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Familiäre Interaktionen und wahrgenommener Bindungsstil im jungen Erwachsenenalter bei drogenabhängigen und nicht-drogenabhängigen Personen im Vergleich
Eva Gadringer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Harald Werneck
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.20131
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29840.76345.972454-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Unumstritten stehen eine Reihe von familiären Risiko- und Schutzfaktoren in Verbindung mit der weiteren Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, einschließlich jugendlichen Substanzkonsums bzw. einer späteren Drogenabhängigkeit. Eine bedeutende Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch der Aufbau einer sicheren Bindung von frühester Kindheit an. Viele Studien beschäftigten sich mit dem Bindungsstil von drogenabhängigen Personen, wobei sich zeigte, dass diese meist unsicher gebunden sind. In der vorliegenden Arbeit sollte einerseits weitere Evidenz zum Thema Bindung bei drogenabhängigen Personen gefunden werden und andererseits ein Zusammenhang mit den familiären Interaktionen während der Kindheit und Jugend hergestellt werden. Besondere Berücksichtung sollte dabei auch der Vergleich mit nicht-drogenabhängigen Personen finden. Ein zum Teil selbst konstruierter Fragebogen, welcher u.a. den Fragebogen zum erinnerten elterlichen Erziehungsverhalten (FEE; Schumacher, Eisemann & Brähler, 2000) und den Attachmet Style Questionnaire - deutsche Version (ASQ; Hexel, 2004) beinhaltete, wurde insgesamt 166 Personen vorgegeben, welche einer Versuchs- und einer Kontrollgruppe zugeordnet wurden. Es zeigte sich erwartungkonsform, dass drogenabhängige Personen eher unsichere, nicht-drogenabhängige dagegen eher sichere Bindung aufweisen. Unterschiede zwischen den beiden Gruppen zeigten sich hinsichtlich der Skalen Vertrauen und Unbehagen mit Nähe, nicht aber hinsichtlich Bedürfnis nach Anerkennung, Fixierung auf Beziehungen und Vernachlässigung von Beziehungen. Eine Clusteranalyse lieferte weitere Evidenz für diese Ergebnisse. Unterschiede bezüglich der familiären Interaktionen, sowie der familiären Bedingungen zeigten sich zugunsten der nicht-drogenabhängigen Gruppe. Während sich für die Gesamtstichprobe sowie für die Kontrollgruppe ein Zusammenhang von familiären Interaktionen und wahrgenommenem Bindungsstil zeigte, war dies für die Versuchsgruppe kaum der Fall. Eine mögliche, wenn auch spekulative, Erklärung hierfür ist, dass sich die unsichere Bindung bei drogenabhängigen Personen aufgrund der problematischen Beziehungsgestaltung im Rahmen ihrer Abhängigkeit entwickelt hat und so nicht unbedingt mit früheren familiären Interaktionen in Zusammenhang steht. Weitere Forschung ist nötig, um ein besseres Verständnis hinsichtlich des Bindungsstils drogenabhängiger Personen zu erlangen, wobei es insbesondere relevant erscheint, zu klären, ob der Bindungsstil bei Drogenabhängigen Ursache oder Folge der Abhängigkeit ist. Zudem erscheint es für ein besseres Verständnis von Bedeutung, in zukünftiger Forschung zum Bindungsstil von Drogenabhängigen auch die Kategorie unverarbeitete Traumatisierung zu erfassen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Bindung familiäre Interaktionen Opiatabhängigkeit
Autor*innen
Eva Gadringer
Haupttitel (Deutsch)
Familiäre Interaktionen und wahrgenommener Bindungsstil im jungen Erwachsenenalter bei drogenabhängigen und nicht-drogenabhängigen Personen im Vergleich
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
127 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Harald Werneck
Klassifikation
77 Psychologie > 77.59 Entwicklungspsychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC09350712
Utheses ID
18005
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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