-Dragosits
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ilse Kryspin-Exner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.20027
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29223.73192.409370-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Kognitive Dysfunktionen hinsichtlich Aufmerksamkeit und Konzentration sowie in den Gedächtnisleistungen sind beeinträchtigende Begleitsymptome der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD), welche nach konventionellen Behandlungen oft bestehen bleiben. Zahlreiche Studien demonstrieren die Effektivität von computergestütztem kognitiven Training (CKT) zur gezielten Förderung der kognitiven Fähigkeiten bei anderen psychischen Störungen. Die Basis dieser Diplomarbeit stellt eine Pilotstudie von König, Lueger-Schuster und Kryspin-Exner (2008) dar, welche die Wirkung von CKT als traumaunspezifische Intervention bei Patienten mit PTSD untersuchte. Das zentrale Thema dieser Diplomarbeit ist die Gegenüberstellung der Wirkung von CKT bei gesunden Personen im Vergleich zu Patienten mit PTSD. Zusätzlich werden die Effektivität von CKT und mögliche Interaktionseffekte von Gruppenzugehörigkeit und Testzeitpunkt untersucht. Die 45 Studienteilnehmer sind in drei Gruppen geteilt (PTSD-Patienten mit CKT, gesunde Personen mit CKT, gesunde Personen ohne CKT), und ein Matching nach Alter, Geschlecht und Bildung wurde durchgeführt. Als Intervention wurden zehn Einheiten CKT anhand des computergestützten Verfahrens COGPACK durchgeführt. Fragebögen und Computerdiagnostik wurden in Form eines Prä-Posttest-Designs vorgegeben. Die Ergebnisse zeigen keine signifikanten Unterschiede zwischen der gesunden trainierten Gruppe und den PTSD-Patienten in Aufmerksamkeit und Konzentration (Cognitrone) und in der Gedächtnisleistung (Nonverbaler Lerntest). Diskrepant zur objektiven Diagnostik ist die subjektive Einschätzung von Aufmerksamkeit und Konzentration bei den gesunden trainierten Personen signifikant höher als in der Patientengruppe. Die PTSD-Patienten zeigen ein deutlich höheres Anspruchsniveau (Objektiver Leistungsmotivationstest) als die Gesunden. Die Symptombelastung (Symptom-Checklist-90-Revision) ist in der Patientengruppe signifikant höher als in beiden gesunden Gruppen. Zusätzlich zur beobachtbaren Leistungssteigerung in den einzelnen COGPACK-Übungen bewirkt das CKT in beiden trainierten Gruppen eine signifikante Steigerung der objektiven Gedächtnisleistung. Auch die subjektive Einschätzung von Aufmerksamkeit und Konzentration sowie der Gedächtnisleistung steigt nach absolviertem CKT. Das CKT bewirkt eine Besserung hinsichtlich der globalen Symptombelastung und der Symptomintensität. In den Reaktionszeiten und in der Gedächtnisleistung zeigen die gesunden Personen im Laufe des CKTs eine deutlichere Verbesserung als die PTSD-Patienten. Zusammenfassend konnte die vorliegende Studie keine objektiven kognitiven Unterschiede zwischen gesunden Personen im Vergleich zu den PTSD-Patienten aufdecken. Um die Diskrepanzen zwischen objektiver Diagnostik und subjektiver Einschätzung hinsichtlich der kognitiven Leistungen bei Patienten mit PTSD aufzudecken, bedarf es einer methodenübergreifender Forschung.
Abstract
(Englisch)
Cognitive dysfunctions affecting attention and memory are disabling features of post-traumatic stress disorder (PTSD). These cognitive deficits tend to persist even after conventional treatment. Studies in other areas of psychiatry proved the effectiveness of computer-assisted cognitive training (CCT). Up to now only one known study conducted by König, Lueger-Schuster and Kryspin-Exner (2008) evaluated the effectiveness and applicability of CCT as trauma-unspecific intervention in patients with PTSD. This diploma thesis is based on the collected data of König, Lueger-Schuster and Kryspin-Exner (2008). The aim of this study was the comparison of patients with PTSD to healthy control groups. The effects of CCT within a group and interaction effects of group and time were evaluated. A total of forty-five persons participated in the study. The allocation to three groups (PTSD-patients with CCT, healthy group with CCT, healthy group without CCT) followed a matching procedure based on sex, age and level of education. Ten sessions of CCT were applied by using the computer-based programme COGPACK. For the evaluation of possible effects of the CCT questionnaires and computer tests were administered in a pre-posttest-design. The repeated measure ANOVA indicated no significant differences between the PTSD-patients and the trained healthy control group in attention (Cognitrone) and memory (Non-verbal Learning Test). By contrast, the trained healthy control group showed significantly higher subjective ratings concerning attention compared to the PTSD-patients. The patient group showed a higher level of aspiration (Objective Achievement Motivation Test). The level of psychological distress (Symptom-Checklist-90-Revised) was significantly higher in the patient group compared to both control groups. In addition to the observed enhancements in training performance (COGPACK), the CCT caused significant memory improvements in both trained groups. The subjective ratings concerning attention and memory significantly ameliorated over time. A significant decrease of global psychological distress and symptom intensity at study completion could be observed. Furthermore, a significant group-time-interaction in memory and a significant interaction in reaction time could be demonstrated; the healthy group showed greater improvements in memory functions and response time. In conclusion, in this study no objective cognitive difference between PTSD-patients and healthy controls could be found. Further research is needed to investigate the discrepancies between objective cognitive assessment and subjective evaluation of cognitive functions in patients with PTSD. The CCT proved effective, both groups showed improvements of memory performance; the CCT furthermore enhanced the stabilisation of symptomatology in PTSD-patients.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
PTSD computer-assisted cognitive training attention memory
Schlagwörter
(Deutsch)
PTSD computergestütztes kognitives Training Aufmerksamkeit Konzentration Gedächtnis
Autor*innen
Teresa Tendl-Dragosits
Haupttitel (Deutsch)
Computergestütztes kognitives Training bei gesunden Personen im Vergleich zu PatientInnen mit Posttraumatischer Belastungsstörung
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
232 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ilse Kryspin-Exner
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC09561479
Utheses ID
17901
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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