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Ausländische Direktinvestitionen in Serbien und Kroatien in Boom und Krise
Stefan Karner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Joachim Becker
DOI
10.25365/thesis.20293
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29580.63002.267166-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Seit der Transformation in Mittel-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) setzten die politischen Eliten stark auf ausländische Kapitalzuflüsse. In der vorliegenden Arbeit wird die Rolle von ausländischen Direktinvestitionen (FDI) in den Entwicklungsmodellen Serbiens und Kroatiens untersucht. Dazu werden die FDI-Anreizstrukturen, die Art und Verteilung von FDI und makroökonomische Kennzahlen betrachtet.
Zu Beginn werden aus verschiedenen Theorien zu FDI Hypothesen zur Rolle von FDI in Serbien und Kroatien abgeleitet. Analytisch wird zwischen FDI in verschiedenen Wirtschaftssektoren differenziert, wobei insbesondere FDI im Finanzsektor und in der verarbeitenden Industrie größere Beachtung finden.
Weiters wird der Zusammenhang zwischen den Entwicklungsmodellen und der Weltwirtschaftskrise ab 2008 betrachtet.
Die Hauptergebnisse der Arbeit weisen auf ein stark außenabhängiges Entwicklungsmodell hin, das immanent krisenanfällig ist. In Serbien und vor allem in Kroatien überwiegen FDI im Finanzwesen. Investitionen in hochtechnologisierte Industrien im verarbeitenden Sektor der Realwirtschaft sind kaum vorhanden. Eine starke Exportstruktur konnte nicht aufgebaut werden, vielmehr führte FDI zu mehr Importen und einer Verschlechterung der Leistungsbilanz. FDI im Finanzwesen förderten einen Kreditboom, der Konsum, Importe und Außenverschuldung steigerte.
Diese Arbeit führt zu folgender Hypothese: Ein Finanzwesen, das in ausländischem Besitz ist, führt im Kombination mit einem schwachen produktiven Sektor zu einer langfristigen Destabilisierung und zu einem fragilen Entwicklungsmodell. Güterimporte werden durch Kapitalimporte finanziert, was in der Folge zu Außenverschuldung führt. Ein solches Entwicklungsmodell ist nicht durchhaltbar und führt in die Krise.
Serbien und Kroatien haben mit ihren konsum- und importorientierten Entwicklungsmodellen, die statt durch eine große produktive realwirtschaftliche Basis durch ausländische Kredite und FDI finanziert werden, denkbar schlechte Zukunftsaussichten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
FDI Serbien Kroatien Entwicklungsmodell Krise Finanzkrise Bankensektor
Autor*innen
Stefan Karner
Haupttitel (Deutsch)
Ausländische Direktinvestitionen in Serbien und Kroatien in Boom und Krise
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
X, 111 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Joachim Becker
Klassifikation
83 Volkswirtschaft > 83.30 Wirtschaftsentwicklung, Wirtschaftsstruktur: Allgemeines
AC Nummer
AC09446758
Utheses ID
18149
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |